To the Marrow – For Your Blinded Minds

Band: To the Marrow
Titel: For Your Blinded Minds
Label: Selfreleased
VÖ: 2012
Genre: Metalcore, Experimentell
Bewertung: 4,5/5
Written by: Thorsten Jünemann

EXTREM!!!! Echt extrem was die 4 Jungs aus Rotenburg/Germany auf ihrem Debüt „For Your Blinded Minds“ abliefern und wenn ich mir auf den Schirm rufe, dass es textlich um die Gedanken und Ängste der Jugendlichen geht, wird mir bei der Darbietung Angst und Bange- im positiven Sinn!

Ich weiß nicht wirklich, wie und wo ich anfangen soll, ist dieses im Sebstvertrieb erhältliche Album dermaßen vielschichtig, was Rock/Metalmusik im extremen Bereich zu bieten hat. Schubladen? Denkste…geht gar nicht!

Man kann erwähnen, dass reichlich Einflüsse von Thrash, Death, Core und Punk zu hören sind. Viel Musik auf einmal, womit man sich definitiv erst mal auseinandersetzen muss. Mal eben per MP3-Player auf´m Weg zum Bus ist nicht! Zumindest ging es bei mir nicht, denn dieses Album muss sich entfalten können. Wenn sich diese eigenwillige, bzw. eigenständige Melange durchsetzt, dann: Herzlichen Glückwunsch, ihr habt Euch Eure eigene Schublade gebastelt! Musikalisch gesehen bzw. gehört, agiert die Band auf hohem Niveau, konnte man doch in der „Vorgänger-Thrash Band“ SNIPER seine Sporen verdienen und eindeutig viel lernen und mitnehmen.

Zu der „vielen“ Musik, die auf einem gekonnt und fett produziert niederprasselt, bzw. einen regelrecht fängt/erschlägt/erdrückt, kommen Vocals jeder Art! Beim 1. Durchhören war es noch eine Art Vocalchaos in meinen Ohren doch bei mehrmaligen Hören, gehen einen die mit eingängigen Riffs unterlegten Vocals gut ins Ohr, auch wenn in einem Song alle Arten der Darbietungen (Death-Growls, metallischer Klargesang, punkige Screams) entgegen gekeift werden. Aber das passt sehr gut zum textlichen Element und letztendlich habe ich auch versucht, mir das alles in nur einer Gesangsart vorzustellen. Aber das würde nicht passen, es muss ganz einfach so klingen, das habe ich verstanden.

Auch wenn ein Song deutsch vorgetragen wird, passt das erstklassig ins musikalische und textliche „Konzept“, wobei es sich nicht wirklich um ein Konzeptalbum handelt.

Musikalisch passiert unglaublich viel; Teilweise hat man das Gefühl, die Instrumente spielen ab einem bestimmten Punkt gegeneinander an, um irgendwann wieder konzeptionell zusammenzufinden, ohne sich in den Weiten des Klangkosmos zu verlieren (wie z.B. diverse neu anfangende Schulbands oder die berühmt berüchtigten italienischen Prog/Death-Metalbands aus den 90ern…)!

Brachial und virtuos beschreibt das Album bestens, garniert mit extrem aggressiven Vocals! Hier und da driftet man allerdings etwas zu sehr in die Metalcore-Welt, doch findet man immer wieder den Weg zurück und ich frage mich, was das wohl für ein „Monster“ an den Drums ist…

Mein Fazit: So sollte moderner und extremer Metal heutzutage klingen denn das Album beinhaltet alles, was der Metaller hören will; Spielfreude, Spielkönnen, gutes Songwriting, intelligente Texte, Innovation! Bleibt zu hoffen, dass ein Label schnellstens darauf aufmerksam wird, und die Jungs die Möglichkeit bekommen sich nicht nur national sondern auch international vorstellen zu können und die ewig gepushten Hypes auf kommende Touren ordentlich an die Wand spielen. Der Anfang ist mit dem Album gemacht… Ich vergebe trotzdem keine volle Punktzahl, um die berühmte Luft nach oben zu lassen, aber als Debüt für eine Band aus dem Underground sind 4,5 / 5 Punkte doch auch nicht schlecht, oder? Nehmt Euch Zeit und lasst Euch regelrecht erschlagen um sich dann auch wieder sofort gekonnt einlullen und packen zu lassen.

Tracklist:

01. Forced to Dwell In Ignorance 00:48
02. A Shoreless Ocean 04:25
03. Make My Day 02:58
04. You Don’t Get the Point 04:28
05. New Devotion 03:06
06. Project: Perfect 03:35
07. The Beat 01:38
08. Egolution 04:19
09. Always at Your Service 03:46
10. To the Marrow 05:15

Besetzung:

Kilian Riebesehl (drums)
Nils Köhnken (bass)
Martin Schwindt (guit)
Rupert Nieger (voc & guit)

Internet:

To the Marrow Website

To the Marrow @ Facebook

Lazer
Lazerhttps://www.metalunderground.at
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