ORBIT CULTURE – Shaman
Das dynamische Melo-Death-Quartett ORBIT CULTURE meldet sich zurück mit ihrer neuen EP „Shaman“! Die fünf Lieder fügen sich nahtlos in die Diskographie ein und unterstreichen abermals eindrucksvoll den individuellen Sound der jungen Band.
Ganz nach dem Stil ihres letzten Albums „Nija“ werden in den Songs eher düstere Thematiken aufgegriffen und mit einer knackigen Mischung aus Melodie und Brutalität untermalt.
Während „Flight of the Fireflies“ und „Carvings“ bereits vor dem offiziellen Release der EP mit Musikvideo veröffentlicht wurden, darf man sich auf drei gänzlich neue Titel freuen.
„Mast of the World“ katapultiert uns mit pulsierendem Riff in die Welt von „Shaman“. Der altbekannte Wechsel zwischen ruhigeren und härteren Parts ist hier sehr präsent und treibt das Lied voran.
„Carvings“ glänzt durch ein ähnlich eingängiges Riff. Mit wenig Umschweifen ballern uns Orbit Culture ihre metallische Raffinesse um die Ohren. Langsame, marsch-artige Passagen wechseln sich mit schnelleren ab und sorgen dafür, dass der Song nicht eintönig wird.
„Strangler“ ist im Vergleich dazu insgesamt schneller und wirkt weniger düster, fast schon heiter. Die Passagen, in denen Niklas die Growls abstellt und sein klarer Gesang zum Vorschein kommt, stechen hier stark heraus und bringen die nötige Abwechslung und Dynamik in den Titel.
Zu guter Letzt sorgt „A Sailor’s Tale“ sicherlich nicht nur bei mir für eine offene Kinnlade und weit aufgerissenen Augen. Statt nackenbrecherischem Riff, dröhnendem Bass oder schepperndem Schlagzeug ertönt ein dramatisch anmutendes Symphonie-Orchester. Lange dauert es aber nicht, bis die gewohnten Instrumente und Niklas‘ Stimme das Ruder übernehmen. Trotzdem bleiben die symphonischen Klänge als Hintergrundmusik erhalten und hauchen dem Titel eine ganz eigene Atmosphäre ein. Mit über sieben Minuten ist der Song der längste auf der EP und für mich auch das absolute Highlight, weil er überraschend, abwechslungsreich und trotz allem durch und durch den Sound von Orbit Culture verkörpert.
„Shaman“ reiht sich, wie bereits gesagt, nahtlos in die Diskographie der jungen Band ein. In kurzer Zeit haben die Schweden einen individuellen Sound geschaffen, der über ihr musikalisches Können weit hinausgeht. Ihr gesamtes Bandkonzept wirkt sehr gut durchdacht und das hört man auch in den Liedern.
Das einzige, das mich stört, ist, dass ich befürchte, Orbit Culture könnten mit der Zeit eintönig klingen, eben weil sie diesen individuellen Stil haben, den sie überall hineinpacken. Es wird sich wohl erst zeigen, ob ihre Songs in Zukunft repetitiv und vorhersehbar werden. Glücklicherweise lassen Lieder wie „A Sailor’s Tale“ uns wissen, dass die Band noch viel zu bieten hat. Und ihre Riffs sind nach wie vor unwiderstehlich!
Fazit: ORBIT CULTURE beweisen auf „Shaman“ ein weiteres Mal ihr musikalisches Talent und schaffen mit ihrer individuellen Mixtur fünf Banger-Songs.
Tracklist
01. Mast of the World
02. Flight of the Fireflies
03. Carvings
04. Strangler
05. A Sailor’s Tale
Besetzung
Niklas Karlsson (Vocals, Guitar)
Richard Hansson (Guitar)
Fredrik Lennartsson (Bass)
Christopher Wallerstedt (Drums)