Tomorrow’s Eve – Tales from Serpentia

Band: Tomorrow’s Eve
Titel: Tales from Serpentia
Label: Lion Music
VÖ: 2008
Genre: Progressive Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Aus dem kleinen Städtchen Idar Oberstein kommen die Herrschaften von Tormorrow’s Eve. Zur Stadt muss man anmerken das es sich um eine Diamantenstadt in Deutschland handelt und genau das sind auch die Jungs von dieser Band. Ein schöner, glänzender Rockdiamant. Martin LeMar (voc), Rainer Grund (guit), Oliver Schwickert (keys), Chris Doerr (bass) und Tom Diener (drums) sind bei Lions Music unter Vertrag und ihr neuester Output der sich „Tales from Serpentia“ nennt ist am 10.10.08 erscheinen. Nun denn Rockfans, aufgepasst und genau gelauscht, was euch erwartet.

Mit einem Regenschauer und einem Streitgespräch eröffnet man das Album mit „Nightfall“. Dazu werden uns noch feine Klavierklänge serviert, bevor man mit „The Years Ahead“ einen Rockkracher nachschiebt. Hier werkeln die Jungs von flott bis hin zu ruhigen Momenten. Verfeinert wird das Ganze noch mit einigen Keyboardarrangements, die den Song ein wenig in die Symphonic Rockecke driften lassen. Die Vocals des Fronters sind sehr stark und gefühlvoll gleichermaßen. Mit einem Sprachintro geht man nun über zu „Dream Diary“. Zu Beginn serviert uns die Seitenfraktion einige Frickeleien und hier beweist man, dass man ein gewaltiges Potential hat. Im Gesamten erscheint dann der Song etwas moderner, was vor allem am Sound liegt. Tiefer getrimmte Gitarre und im Hintergrund hat man einen ordentlichen Düstersound geschaffen. So verleiht man mir bei diesem Track eine ordentliche Gänsehaut. Recht erdig und schnell schippert das Flaggschiff Tomorrow’s Eve dahin und somit ist ein dezentes Bangen allemal angebracht. Die Keyboardarrangements sind ein Traum und klingen zu keinem Zeitpunkt kitschig. Bei „No Harm“ steht zu Beginn ebenfalls wieder ein gesprochenes Intro im Vordergrund. Gleich im Anschluss erklingen recht beschauliche, verträumte Klänge. In dieser Ecke bleibt man aber nur kurzzeitig, denn nach spätestens einigen Sekunden wechselt man wieder in eine härtere Ecke. Durch die dezent verzerrten Vocals und die doomigen Gitarrenläufe erscheint der Track recht Düster. Die eingebauten Keyboardelemente lassen die Nummer recht bombastisch erscheinen. Somit bieten die Idar Obersteiner eine breite Palette. Mit ruhigen klassischen Klavierklängen eröffnet man nun „Remember“. Bis zum Erschallen der ersten flotten Klänge, nach etwa einer Minute, würde man schon fast meinen hier handle es sich um eine Ballade. Gut in die ruhige, beschauliche Ecke steuert man immer wieder, um dann aber wieder sofort auszubrechen und ordentlich abzurocken. Durch diese Wechsel hat man einen sehr farbenbunten Track geschaffen. „Succubus“ ist von Beginn an mit einer ordentlichen Geschwindigkeit ausgestattet. Hier wechselt man aber immer wieder in die Midtempoecke. Gut viele Meckerer würden sofort schreien „Überladen“. Nein keinesfalls, denn die Jungs bieten eine gute Ausgewogenheit die sie sehr gut in Szene setzten können. Die verzerrt, modern wirkenden Vocals sind eine weitere Bereicherung. Mit einem sehr düsteren Intro startet nun „Warning“. Dieses kurze Zwischenspiel ist eine sehr ruhige, verträumte Nummer. Die Gesänge des Fronters sind eine Wonne und für jeden Savatage Fan. Denn Martin LeMar klingt wie eine gesunde, frische Mischung aus Jon Olivia und Zak Stevens. Nahtlos geht es nun über zu
„The Curse“. Hier wird ordentlich Druck gemacht und man geht flott zu werke. Für meinen Teil ist dieser Track mein absoluter Favorit. Der Song bietet einen guten Querschnitt aus Gefühl, Härte und Melancholie, mit einer kleinen Brise Bombast. „The Tower“ beginnt nun wieder sehr ruhig. Die Gesänge klingen hier sehr melancholisch und auch ein wenig Düster. Doch einen ruhigen Track hat man beileibe nicht geschrieben. Eher im Gegenteil, bei dieser Nummer bietet man eine gute Schnittmenge aus schnellen, treibenden Rhythmen, die immer wieder in kurze ruhige, aber bombastische Gewässer münden. Sehr fröhlich erschallt nun „Faces“. Doch die Fröhlichkeit haben die Herrschaften aus Deutschland nicht gepachtet. Ihr Sound ist sehr düster und schaurig. Düsterrock, wenn es so etwas gibt. Die Jungs haben ein sehr gutes Händchen und ihre Songs sind einfach eine Wonne, auch hier bietet man wieder sehr viele Song und Soundideen, die man bestens in Szene gesetzt hat. Den Abschluss macht das fast Zwanzigminütige Monumentalwerk „Muse“. Beim Abschluss bietet man eine ordentliche Rockoper, die sehr schwer zu beschreiben ist. Kurz und bündig, es werden alle Geschütze aufgefahren und man bietet einfach alles was das Herz begehrt. Rock, Symphonic, Melodie, Bombast und Härte wird uns hier vor den Latz geknallt. Die Mischung wurde gut verpackt und ist eine superbe Abrundung für ein Weltklasse Rockalbum, das in keiner Sammlung von Rock Music Verehrern fehlen darf.

Fazit: Mit viel Potential, Können und feinen Soundideen haben Tomorrow’s Eve ein super Monumentalwerk geschaffen. Geboten wird einfach alles aus dem Bereich Rock und Melodic- und Progressive Metal, das einem die Spucke weg bleibt. Kaufen, laut aufdrehen und auf eine weite Reise entführen lassen.

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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