MAD PARISH stammen aus der pulsierenden Heavy-Metal-Szene von Montréal, Quebec, und legen mit »The Dust of Forever« ihr neuestes Werk vor. Dieses Album zeigt einen Teppich aus verschiedenen Klängen, angetrieben von einer dynamischen Besetzung von Künstlern, die zu einem reichen Klanggewebe beitragen.
Komplizierte Texturen quer durch das Album
Ein Höhepunkt ist der Gesang von Josh McConnell, der eine kraftvolle und gefühlvolle Performance abliefert, die den Hörer in die Geschichte der Band hineinzieht. Seine Gitarrenarbeit zeigt ein gutes Verständnis für das Heavy-Metal-Genre. Bob Eagleshams Beiträge an der Gitarre und an den Keyboards bieten einen schönen Kontrast, wobei seine melodischen Linien oft komplizierte Texturen durch das Album weben.
»Defecther« eröffnet das Album mit einer energetischen Wildheit, die einen hohen Standard setzt. Die Produktionsqualität ist lobenswert und geht auf das Konto von Phillipe Gagnon, dem es gelungen ist, die Essenz jedes Instruments einzufangen und gleichzeitig die rohe Energie der Band durchscheinen zu lassen. Das meisterhafte Sound-Engineering wird vor allem bei den härteren Tracks deutlich, bei denen die Balance zwischen Gesang und Instrumentierung fein abgestimmt ist.
Der kollaborative Geist von MAD PARISH ist bemerkenswert, mit einer Vielzahl von Musikern, die in den verschiedenen Tracks Rollen übernehmen. Diese vielfältige Besetzung bereichert die Komposition, aber manchmal können die häufigen Wechsel den Gesamtfluss stören, sodass es sich weniger zusammenhängend anfühlt.
Klassischer Heavy-Metal-Einfluss mit progressiven Allüren
Die Besetzung mit Josh McConnell und Bob Eaglesham an den Gitarren und am Gesang verleiht dem Album eine dynamische Ausstrahlung. McConnell glänzt auf »Possess The Child« mit einer Mischung aus hochfliegendem Gesang und komplexer Gitarrenarbeit, die klassische Heavy-Metal-Einflüsse erkennen lässt. Eaglesham trägt nicht nur durch seine Gitarrensoli bei, sondern auch durch harmonische Backing Vocals, die den Gesamtsound verbessern.
Ein Highlight ist »Astra T.R.A.Z (Tower Reformatory Asteroid Zone)«, ein Stück, das eine atmosphärische Spannung einfängt und eine verspielte und trotzdem düstere Science-Fiction-Erzählung einführt. Die Zwischenspiele »Transmission #2 – Will of God« und »Transmission #3 – Baz Raa Luum« bieten faszinierende Übergänge, die zum Gesamtfluss des Albums beitragen.
Der Titeltrack, »The Dust of Forever«, dient als galoppierender Abschluss, der die Fähigkeit der Band unter Beweis stellt, schwere Themen mit wippenden Melodien zu verbinden. Explizit bei diesem Song erinnert mich das Konzept stark an OZZY OSBOURNE in seiner frühen Phase angelehnt. Für meinen Geschmack ein absoluter Höhepunkt auf dem Album.
Das Album ist gespickt mit Beiträgen verschiedener Keyboarder wie Andre Bisson und Peter Mika, die bei etlichen Songs für eine reichhaltige melodische Textur sorgen. Die unterschiedlichen Stile der Keyboarder schaffen eine einzigartige Klangpalette, die die schweren Gitarrenriffs ergänzt.
Beeindruckende Musikalität
Abgesehen von der beeindruckenden Musikalität fühlen sich diverse Tracks durch ihre Komplexität verwässert an. Das Einfügen von zu vielen Elementen kann zu einem Gefühl der Verwirrung führen und den Hörer damit zurücklassen, den Kern dessen zu finden, was MAD PARISH zum Klingen bringt. Außerdem könnten manche Tracks von einem geradlinigeren Ansatz profitieren, um ihre Wirkung zu verstärken.
Während »The Dust of Forever« das Talent der Band erfolgreich unter Beweis stellt, gibt es Momente, in denen die schiere Fülle an Ideen zu Inkonsistenz führen kann. Einige Tracks kokettieren mit übermäßig ambitionierten Arrangements, was Hörer, die ein eher geradliniges Heavy-Metal-Erlebnis suchen, abschrecken könnte. Songs wie »An Age To Quell« muss man vielleicht ein paar Mal hören, um sie voll und ganz zu genießen, und nicht jeder Track trifft das Ziel mit der gleichen Wirkung.
Mehr Fokus und Zusammenhalt wünschenswert
»The Dust of Forever« ist ein ehrgeiziges Projekt, das definitiv seine Berechtigung hat und die Vielseitigkeit und das Talent von MAD PARISH unter Beweis stellt. Wenngleich es nicht komplett das Potenzial der Band ausschöpft, so liefert es doch eine solide Heavy-Metal-Erfahrung, die von Genre-Fans geschätzt werden wird. Mit ein wenig mehr Fokus und Zusammenhalt könnten sie mit ihren zukünftigen Werken wirklich neue Wege in der Heavy Metal-Landschaft beschreiten.
Fazit: »The Dust of Forever« von MAD PARISH ist ein ehrgeiziges Heavy-Metal-Album, das eine Mischung aus komplexer Musikalität und konzeptorientierten Texten bietet.
Tracklist
01. Prophecy
02. Defecther
03. Possess The Child
04. Outerest In Irisius
05. Ouen Formation
06. Hunted
07. Astra T.R.A.Z (Tower Reformatory Asteroid Zone)
08. Transmission #1 Dream On
09. Resistius
10. Aeternal
11. An Age To Quell
12. Transmission #2 – Will Of God
13. Loched
14. Cathedron Wakes
15. Book of Rites
16. Bishop’s Tomb
17. Transmission #3 – Baz Raa Luum
18. The Experience Hunter
19. Trajectory: Tantus
20. The Dust Of Forever
21. Hail To The Hunter
Besetzung
Josh McConnell – Lead Vocals, Guitars, Bass (Track 8)
Bob Eaglesham – Guitars, Vocals, Bass (Track 18), Drums (Track 18), Keyboards (All Tracks except 8, 12, 15, 18, 19)
Andre Bisson – Keyboards (All Tracks except 1, 4, 6, 10, 12, 17, 21), Piano (Track 15)
Peter Mika – Keyboards (2nd keyboard solo on Resistius Track 9)
Patrick Latreille – Bass (All Tracks except 8, 18)
Paskal Belanger – Drums (Track 2,3,5,7,9,13,14)
Gopal Devanathan – Drums (Track 11, 16, 20)
Tony Spina – Drums (Track 12)
Jeff Louch – Piano (Track 12)