»Halfana«, das neueste Werk der Power-Metal-Band ILLUSION FORCE, ist eine elektrisierende Reise durch Fantasie und Mythologie, die mit allen charakteristischen Elementen des Genres aufwartet: mitreißendem Gesang, vertrackter Gitarrenarbeit und kraftvollen Rhythmen. Mit Jinn Jeon am Mikrofon präsentiert das Album eine Mischung aus Energie, Leidenschaft und einem Hauch von Theatralik, die Fans des Power Metal zu schätzen gelernt haben. Fünf Jahre seit ihrem letzten Release kehrt der japanische Act zurück. Stark von DRAGONFORCE beeinflusst, shrettert der Trupp auf Teufel komm raus.
Der Gesang ist unbestreitbar beeindruckend
Jinn Jeons Gesang ist unbestreitbar beeindruckend und bietet eine große Bandbreite, insbesondere in den äußerst hohen Tonlagen, und fängt dadurch gut den melodischen Aspekt des Genres ein. Er wechselt mühelos von kraftvollen, mitreißenden Refrains zu weicheren, introspektiveren Strophen. Textlich greift »Halfana« auf mythische Themen und Abenteuer zurück und fügt sich gut in den epischen Bereich ein, der für Power-Metal typisch ist. Einige lyrische Momente wirken jedoch klischeehaft oder vorhersehbar und brechen gelegentlich den fesselnden Bann für anspruchsvollere Hörer.
Doppelgitarrenattacke als hervorstechender Aspekt
Die Doppelgitarrenattacke von Yuya und George Shiroumaru ist ein hervorstechender Aspekt dieses Albums. Ihre Synergie zeigt sich in den Twin-Leads, die viele Tracks verschönern, mit geschickten Harmonien und beeindruckenden Soli, die sowohl technisch als auch gefühlvoll sind. Die Instrumentierung leuchtet am hellsten während der dynamischeren Songs, wo komplexe Arrangements und energiegeladene Riffs zu Momenten purer Begeisterung führen.
Ollie Bernstein am Bass und Jade am Schlagzeug bilden ein solides Rückgrat, das das Album vorantreibt. Während das Schlagzeug das im Power-Metal übliche Double-Bass-Getrommel bietet, glänzen sie in den ruhigeren Passagen und schaffen eine stimmige Atmosphäre, die Jeons Gesang und die Gitarrenarbeit unterstreicht.
Der neueste Langstreich wurde von Matias Kupiainen abgemischt und zeichnet sich durch eine knackige, ausgefeilte Produktion aus, die alle Elemente hervorhebt, ohne einen einzigen Aspekt zu überschatten. Die Klarheit erlaubt es dem Hörer, jedes Instrument zu würdigen, obwohl es sich zeitweilig fast zu sauber anfühlt und etwas von der rohen Energie vermissen lässt, die in Live-Power-Metal-Settings lebenswichtig sein kann.
Das Songwriting auf »Halfana« zeigt eine Mischung aus epischen Themen und persönlichen Kämpfen. Einige Tracks fühlen sich dagegen formelhaft an und halten sich eng an das Power-Metal-Drehbuch, ohne sich auf innovatives Terrain zu wagen. Während Songs wie »Miracle Superior« und »Kaleidoscopic« den Geist des Genres mit einnehmenden Refrains und knackiger Instrumentierung einfangen, fallen andere aufgrund vorhersehbarer Strukturen zuweilen flach.
Gemischte Tüte
»Halfana« ist eine gemischte Tüte, die in einigen Bereichen glänzt, in anderen dabei schwächelt. Das Album ist zwar vollgepackt mit der nötigen Energie und dem Ehrgeiz, den Power Metal-Fans zu schätzen wissen, aber es schafft es nicht, völlig neue Wege zu beschreiten oder eine eigene Identität zu entwickeln. Die Tracks sind unterhaltsam und werden bei eingefleischten Fans des Genres Anklang finden, doch manchmal haben sie das Gefühl, dass sie von mehr Innovation oder Einzigartigkeit profitieren könnten.
Soliden Einstieg für neue Power-Metal Jünger
»Halfana« von ILLUSION FORCE bietet einen soliden Einstieg in die Power Metal-Szene, speziell für all jene, die vorab in Berührung von DRAGONFORCE gekommen sind. Obwohl es nicht ganz neue Wege beschreitet oder die Erwartungen an das Genre übertrifft, bietet es ein angenehmes Erlebnis für Fans, die nach epischen Geschichten und hochenergetischen Darbietungen suchen.
Fazit: ILLUSION FORCE liefert mit »Halfana« ein solides Werk ab, das vor allem Genre-Liebhaber begeistern wird.
Tracklist
01. Kaleidoscopic
02. Halfana
03. Miracle Superior
04. The Serene Valley
05. Captan #5 (Feat.Ivan Giannini)
06. Protector Of The Stars
07. Hibari, Pti: A Lost Cantata
08. Hibari, Ptii: Whisper Of The Eternity
09. Hibari, Ptii: Möbius
10. Hibari, Ptiv: Luminescent Galaxies
11. Bittersweet ’53
12. Serendipitous
13. Illusion Parade
Besetzung
Jinn Jeon – Vocals
Yuya Shiroumaru – Guitar
George Shiroumaru – Guitar
Ollie Bernstein – Bass
Jade – Drums