Roterfeld – Blood Diamond Romance

Band: Roterfeld
Titel: Blood Diamond Romance
Label: Premium Records
VÖ: 2011
Genre: Dark Rock
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Dark Rock der skandinavischen Prägung muss nicht zwangsläufig aus dem hohen Norden kommen. Dass es auch Vertreter in Mitteleuropa gibt haben schon einige Genre Kollegen bewiesen. Ein österreichischer Vertreter war mir aber bis dato noch völlig unbekannt und auch mit dem Namen Aaron Roterfeld konnte ich bis dato nichts anfangen. Mastermind dieser Formation wird nun mit14.10.11 und dem Release des Albums „Blood Diamond Romance“ vorstellig. Gut irgendwo hat meine Wenigkeit den Vergleich Falco des Düster Rock gelesen, o.k. das wäre jetzt ein wenig übertrieben. Fakt ist aber, was der Bursche aus der Alpenrepublik anfasst ist feinstes Dunkelgold wie man es sich wünscht. Idyllisch, teils schwarz romantisch beinhaltet das Album satte zwölf Tracks die irgendwo zwischen Gothic und Dark Rock hin und her tendieren. Wer auf Poisonblack, Him und so weiter steht, für den ist dieses Album genauestens geschaffen und da gibt es kein drum herum als sich das Teil am Release Tag zu sichern.

Leicht rockig angestimmt wird gleich bei „Don’t Be Afraid of the Dark“ vorerst eine idyllische Linie gefahren. Diese ist aber nicht sehr schwermütig, sondern etwas klarer ausgerichtet und so klingt das ganze schwarz – romantisch. Die Teils etwas verliebt wirkenden Passagen lassen etwas Kuschelstimmung aufkommen, werden aber sogleich durch sehr druckvolle Breaks wieder in eine komplett andere Richtung gelenkt und dadurch ist eine sehr schöne Wechselrhythmik entstanden die sehr zu gefallen weiß.

Sehr tiefsinnig und leicht betrüblich wird „Blood Diamond Romance“ angestimmt und auch hier beweist der Meister sein Goldhändchen für feine, gefühlsbetonte Sounds. Doch auch bei dieser Nummer kommen leichtere Gemütsausbrüche zum Vorschein, werden aber ganz stark zurück gehalten damit das besinnlichere Erscheinungsbild nicht zu stark beeinträchtigt wird.

Sehr klar und romantisch erschließt sich einem nun „Great New Life“ wobei man deutlich nicht so melancholisch rüber kommt wie man es beim Vorgänger getan hat. Die sanften Melodien und Arrangements gehen Handübergreifend zum Angriff über und das verstärkt man schlussendlich durch sehr treiben, rockige Rhythmen. Gekonnter Gothic Rocker der durch sein einfallsreiches Wechselspiel auch hier ordentlich beeindruckt.

Symphonisch wird nun „Sealed With a Kiss“ angestimmt. Die Idee dass man das Prager Symphony Orchester als Gastbeitrag sicher passt ungemein und somit bietet man bei diesem Cover einfach eine eigenständige Nummer die einem die Sicherungen durchknallen lässt. Mit zielstrebiger Genauigkeit und Liebe zum Detail hat man eine Nummer gecovert die man so nicht wieder zum Hören bekommt. Schöne Musterverzierungen wurden über die Grundlinie des originalen Rhythmus gelegt und selbstredend schafft das Orchester aus Prag als Komplettierung ein wuchtiges Erscheinungsbild.

„Sick of Being Bored“ ist ein leicht monumentales Dark Rock Stück. Die leicht melancholisch – dunklen Linien werden, mit leichten Elektroarrangements angereichert und stet durch druckvolle Abgehpassen verstärkt. Dieses Wechselbad der Gefühle ist gut und ausgewogen und steigert etwas das Tanz Feeling.

„STOP“ wird leicht Poppig angestimmt und durch seinen lieblich wirkenden Klang führt man etwas in die Irre. Leichte Breaks der vehement abbremsenden Art überpflügen alles mit hauchzarter, melancholischer Stimmung, bevor man ordentlich auf die Tube drückt. Somit ein weiterer Tanz Song den man mit komplett aufgedrehter Anlage genießen sollte, denn dieser Ohrwurm steckt ungemein an.

