Kamelot – Silverthorn

Band: Kamelot
Titel: Silverthorn
Label: SPV / Steamhammer
VÖ: 2012
Genre: Melodic Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Thorsten Jünemann

KAMELOT sind bereits seit vielen Jahren eine echte Konstante, wenn es um melodischen Power Metal geht, der hier und da auch an ein paar Gothic-Elemente durch anmutige orchestrale Elemente beinhaltet.

Chefkomponist Thomas Youngblood und der Ex-Sänger Roy Khan bildeten eine recht musikalisch ausgegorenen Einheit, doch nun wird ein weiteres Kapitel in der Bandgeschichte aufgeschlagen denn Roy Khan verließ die Band und in seine großen Fußspuren tritt nun der Schwede Tommy Karevik. Passt ihm der Schuh? Klingen KAMELOT jetzt „anders“?

Während man in der Info dasselbe Bla und Blub wie bei allen anderen Bands auch liest („…bestes Album, beste Produktion,…“ und überhaupt ist jetzt alles besser und schöner), mache ich mir doch mal selbst ein Bild davon, bin ich persönlich doch ein großer Freund von Khan´s Stimme gewesen, bzw. auch von KAMELOT´s intelligenten Mix aus Powermetal & Melodicmetal. Während das letzte Album bei mir etwas unterging, weil es mir einfach von der Musik zu nichtssagend war, liebe ich z.B. „The Black Halo“, welches auch heute noch immer wieder in meiner privaten Playlist als Highlight auftaucht. Umso größer ist meine Spannung auf „Silverthorn“….

Produziert wurde das neue Werk von Sascha Paeth (Avantasia, Edguy, Rhapsody) und die Label-Info hat nicht viel übertrieben, als sie von einem Paukenschlag in Sachen Produktion und musikalischen Weiterentwicklungen spricht.

Der Sound knallt an allen Ecken, es klingt ausgereift symphonischer und die Stimme Tommy Karevik´s passt sich gut ins musikalische Gefüge der Songs ein. Unterstützung gab es im Studio auch von der Sängerin Amanda Somerville, Elize Ryd und einigen anderen namhaften Sängerinnen aus dem Metalbereich.

Soviel zu den „theoretischen“ Fakten, jetzt wird’s ernst:

Nach den ersten mehrmaligen Durchhören fiel mir auf, dass KAMELOT auf eine Menge progressive Verschachtelungen verzichteten und mehr Düsternis in ihren Songs einbauten, die durch mehr perfekt arrangierte orchestrale aber auch eingängig melodiöse Passagen aufgebaut wird. Kirchlich anmutendes Orgelspiel fügt sich dem typisch perfekt dargebotenen melodischen Metal ein und Dank der Gastspiele der diversen Sängerinnen und dem neuen Sänger, erinnert mich das Album sehr stark an mein Highlight „The Blackest Halo“, auf dem auch ein bisschen gegrowlt wurde, um den Bösen wirklichen ein passendes Gesicht geben zu können.

Was mich ein wenig stört ist, die Tatsache, dass sich Neu-Sänger Tommy zu sehr an die Gesangsart seines Vorgängers heftet und ich zu dem Entschluss komme, dass man ihm ein bisschen mehr Freiraum hätte geben können/müssen. KAMELOT-Unwissende würden teilweise gar nicht bemerken, dass dort ein Wechsel am Mikro stattfand. Das schmälert aber in keinster Weise die dargebotene Leistung der Band, die wieder ein echt gutes Album schrieb, mit der sich wohl alle Fans glücklich und zufrieden geben können, bzw. werden.

Ein etwas größeres Minus muss ich bemerken, wenn es um die limitierte Version des Albums geht: Warum werden alle Songs als Bonus-CD nochmal in Instrumentalversionen angeboten? Nightwish haben das mit ihrem letzten Album auch betrieben…und da fand ich das schon ziemlich überflüssig. Man kann sich fragen, ist das jetzt für die Hörer, die mit den neuen Stimmen nicht klarkommen?

Ist das jetzt für die Karaoke-Freunde gedacht?

Für Jäger und Sammler ein zweischneidiges Schwert…

Schlussendlich wird aber mit dem „Hidden Track“ mehr oder weniger darauf hingewiesen, dass es noch ein „Silverthorn-Pt.II“ geben kann….

Mein Fazit: Ein teilweise großartiges Album, mit dem KAMELOT es schaffen, den aus meiner Sicht dunklen Fleck genannt „Vorgänger-Album“ vergessen zu lassen, ein neues Kapitel aufzuschlagen und mich wieder neugierig auf die anstehende Tour machen.

Volle Punktzahl gibt es trotzdem nicht, da mir auf dem Album die zuckersüßen Melodien ein bisschen zu sehr unter der Last des Bombast verloren gehen.

Hart, sakral, melodiös,…aber mir fehlt auch die Eigenständigkeit des neuen Sängers! Aber 4,5 / 5 Punkte sind beileibe auch nicht schlecht.

Mir stellt sich nun die Frage: Was macht denn der Roy jetzt? Lässt er endlich wieder CONCEPTION aufleben?

Tracklist:

01. Manus Dei
02. Sacrimony (Angel of Afterlife)
03. Ashes To Ashes
04. Torn
05. Song For Jolee
06. Veritas
07. My Confession
08. Silverthorn
09. Falling Like The Fahrenheit
10. Solitaire
11. Prodigal Son (Pt. I – Funerale, Pt. II – Burden of Shame, Pt III – The Journey)
12. Continuum

Besetzung:

Thomas Youngblood (guit)
Casey Grillo (drums)
Oliver Palotai (keys)
Sean Tibbetts (bass)
Tommy Karevik (voc)

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