Third Eye – Recipe For Disaster

Band: Third Eye
Titel: Recipe For Disaster
Label: Escape Music
VÖ: 2010
Spielart: Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Beim ersten Anblick der Scheibe „Recipe for Disaster“ von Third Eye fällt einem nichts Besonderes auf. Auch beim durchlesen des Beipackzettels bekommt man halt die gängigen Infos zur Truppe und ihrem Machwerk. Allerdings wenn man sich das Material der Dänen erst einmal angehört hat wird man mit einem Lächeln fest stellen das man auf sehr ähnlichen Pfaden wandelt wie die Landsmänner von Mercenary. Auch Per Johansson (voc)
Michael Bodin (guit), Martin Damgaard (drums), Thomas Kuhlmann (guit), Andreas Schumann (bass) und Simon Long Krogh (keys) haben auf ihrem Debütalbum eine ähnliche Klangweise drauf, wie eben ihre Kollegen. Dennoch ist die Truppe deutlich progressiver angehaucht und auch die schrofferen Linien sind hier dezenter. Doch im Großen und Ganzen agiert man sehr ähnlich und ist somit für alle Fans des modern angehauchten Melodic Power Metal ein MUSS. Erscheinen wird das Teil am 21.05.2010 via Escape Music.

„Solitary Confinement“ startet nach dem eher ruhigeren Einleitungsteil kantig durch. Flotte, treibende Soundfragmente ballern uns die Dänen als Eröffnung um die Ohren. Immer wieder unterbricht man dies etwas hymnischer und in diesen Passagen klingt das Stück wie Midtemposongs der moderneren Art von Iron Maiden. Auch Gesanglich ist man bei diesen sehr stark an die NWOBHM Legende angelehnt. Alles in allem bietet man als Eröffnung einen sehr farbenbunten Song der wie ein 8 Gänge Menü serviert wird. Reichhaltig und lecker wird dies gemacht.

Im eher groovigen Style wird nun „Recipe For Disaster“ nachgeschoben. Dezentere Thrash Elemente treffen hier auf viele Power Metal Roots der melodischen Art. Erneut shoutet sich der Fronter durchs Programm das einem Hören und Sehen vergeht. Dabei kommt ein intermittierender Klang zustande. Einerseits shoutet der Gute wie Rob Halford, dann klingt er wieder wie King Diamondund rundet dies mit anderen Gesangsstrukturen ab. Sehr gut aufeinander abgestimmt weis man mit der bretternden Rhythmik viele Fans zu begeistern und dies quer durchs Genre in Sachen Heavy Metal.

Auch beim darauf folgenden „Dark Angel“ findet die groovige Schlagseite Verwendung. Hier allerdings verbindet man dies etwas homogener mit den Power Metal Roots. Auch hat man sich etwas von der ungeschliffenen Linie verabschiedet. Dabei kommen viele Melodieeinlagen zum Vorschein. Auch die Hintergroundarrangmentes klingen an und ab etwas bombastischer was das Soundbild sehr gut aufwertet. Weiterhin bietet die Formation viel in einer für diese Verhältnisse kurzen Spielzeit. Dabei überbeansprucht man uns aber nicht etwa mit zu wirren Strukturen. Nein abermals zeigt die Truppe dass sie alles wie ein Mosaik zu einem superben Soundbild zusammengefasst hat und dabei sehr ausgefeilt klingt.

Ruhig und gemütlich wird im verträumten Stile „Six Feet Under“ begonnen. Bis zur Mitte wird auch weiterhin warmherziger musiziert, doch auch ab diesem Zeitpunk wird nicht komplett das Ruder umgedreht, dennoch geht man etwas kraftvoller ans Werk.

Nach diesem doch eher gemächlichen Vorgänger schiebt man als Ablöse wieder einen flotten Bolzen mit Namen „Eye Of Envy“ nach. Progressiver Happen, den man reichlich mit Keyboard und Synthyeinlagen ausgeschmückt hat. Auch der bedrohliche, bombastische Hintergrundsound verstärkt den progressiven Anteil sehr stark. Im stampfenden Rhythmus vollzieht man hier ein doch raues, rabenschwarzes Programm das einem eine Gänsehaut verleiht. Unterbrochen wird dieses Soundgebilde nur von kurzen Stopps die etwas behaglicher in Szene gesetzt wurden.

Noch um einen Tick temporeicher schiebt man nun „Psychological Breakthrough“ nach. Raue Fragmente treffen hier etwas fusionierender mit den klaren Spieleinlagen. Immer wieder drängt die eine Linie die andere in die Ecke, um sich etwas dominanter durchzusetzen. Gutes Wechselspiel das man uns hier präsentiert und dabei hat man auch vor reichlichen Beigaben nicht halt gemacht und diese versiert darüber gelegt.

Im drückenden Style der gemächlichen Art wird nun bei „Darkness Into Dawn“ der Start hingelegt. Klingt wie eine gemächliche, moderne, aber auch an und ab etwas bluesiger schallende Nummer die an Mercyfull Fate erinnert. Etwas schräg kommen dabei die Gesangslinien zum Einsatz, das überzeugt zwar jetzt nicht komplett und sind aber auch das einzige Manko das man hier anmerken muss.

Mit einem imposanten Marschtakt wird nun „Snake In The Grass“ ins Gefecht geworfen. Grooviger Brocken den man uns hier vorsetzt. Auch kleinere funkige Allüren lässt man etwas ans Tageslicht. Sehr farbenfroh klingt das Endergebnis und dabei behält man es sich auch vom Soundgefühl her auch vor eine Berg und Talfahrt zu bieten.

Noch um einen Tick experimenteller und verspielter setzt man mit „The Sacred And The Profane“ nach. Auch hier wandelt man auf ähnlichen Pfaden wie der Vorgänger, allerdings klingt das Ganze um Ecken progressiver und durchsetzter. Dennoch kann man den Linien locker folgen ohne sich lange anstrengen zu müssen.

Zum Schluss gibt es mit „The Psychiatrist“ ein monumentales Epos das man mit einer längeren Spielzeit komplett ausnützt. Nach dem Science Fiction ähnlichen Intro geht es vorerst einmal ruhig und verträumt zu. Nach gut zwei Minuten tritt man wieder vehementer das Pedal. Dieses Wechselspiel behält man als Grundkonzept bei und schmückt dieses reichlich aus.

Fazit: Mercenary haben eine qualitativ hochwertige Konkurrenz bekommen. Diese nennt sich Thrid Eye. Ihr Debütwerk ist eine gute Mischung aus Power, Melodic, Progressive Metal, welche man mit harten – herben, als auch vielen modernen Beigaben verstärkt hat.

Tracklist:

01. Solitary Confinement 04:58
02. Recipe For Disaster 06:30
03. Dark Angel 05:59
04. Six Feet Under 05:20
05. Eye Of Envy 08:56
06. Psychological Breakthrough 05:02
07. Darkness Into Dawn 07:13
08. Snake In The Grass 05:57
09. The Sacred And The Profane 05:59
10. The Psychiatrist 10:48

Besetzung:

Per Johansson (voc)
Michael Bodin (guit)
Martin Damgaard (drums)
Thomas Kuhlmann (guit)
Andreas Schumann (bass)
Simon Long Krogh (keys)

Internet:

Third Eye Website

Third Eye @ MySpace

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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