MINOTAURUS – Memories In The Haze

MINOTAURUS Memories In The Haze album cover

Band: MINOTAURUS 🇩🇪
Titel: Memories In The Haze
Label: NRT Records
VÖ: 27/11/25
Genre: Celtic Folk Metal

Bewertung:

3,5/5

Mit »Memories In The Haze« legen MINOTAURUS ihr aktuelles Album vor und zeigen abermals, wie Celtic Folk Metal klingen kann, wenn man die Elemente mit Bedacht mischt. Die Band, bestehend aus Oliver Klump und Clarissa Hobeck am Gesang, Reiner Zumkeller und Jürgen Hermann an den Gitarren, Marcus Finger am Bass und Rouven Zumkeller am Schlagzeug, setzt auf eine Kombination aus kraftvollen Riffs, eingängigen Melodien und folkloristischen Einflüssen, die sich durch das gesamte Werk ziehen.

Atmosphärischer Auftakt und Titeltrack

Das Album startet mit »Master Of The Universe«, einem treibenden Song, der sofort den Ton angibt. Die Gitarrenarbeit von Reiner Zumkeller und Jürgen Hermann ist klar strukturiert, während Rouven Zumkeller am Schlagzeug für den nötigen Druck sorgt. Oliver Klumps Gesang legt die Grundlage, während Clarissa Hobeck mit ihrer hellen, klaren Stimme Akzente setzt. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen Härte und Melodie, dass das Celtic-Folk-Metal-Genre gut repräsentiert.

Der Titeltrack »Memories In The Haze« setzt die Atmosphäre des Openers fort, bringt aber noch deutlich mehr melancholische Elemente ein. Hier zeigt die Band, dass sie desgleichen in ruhigeren Passagen überzeugen kann, ohne an Intensität zu verlieren. Die harmonische Verwebung von Gesang und Instrumenten schafft ein dichtes, annähernd filmisches Klangbild, das sich über die gesamte Spielzeit des Stückes entfaltet.

Zwischendrang und Folk-Einschlag

»Coming Home« und »Der Jüngling am Bache« sind die Momente, in denen der Folk-Anteil besonders stark hervorsticht. Akustische Gitarren, sanfte Melodien und die beiden Stimmen im Dialog erzeugen eine approximativ narrative Qualität. Gerade »Der Jüngling am Bache« wirkt wie eine kleine Reise in eine andere Zeit, eine Geschichte, die durch Musik erzählt wird. Die Band spielt hier mit Dynamik und Kontrasten, was die Platte abwechslungsreich hält.

Mit »D.R.I.P.« und »Heroes« kehren MINOTAURUS wieder zu den kernigen Metal-Wurzeln zurück. Die Gitarrenriffs sind härter, der Rhythmus treibender, und der Chor-ähnliche Gesang bei »Heroes« gibt dem Stück einen epischen Charakter. Die Mischung aus schnellen Passagen und melodischen Breaks zeigt das handwerkliche Können der Musiker und sorgt für Spannung über die gesamte Tracklänge.

Melancholie und Hymnencharakter

»Lonely Prisoner« und »Proud Kings Of Avalon« sind wiederum von einer melancholischen Note geprägt. Vor allem »Lonely Prisoner« punktet mit introspektiver Stimmung, während »Proud Kings Of Avalon« fast hymnisch wirkt und deutlich die Folk-Einflüsse trägt. Die Band schafft es, ohne Überladenheit sowohl emotionale Tiefe als daneben energiegeladene Momente zu transportieren.

Mit »Sehnsucht« und dem »Tears Of A Hero (2024 Remake)« bringen MINOTAURUS die gefühlvolle Seite auf den Punkt. Hier dominiert der Gesang, unterstützt von reduzierten Gitarrenpassagen und einem Bass, der die Melancholie unaufdringlich trägt. Das Remake von »Tears Of A Hero« wirkt frischer und moderner, ohne die Essenz des Originals zu verlieren. Den Abschluss bildet »Goodbye«, ein stimmiger Ausklang, der die thematischen Fäden des Albums noch einmal aufgreift und ruhig ausklingen lässt.

Produktion und Gesamtbild

Die Produktion von »Memories In The Haze« ist sauber, die Instrumente klar voneinander getrennt, ohne dass die rohe Energie verloren geht. Besonders die Gitarren- und Schlagzeugarbeit profitieren von der klaren Abmischung, während die Stimmen die melodischen Höhepunkte setzen. Die Balance zwischen Härte, Melodie und Folkelementen ist weitgehend gelungen, auch wenn einige Passagen stellenweise etwas vorhersehbar wirken.

»Memories In The Haze« zeigt MINOTAURUS auf einem soliden Level. Das Album überzeugt durch handwerklich sauberen Folk Metal, abwechselnde Stimmungen und ein starkes Zusammenspiel der Bandmitglieder. Höhepunkte wie »Memories In The Haze«, »Der Jüngling am Bache« oder »Proud Kings Of Avalon« heben das Album hervor, während kleinere Längen den Gesamteindruck minimal schmälern. Mit einer Bewertung von 3,5 von 5 Punkten handelt es sich um ein hörenswertes Werk, das Fans des Genres anspricht und Neueinsteiger neugierig machen kann.

Fazit: »Memories In The Haze« ist ein hörenswertes Werk, das die Stärken von MINOTAURUS unter Beweis stellt.

Tracklist

01. Master Of The Universe
02. Memories In The Haze
03. Coming Home
04. Der Jüngling am Bache
05. D.R.I.P.
06. Heroes
07. Lonely Prisoner
08. Proud Kings Of Avalon
09. Sehnsucht
10. Tears Of A Hero (2024 Remake)
11. Goodbye

 

Besetzung

Oliver Klump – Vocals
Clarissa Hobeck – Vocals
Reiner Zumkeller – Guitar
Jürgen Hermann – Guitar
Marcus Finger – Bass
Rouven Zumkeller – Drums

 

Internet

MINOTAURUS – Memories In The Haze CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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