Deutlich mehr in die gefühlsbetonte Richtung dringt man im Anschluss mit „I’d Rather Ride Into Hell“ in die tiefsten unserer Seele vor. Sehr rabenschwarz und das mit einem sehr sanftmütigen Rhythmus wird hier eine teils etwas runter ziehende Stimmung geschaffen. Vermehrt kommen auch sehr liebliche, leicht balladeske Töne zum Vorschein und das Mischverhältnis hat es ungemein in sich. Eineerseist streichelt man sehr sanft und schon wird wieder stärker wachgerüttelt, sehr tolles Wechselstück.

„Blood Diamond Romance II (The Cha Cha Cha Song)“ ist in der Folge eine etwas handsamere Version. Straight und mit leicht eingängigen Dark/Gothic Rock Rhythmen wird hier zwar weiterhin etwas mehr die Seel und das innerste seiner selbst angesprochen und dennoch wirkt man für eine besinnliche Nummer viel zu ruppig. Nicht schlecht, denn vor allem beim Refrain rüttelt und stachelt man ordentlich auf.

Deutlicher klarere Tongefilde werden bei „Going Down“ aufgesucht. Vom schwermütigen Erscheinungsbild ist nichts mehr übrig und vielmehr ackert man sich mit deutlich klareren Klängen in unsere Gehörgänge vor. Sehr stattlich und mit vielen Breaks und Passagen wird auch hier deutliche Wechselkurse eingeschlagen, wobei diese aber sehr sanft durchgeführt werden und somit alles deutlich simpler abgehalten wird.

„You And Me In Agony“ ist nun gleich wieder eine Kehrtwendung zurück in die gewohnte Richtung. Dunkel romantische Klänge, gepaart mit sachten Elektro Einsätzen und tiefbetrübliche Stimmungsmacher wurden hier zu einer gustiösen Melange vermengt. Auch treibendere Beats dürfen bei solchen Songs nicht fehlen und diese Passagen werden immer wieder zeitgerecht als Hochreißer etwas länger ansgestimmt.

Mit der Unplugged Version des doch superben Stücks „Don’t Be Afraid Of The Dark“ spricht man mich weniger an. Zu Massentauglich klingt das Ganze und der Charme des Originals auf diesem Albums geht fast völlig verloren. Da höre ich mir doch lieber noch einmal den ersten Track an, dieser hat mehr Piff und Eier.

„Nothing Lasts But The Past“ ist der letzte Track im Bunde und wird uns sanftmütig und mit entspannender Rhythmik vorgetragen. Kuschelfaktor schnellt selbst redend binnen Zehntelsekunden ganz steil nach oben. Zu schnulzig? Nö zu keinem Zeitpunkt, denn die idyllische Stimmung die man hier gezaubert hat wirkt nicht überzogen oder gar übertrieben. Gut aussortiert schafft man so einen Liebessongs ans Ende zu packen der nicht gleich vor Kitsch trieft.

Fazit: Tolles, bemerkenswertes Dark Rock Album. Bin mir sicher dass der Mastermind hier vollends für seine harte Arbeit belohnt wird und bald in großen Hallen uns mit seiner Art und Mischung des Gothic und Dark Rock für eine tolle Stimmung sorgen wird. Dies vermag er schon mit seinen Songs auf diesem Output, denke aber Live wird dies noch toller umgesetzt werden. Unbedingte Kaufempfehlung für Fans dieser Stilrichtung.

Tracklist:

01. Don’t Be Afraid of the Dark 03:19
02. Blood Diamond Romance 03:51
03. Great New Life 03:44
04. Sealed With a Kiss 03:11
05. Sick of Being Bored 03:43
06. STOP 04:12
07. I’d Rather Ride Into Hell 03:52
08. Blood Diamond Romance II (The Cha Cha Cha Song) 03:45
09. Going Down 03:16
10. You And Me In Agony 04:03
11. Don’t Be Afraid Of The Dark (almos unpluged) 03:01
12. Nothing Lasts But The Past 03:18

Besetzung:

Aaron Roterfeld (all music)

Internet:

Roterfeld Website

Roterfeld @ MySpace

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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