LOST IN EXISTENCE – Atonement

LOST IN EXISTENCE Atonement album cover

Band: LOST IN EXISTENCE 🇪🇸
Titel: Atonement
Label: Art Gate Records
VÖ: 19/12/25
Genre: Modern Metalcore/Djent

Bewertung:

4/5

LOST IN EXISTENCE melden sich nach ihrem letzten Output zurück und präsentieren mit »Atonement« ein Album, das Modern-Metalcore mit klaren Djent-Anleihen verbindet. Das Quintett bestehend aus Migue am Bass, Airon am Schlagzeug, Selu an der Leadgitarre, Jesús an den Synths und Fern, der sowohl Gesang und Gitarre übernimmt, liefert ein dichtes, emotional aufgeladenes Werk, das technische Finesse und rohen Ausdruck miteinander verknüpft.

Riffs und Rhythmus: Technik trifft Energie

Von der ersten Sekunde an zeigt »Atonement«, dass LOST IN EXISTENCE die Balance zwischen Komplexität und Eingängigkeit beherrschen. Selus Gitarrenarbeit ist filigran und zugleich kraftvoll, präzise auf den Punkt gebracht, während Airons Schlagzeugspiel die Songs dynamisch trägt, ohne überladen zu wirken. Besonders im Opener »Iridescent« wird diese Mischung deutlich: Djent-artige Stakkatos treffen auf fließende Metalcore-Riffs, während Migue den Bass sauber und präsent einbettet. Das Ergebnis ist ein Rhythmusteppich, der sowohl technische Kenner als auch Fans emotionaler Melodien anspricht.

Synthesizer als atmosphärisches Bindeglied

Jesús Synths fügen eine zusätzliche Dimension hinzu. Sie untermalen die Songs mit subtilen, im Kontrast hierzu wirkungsvollen Schichten, die den Übergang zwischen den aggressiven Gitarrenpassagen und Ferns variabel eingesetztem Gesang geschmeidig gestalten. Besonders bei »Shameful Sigh« entsteht durch die Synthesizer ein beinahe cineastisches Gefühl, das die düstere Stimmung des Albums verstärkt, ohne sich aufzudrängen.

Gesang: Emotional und variabel

Fern bewegt sich sicher zwischen den klaren Gesangspassagen und harschen Screams. Diese Vielseitigkeit erlaubt es, die Emotionen der Songs auf mehreren Ebenen zu transportieren. In »From The Outside« gelingt der Wechsel zwischen cleanen Melodien und aggressiven Vocals fließend, sodass keine Brüche entstehen, sondern ein intensives, organisches Hörerlebnis. Hier zeigt sich, dass die Band nicht bloß technische Virtuosität, sondern überdies Gespür für Dramaturgie besitzt.

Tracks mit Eigenständigkeit

Die Tracklist von »Atonement« zeigt eine Band, die sich nicht hinter Genre-Konventionen versteckt. »False Gods« überrascht mit ungeraden Taktarten und komplexen Riffstrukturen, die freilich eingängig bleiben. Der Titeltrack »Atonement« rundet das Album ab, indem er alle Stärken der Band bündelt: kraftvolle Gitarren, expressive Vocals, eine dichte Rhythmussektion und atmosphärische Synthesizer. Der Song wirkt wie ein konzentriertes Destillat dessen, was LOST IN EXISTENCE ausmacht – technisch versiert, emotional dicht und musikalisch variabel.

Produktion: Klar und druckvoll

Die Produktion von »Atonement« unterstützt die Band in allen Facetten. Instrumente sind sauber getrennt, ohne steril zu wirken. Der Mix legt die Details offen, sodass komplexe Gitarrenläufe, Basslinien und Schlagzeugfiguren klar hervortreten. Gleichzeitig bleibt der Gesamtsound kraftvoll und druckvoll. Gerade bei den dynamischeren Passagen, wie in »Iridescent« oder »False Gods«, zeigt sich, dass jede Nuance bewusst platziert wurde.

Anspruchsvoll, aber zugänglich

»Atonement« ist ein Album, das sowohl Fans von Modern-Metalcore als desgleichen von Djent anspricht. LOST IN EXISTENCE gelingt der Spagat zwischen technischer Versiertheit und emotionalem Ausdruck. Die Songs wirken durchdacht und dennoch lebendig, die Band bleibt in keinem Moment statisch. Mit fünf Tracks auf rund 18 Minuten Spielzeit bietet das Album genug Raum, um sich zu entfalten, ohne sich zu wiederholen.

In der Gesamtbewertung verdient »Atonement« solide vier von fünf Punkten. Es ist ein Werk, das zeigt, dass die Band sowohl ihr Handwerk versteht, als desgleichen den Mut hat, eigene Wege zu gehen. Zwischen virtuoser Instrumentaltechnik, atmosphärischen Synthesizern und variabel eingesetztem Gesang entsteht ein Hörerlebnis, das sowohl den Kopf sowie die Emotionen anspricht. LOST IN EXISTENCE zeigen, dass Modern-Metalcore und Djent nicht nur technische Leistung, sondern außerdem Ausdrucksstärke transportieren können.

Für alle, die zwischen Härte und Melodie den perfekten Mittelweg suchen, ist »Atonement« ein hörenswerter Beitrag, der sich in der Szene klar positioniert und die Erwartungen an eine moderne Metalcore-Produktion erfüllt.

Fazit: LOST IN EXISTENCE gelingt mit »Atonement« ein starkes Statement im Bereich des modernen Metal.

Tracklist

01. Iridescent
02. From The Outside
03. Shameful Sigh
04. False Gods
05. Atonement

 

Besetzung

Migue – Bass
Airon – Drums
Selu – Lead Guitar
Jesús – Synths & Backing Vocals
Fern – Lead vocals & Guitar

 

Internet

LOST IN EXISTENCE – Atonement CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles