IMPERIALIST – Prime

cover artwork IMPERIALIST Prime

Band: IMPERIALIST 🇺🇸
Titel: Prime
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 05/09/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

3,5/5

Die kalifornische Band IMPERIALIST präsentiert mit Prime ihr drittes Full-Length-Album, ein Werk voller Energie, düster und dynamisch zugleich.

High-Tempo Black Metal

Starstorm“ eröffnet das Album ohne Umwege, sofort in voller Wucht. Ein unbarmherziger Sound, starke Gitarren und infernalische Vocals. Trotz des extrem hohen Tempos bleibt die Musik melodisch. Es ist Black Metal – allerdings mit einem sehr modernen Klangbild und deutlichen Death-Metal-Nuancen. Ein langes, komplexes und sehr melodisches Solo setzt Akzente. Ein kraftvoller, energischer Auftakt.

IMPERIALIST wurden 2013 in Monrovia, einem Vorort von Los Angeles, gegründet. Sergio SotoGitarre, Vocals – ist die treibende kreative Kraft hinter dem Bandsound. Ebenfalls Gründungsmitglieder sind Bryant QuinonesGitarre – und Rodney QuinonesDrums. Kurz vor dem Debütalbum stieß Joshua Alvarez am Bass dazu. Eine enge, präzise eingespielte Maschine.

Beneath The Sands Of Titan“ behält das Tempo bei, noch dynamischer als zuvor. Die Vocals sind giftig ausgespien, guttural, fast growlend. Dazu Gitarren, die hier stärker in Richtung Death Metal tendieren. Eingängig, voller Energie – und dennoch strahlt die Musik fast eine positive Aura aus, weit entfernt von bedrückendem Black Metal. Das Solo, erneut lang und komplex, trägt diesmal einen melancholischen Unterton, der im Kontrast zur Stimmung des Songs steht.

Klarer und kraftvoller Sound

Auch „Depravity Beheld“ hält Tempo und Atmosphäre aufrecht, ohne dabei eintönig zu wirken. Erinnerungen an Goatwhore blitzen auf, ebenso an skandinavische Bands, die Black- und Death-Metal-Elemente verbinden – etwa Dark Funeral, obwohl die stilistisch weit auseinanderliegen. Genau diese schwer greifbare Mischung kennzeichnet den Stil von IMPERIALIST.

I A.M.“ bringt noch mehr Dynamik, mit Tempowechseln, fast schon Breaks. Rhythmisch markant, mit Groove-Elementen, harschen Vocals und einem drängenden Drive – ein energiegeladener Höhepunkt. „Heavens Sunder“ dagegen ist ein rein instrumentales, atmosphärisches Intermezzo – der erste Moment der Ruhe, bevor der Sturm erneut losbricht.

Die Produktion ist rund und klar. Das Gitarrenduo prägt mit einem massiven, kraftvollen Sound den Charakter des Albums. Auch Rhythmussektion und Bass sind präsent und wirkungsvoll eingebunden. Verantwortlich für den Mix und das Mastering war Dan Swanö – ein Garant für Qualität. Das Artwork stammt von Eliran Kantor, ebenfalls eine visuelle Referenzklasse.

Energetische Songs im Wechsel mit atmosphärischen Momenten

Final Hours“ zeigt sich zunächst geradlinig, mit wuchtigem Tempo und gebrüllten Vocals. Doch ein Tempowechsel führt in eine langsamere Passage mit fast gesprochenen Vocals. Eine vielschichtige Komposition, in der verzweifelte, gequälte Stimmen auf die Melodik der Leadgitarre treffen. „Union Of The Swarm“ hingegen verliert etwas von der anfänglichen Energie und Inspiration, auch wenn Rhythmus und Gitarrenarbeit solide bleiben.

Thematisch orientieren sich IMPERIALIST nicht am klassischen Black-Metal-Kanon. Stattdessen kreist ihr Schaffen um Raumfahrt und Science-Fiction. Ihr erklärtes Ziel: eine Mischung aus Black-Metal-Ekstase und kosmischer Kälte, die Geschichten aus unendlichen Realitäten transportiert.

Mit „Nocturnal Eon“ kehrt die Raserei zurück – treibendes Schlagzeug, schneidende Vocals zwischen Growls und Screams, energiegeladene Riffs und komplexes Gitarrenspiel. Der Schlusspunkt „A Ghost Abandoned“ startet mit einem markanten Leadgitarren-Thema, das sich in einer Abfolge von Riffs entwickelt. Ein langes Solo übernimmt, getragen von langsamem Rhythmus und ausdrucksstarken Vocals. Ein introspektives, atmosphärisches Finale.

Energiegeladen, mit unerwarteten Wendungen

Prime überrascht, weil es sich nicht leicht einordnen lässt. Fundament ist klar Black Metal, doch dominiert wird das Werk von modernen Elementen, durchzogen von Death-Metal-Einflüssen. Nach dem furiosen, energiegeladenen Auftakt folgen im zweiten Teil des Albums mehr Tempowechsel und atmosphärische Passagen – nicht immer treffsicher, aber kontrastreich. Auffällig sind die häufig überlangen Solos, die nicht immer organisch zur Melodieführung passen.

Dennoch: IMPERIALIST liefern ein spannendes, abwechslungsreiches Album, mit vielen Hooks, überraschenden Momenten und handwerklicher Reife. Wer Black Metal mag, aber offen für moderne, genreübergreifende Ansätze ist, sollte hier zugreifen.

Fazit: Ein interessantes Werk von IMPERIALIST mit Prime: Black Metal in moderner Ausprägung, kraftvoll, energiegeladen und mit unerwarteten Facetten.

Tracklist

01. Starstorm
02. Beneath The Sands Of Titan
03. Depravity Beheld
04. I A.M
05. Heavens Sunder
06. Final Hours
07. Union Of The Swarm
08. Nocturnal Eon
09. A Ghost Abandoned

Besetzung

Sergio Soto – Guitars, Vocals
Bryant Quinones – Guitars
Rodney Quinones – Drums
Joshua Alvarez – Bass

Internet

IMPERIALIST – Prime CD Review

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