Overland – Diamond Dealer

Band: Overland
Titel: Diamond Dealer
Label: Escape Music
VÖ: 2009
Genre: Melodic Hardrock/AOR
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Steve Overland (voc) dürfte vielen Rockfans der frühen Stunde von den Bands wie FM und Wildlife bekannt sein. In diesen, vor allem bei den erst genannten hatte er eine Zeit lang die Vocals beigesteuert und mit ihnen etliche Alben veröffentlicht. Nun ist er für alle Verehrer der AOR Musik zurück und zwar nach seiner Band Shadowman, mit dem zweiten Standbein Namens Overland. Nach „Break Away“ steht nun das zweite Lebenszeichen mit „Diamond Dealer“ in den Läden, welches in der Besetzung Steve Overland (voc), Tor Talle (guit), Martin Kronlund (guit), Henrik Thomsen (bass), Imre Daun (drums) und Egil Orvedal (keys & piano) eingespielt wurde.

Sehr beschaulich wird der Opener „Train, Train“ eröffnet, doch immer weiter steigert man sich und liefert etliche Einfädelungen und Querschläge ein. Diese verbindet der Trupp sehr gut und untermalt wird diese breite Facette mit einem sehr warmherzigen Gesang des Fronters der für viele Fans dieser Richtung für eine Gänsehaut sorgen wird. Dieser alte Veteran besitzt so viel Klasse und kann locker mit Kollegen wie Jimi Jamison und so weiter mithalten. Im Großen und Ganze verschönert man diesen beginnenden Hörgenuss mit vielen shakigen Momenten die man im klaren Stil aufnehmen kann. Etwas kantiger und straighter schiebt man uns „You Lift me up“ nach. Die Strukturen sind hier solider ausgerichtet und werden oftmals durch erdige Riffs der Saitenfraktion verschönert. Dies liefert den herberen Anteil ab, denn auch hier übersteigt man kaum freundliche Midtempogefilde, die einmal mehr sehr warm und wohlgesonnen schallen. Dennoch immer mehr wird das Tempo gesteigert und man ackert sich recht flott bis zum Ende hin durchs Programm, wenn auch wie angemerkt das Midtempo nicht vollends überschritten wird. Um Ecken erdiger und mit mehreren Synthy, als auch Keyboardspielereien versüßt man nun „Where is The Love“. Was zu Beginn recht flott begonnen hat, wird nach etlichen Sekunden in eine warmherzigere, romantischere Ecke gerückt und dort verbleibt man fast durchwegs, obwohl man zu einigen Angriffen ansetzt und dort doch ordentlich Tempo hinzufügt. Gutes Wechselspiel das zu gefallen weiß und vor allem 80er Rockfans sehr gefallen wird, was auch an vielen sanften, als auch druckvollen Keyboardarrangements liegt. Der Hammer ist aber hier der Axtmann, der in der Mitte sich einen Ast absoliert und die Kinnlade nach unten klappen lässt. Tolle Leistung die sich nahtlos mit dem restlichen Klangbild vereinigt. Deutlich breitentauglicher ist nun „Brave New World“, welches streckenweise sehr poppig dröhnt. Vor allem der Chorlastige Beginn verstärkt dieses Gefühl. Man verlässt kaum die Schiene und versüßt den Soundgenuss mit verträumten Klängen und freundlichen, einfühlsamen Vocals. Diese Mixtur sorgt für gefühlsbetonte Träume in entspannter Hörgenusslage. Genug für einfühlsamen Klängen geschwärmt? Hoffe ich, denn mit „Roll Back The Years“ schiebt man etwas druckvollere Kost nach, die sehr klar strukturiert durch die Anlage kommt und sofort einmal mehr an alte Glanztaten vom Fronter selbst, aber auch von vielen Szenekollegen erinnert. Die Keyboardarrangements sind ebenfalls klassischer und die Synthyspielereien wurden komplett außer Acht gelassen. Etwas klar strukturierter und weniger durchsetzt klingt dadurch alles und auch straighte Melodien machen durch die Band sehr viel Spaß und verwöhnen die Gehörgänge. Das folgende „City Of Dreams“ ist ebenfalls von einer sehr ähnlichen Machart und knüpft genau dort an wo man mit dem Vorgänger geendet hat. Dennoch kommt hier etwas mehr beseelte Musik aus den Boxen, die an und ab den Verdacht aufkommen lassen das man die Nummer immer mehr ins Balladeneck drängen will. Wohl kaum, denn schon ist die Rhythmusfraktion ein Garant dafür dass man wieder flottere Fahrt aufnimmt, auch wenn man sich immer wieder zu markanten Stopps hinreißen lässt. Funkiger und poppiger wird es nun mit „I ‚m Still Breathing“, welches auch einige Reagieklänge vereint. Sehr farbenbunt was man uns hier präsentiert, auch wenn man sich erst einmal an diese Mischung gewöhnen muss. Nach mehrmaligen Durchläufen zündet man aber endgültig und auch der etwas klassischere Gesamtrhythmus den man als Zusatz bzw. Grundlinie eingebaut hat unterstützt hier sehr. Kompakter und klassischer geht es nun mit „Rise“ weiter. Freunde von einfühlsamen Momenten kommen hier erneut auf ihre Kosten und diesen wird eine volle Breitseite geboten, mit ganz dezenten Muntermachern, die von der Saitenfraktion geliefert werden. Wie eine warme Brise weht uns auch „Hearts Don’t Lie“ um die Ohren. Die harten Ausreißer lässt man gar nicht erst Oberhand gewinnen und so kann man sich einmal mehr genussvoll zurück lehnen und feinbesaiteten Tönen lauschen. Mit „After the Storm“ wird genau der richtige Weckruf gesetzt. Sehr herber, symphonischer Rocker, der mit vielen dunklen Fantasien jongliert, die an und ab durch kurze Breaks verschönert wurden. Der Hauptanteil ist aber durchwegs stampfender im saloppen Stil angesiedelt. Mit dem folgenden „Bring Me Water“ wird noch einer drauf gesetzt und es geht hier noch temporeicher als Weiterführung zu. Shakige Momente werden durch idyllische Gesänge begleitet und verleiten unvermindert zum Stück ordentlich abzutanzen. Die Vollendung wir uns in Form von „Coming Home“ präsentiert, welches sehr hymnisch als Beendigung dient. Klassisches Klavierspiel wird durch etliche Synthyeinflüsse und feinfühlige Vocals verstärkt. Der große bzw. Hauptanteil der durchstartenden Melodie stammt von der Gitarrenfraktion die uns hier an und ab einige Solis vor den Bug knallt die laut aufhorchen lassen und einen so immer wieder aus den romantischen Eck hieven, bevor uns der Frontmann dorthin wieder zurück begleitet.

Fazit: Superbe AOR Scheibe die in keiner Sammlung fehlen sollte.

Tracklist:

01 Train, Train 5:05
02 You Lift me up 4:29
03 Where is The Love 3:22
04 Brave New World 5:32
05 Roll Back The Years 4:41
06 City Of Dreams 5:20
07 I ‚m Still Breathing 4:43
08 Rise 5:22
09 Hearts Don’t Lie 4:55
10 After the Storm 5:24
11 Bring Me Water 4:04
12 Coming Home 4:30

Besetzung:

Steve Overland (voc)
Tor Talle (guit)
Martin Kronlund (guit)
Henrik Thomsen (bass)
Imre Daun (drums)
Egil Orvedal (keys & piano)

Internet:

Overland Website

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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