VARDE – Fedraminne

VARDE – Fedraminne

VARDE - Fedraminne - album cover

Band: Varde
Titel: Fedraminne
Label: Nordvis
VÖ: 27/11/20
Genre: Black Metal
Bewertung: 4/5

Ein Black Metal-Album mit sanften Klavierklängen zu eröffnen, mag bei einigen für Verwirrung stiften – aber es ist auch eine Ansage. VARDE vermischen in „Fedraminne“ diese beiden Gegensätze von roher Härte und sanfter Melodik zu einem ausgewogenen und vielversprechenden Debütalbum.

Wie es in dem Subgenre üblich ist, schöpfen auch die drei Herren aus Norwegen ihre Inspiration aus ihrer Heimat, speziell aus norwegischen Gedichten des 19. Jahrhunderts und der Natur.

Solche Beschreibungen sind ja immer ganz nett, aber gerade, wenn man die Sprache nicht versteht, bringt einem das nicht viel und so muss man sich ganz von der Musik einnehmen lassen.

Sich zurückzulehnen und einzutauchen in die Thematik in „Fedraminne“ ist dafür einfach. Die acht Titel, die zum Teil verdammt lange sind, sind allesamt sehr unterschiedlich.

Kystbillede del I“ ist eine fast 13-minütige Achterbahnfahrt. VARDE haben es tatsächlich geschafft, das Lied so aufzubauen, dass man sich nach der Hälfte nicht fragt, wann es endlich vorbei ist. Die Klavierklänge ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Lied. Für die nötige Brutalität sorgen Kolls geniale Vocals, hämmernde Drums, schrille Gitarrensoli und satte Riffs.

Richtig schnell und nostalgisch wird es in „Forbundet“. Die erste Hälfte erinnert mehr an den „True Norwegian Black Metal“, was aber mit der zweiten Hälfte abnimmt, wo es wieder langsamer und geordneter zur Sache geht.

Et Gammelnorskt Herresæde“ ist ebenfalls eines der härteren, roheren und am wenigsten melodischen Songs. Die zehn Minuten werden spätestens nach den ersten sieben zu viel. Auch „Koll med Bilen del I“ wirkt mit neun Minuten unnötig in die Länge gezogen. Übergänge und Abwechslung gibt es, sie fallen aber nicht so stark ins Gewicht.

Die restlichen Lieder sind allerdings absolute Highlights und jeweils für sich einzigartig. Komplett unerwartet ist der heftige Industrial-Einschlag in „Skuld“ und in „Kystbillede del II“, wo er jedoch nicht so stark im Vordergrund steht. „Skuld“ hört sich dadurch noch dynamischer und härter an. „Kystbillede del II“ fällt in erster Linie wegen der düsteren Atmosphäre, der speziellen Sounds und dem Klavier auf. Aufgebrochen wird das ganze durch dämonische Vocals und sukzessiver Härte erzeugt durch markerschütternde Drums und Riffs.

Halvdan Svarte“ hat diesen lässigen Rhythmus, der mehr an Heavy oder Thrash Metal erinnert. Zu guter Letzt der gleichnamige Song „Fedraminne“, der mit Abstand der ruhigste und melodischste ist und am meisten an norwegische Volksmusik erinnert. Das Lied wird dank ungewöhnlicher Instrumente, tiefem Gesang und Akustikgitarren zum Leben erweckt.

Fazit: VARDE bereichern die Szene mit ihrem Debütalbum „Fedraminne“, das zwar nicht perfekt, aber definitiv einer Kostprobe würdig ist.

Tracklist

01. Kystbillede del I
02. Halvdan Svarte
03. Forbundet
04. Et Gammelnorskt Herresæde

05. Fedraminne
06. Skuld
07. Koll med Bilen del I
08. Kystbillede del II

Besetzung

Koll (Vocals)
Nord (Guitars, Synth, Bass, Vocals)
Dar’n (Drums)

Internet

VARDE – Fedraminne CD Review

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