HYDRA VEIN – Perpetual Violence Machine

cover artwork HYDRA VEIN Perpetual Violence Machine

Band: HYDRA VEIN 🇬🇧
Titel: Perpetual Violence Machine (EP)
Label: Iron Shield Records
VÖ: 10/10/25
Genre: Thrash Metal

Bewertung:

2,5/5

Die britische Thrash-Metal-Band HYDRA VEIN meldet sich mit ihrer neuen EP Perpetual Violence Machine zurück. In den Achtzigern gehörten sie zur britischen Szene, nach jahrzehntelanger Funkstille kehrten sie vor wenigen Jahren zurück – jetzt wirken sie wieder aktiv, voller Ideen und Veröffentlichungsdrang.

Old-School Thrash Metal

Mit sehr klassischen Thrash-Metal-Akkorden eröffnet der Titeltrack Perpetual Violence Machine. Rasende Riffs, hochgepeitschte Vocals, ein gnadenloser Angriff auf Gitarren und Rhythmusgruppe. Ein energiegeladener Song, beeindruckend schnell, ein starker Opener. Klar strukturiert, fast wie nach Lehrbuch: auf die ersten Verse folgt ein Riff-Intermezzo, dann ein langes, melodisches Solo, das zurück in die Riff-Maschinerie führt. Alles sauber umgesetzt, allerdings bleibt der Vibe stark in der Old-School-Tradition verhaftet.

Das ist kein Zufall: HYDRA VEIN wurden 1987 in Brighton gegründet, veröffentlichten zwei Alben, die heute als repräsentativ für diese Ära gelten – und lösten sich bald danach auf. Über 30 Jahre herrschte Stille. Anfang der 2020er dann die Reunion, mit frischer Energie und neuem Material. Das erste Album nach der Rückkehr konnte nicht überzeugen, und nun versucht man mit dieser EP zu beweisen, dass die Band noch etwas zu sagen hat.

Präzise Gitarren und ausdrucksstarke Vocals

Iron Men startet mit abruptem Riffing: präzise Gitarren, intensiv, schnell, fast schon strafend. Die Vocals wirken hier dramatischer, emotionaler, im Refrain verstärkt durch Shouts im Chor, die das konfrontative Element unterstreichen. Das Solo – technisch, lang, verschachtelt – ist erneut stark gespielt. Im Refrain schleicht sich ein deutlicher Heavy-Metal-Einfluss ein, doch mit den zurückkehrenden galoppierenden Riffs übernimmt der Thrash wieder die volle Kontrolle.

Von der ursprünglichen Besetzung ist nur noch Bassist Damon Maddison (Silvaticus, ex-Nostradamus, ex-Powerpact, ex-Deathwish) geblieben. Nach der Reunion kamen die beiden Niederländer John den Buitelaar (Drums, ex-Shockwave, ex-Project Pain, ex-Blo.Torch) und Henry Pol (Gitarre, ex-Nostradamus, ex-Powerpact, ex-Hersenletsel) dazu. Vervollständigt wird das Line-up seit 2024 durch Ross Curry (Gitarre und Gesang).

Langsamer, straffer und härter schlägt Black Slammer ein: drückende Drums, wenig Melodie, direkter und erbarmungsloser. Kratzige Screams, wütend, stilistisch zwischen Heavy Metal und NWOBHM. Ein messerscharfes Solo bringt zusätzliche Energie, die Drums hämmern erbarmungslos. Hier gibt es Tempowechsel, mehr Variation. Strive For Life nimmt anschließend wieder Fahrt auf, rhythmisch besser akzentuiert, mal mahlend, mal melodisch. Die Vocals klingen verzweifelt, teilweise fast bellend, was die aggressive Stimmung verstärkt. Das Solo jedoch wirkt losgelöst von der Songstruktur, fast fröhlich – ein Bruch, der nicht ganz passt. Am Ende steigert sich das Stück dennoch in eine aggressive Klangexplosion.

Verlust an Aggression und Zusammenhalt

Die Produktion ist mittelmäßig – nicht katastrophal, aber auch nicht stark. Ein klarerer Fokus auf die Rhythmussektion hätte dem Gesamtsound geholfen. So stehen die Leads im Vordergrund, glänzen technisch und energisch, während die Riffs zu weit nach hinten gemischt sind. Die Vocals prägen den Gesamtsound sehr stark – vielleicht sogar zu sehr, denn das Ergebnis wirkt nicht immer ausgewogen. Positiv: Der Old-School-Charakter bleibt erhalten.

Im abschließenden A Thousand Forms of Fear verliert die Band jedoch an Durchschlagskraft. Der Song klingt experimenteller, bleibt zwar im Thrash verankert, doch die fast gesprochenen, wütenden Vocals passen nur bedingt. Die Komposition wirkt unentschlossen, die Gitarren bleiben blass, das Solo klingt, als stamme es aus einem völlig anderen Stück. Ein schwacher Abschluss, der keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Das Album fehlt es an Energie

Bis auf die Lead-Gitarre, die spielerisch überzeugt, wirkt der Rest der Band müde. Die EP verliert Song für Song an Energie und endet kraftlos. Eine gute Leadgitarre allein macht noch kein starkes Album.

Als nun britisch-niederländische Formation versucht HYDRA VEIN, an alte Zeiten anzuknüpfen. Doch eigentlich trägt nur der Titeltrack die EP – der Rest wirkt zunehmend wie Füllmaterial. Für eine EP mag man geringere Erwartungen haben, doch der Mangel an Inspiration ist unübersehbar.

Fazit: Auf der Suche nach altem Ruhm und Inspiration scheitern HYDRA VEIN mit Perpetual Violence Machine daran, den einstigen Sound wiederzubeleben.

Tracklist

01. Perpetual Violence Machine
02. Iron Men
03. Black Slammer
04. Strive For Life
05. A Thousand Forms of Fear

Besetzung

Ross Curry – guitar and vocals
Henry Pol – guitar
Damon Maddison – bass
John den Buitelaar – drums

Internet

HYDRA VEIN – Perpetual Violence Machine CD Review

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles