PANYCHIDA – Gabreta Aeterna

PANYCHIDA – Gabreta Aeterna

PANYCHIDA - Gabreta Aeterna - album cover

Band: Panychida
Titel: Gabreta Aeterna
Label: Folter Records
VÖ: 27/11/20
Genre: Black Metal
Bewertung: 4,5/5

Dass man Black Metal auf verschiedenste Art und Weise interpretieren und mit anderen Subgenres kombinieren kann, dürfte dem eingefleischten Metalhead bekannt sein. Wem der klassische Blastbeat-lastige, oft schlecht produzierte, durch Geschrei zerfetzte Black Metal schon bei den Ohren heraushängt, muss der neuen Platte von PANYCHIDA eine Chance geben. „Gabreta Aeterna“ ist die perfekte Demonstration für eine bunte Mischung aus diversen Subgenres, die mit jedem Hören mehr Spaß macht!

Die aus Pilsen, Tschechien, stammende Band PANYCHIDA ist seit ihrer Gründung 2004 für ihren Mix aus Pagan, Heavy und Black Metal bekannt. Obwohl ihre dunkle Seite klar im Vordergrund steht, schleicht sich dort und da ein Hauch Melodik ein. Atmosphäre wird mit Soundeffekten und traditionellen, sowie orchestralen Instrumente erzeugt. Dazu kommen böse Vocals, die mit den tschechischen Lyrics noch eine Nuance düsterer wirken.

Seit ihrem letzten Release, „Haereticalia – The Night Battles”, sind vier Jahre vergangen, in denen sich die Gruppe weiterentwickeln und neu definieren konnte. Die altbekannte und bewährte Mischung aus den Subgenres ist geblieben und weiter verfeinert worden. Für Menschen ohne Tschechisch-Kenntnisse wird es auf dem neuen „Gabreta Aeterna“ schwierig, denn bis auf eine Ausnahme sind die Texte ausschließlich in Panychidas Muttersprache verfasst worden. Immerhin handelt das Album laut Pressetext von „den Sagen und der Geschichte um die Bergregion des Böhmerwaldes“ und da haben englische Texte nichts verloren.

Trotz Sprachbarriere lässt sich dank eingespielter Soundeffekte oft erahnen, was in den einzelnen Liedern vor sich geht. Dass die Thematik von morbider Sorte ist, ist offensichtlich.

Gabreta Aeterna“ wirkt wie ein Konzeptalbum mit einer durchgehenden Story. Das kurze Intro hört sich wie ein Warnhinweis an und mündet in einem schnellen, aggressiven Titel, der in den Strophen das Tempo aufrechterhält und immer wieder langsamer und härter wird. Das Geschrei und Leid, das gegen Mitte im Hintergrund zu hören ist, bringt einem die Geschichte in „Bílý Samum“ näher.

Es sind genau diese Effekte und Tonbandaufnahmen, die den Liedern Authentizität verleihen. Man hört den Wind, der durch die Bäume weht, lodernde Flammen, die Laute von Raben, fließendes Wasser, Regen, knarzende Türen und Schritte im tiefen Schnee…

Die Musik steht in einem munteren Wechsel zwischen schnellen, thrashigen, Blastbeat-lastigeren und melodischen Parts. Die Vocals passen sich den Stimmungen an. Permanentes Rumgeschrei in einer Tonlage und einer Variante gibt es nicht. Sehr gutes Beispiel dafür ist „Trampus – o samotě a smrti v odlehlých končinách“.

Alles in allem gestaltet sich Panychidas neuestes Werk überaus abwechslungsreich. Es scheint durch die drei kürzesten Titel in drei Teile unterteilt geworden zu sein, was den Konzeptalbum-Effekt zusätzlich verstärkt. Das Intro wurde bereits genannt, danach folgt der fünfte Titel „V dnešní zbahnělé době“, der ein Kriegsszenario einleiten dürfte. Zumindest spricht „Válečná běsnění” für diese Theorie. Das Lied hat einen wahnsinnig emotionalen Einstieg und wird wortwörtlich mit einer Bombe in die erste Strophe katapultiert.

Bludné ohně na stráních Hirschensteinských” leitet das dritte und letzte Kapitel mit einem Kinderchor ein. Ab hier wird es ziemlich düster mit meinem persönlichen Favoriten „Odkouzlení hvozdu Hercynského“ und den letzten beiden Liedern, die einen wegen ihrer deutschen Titel in die Irre führen. Nur in „Totenbretter“ gibt es teilweise deutsche Lyrics zu hören.

An „Gabreta Aeterna“ gibt es kaum etwas auszusetzen. Es gibt nur ein Lied, das mich weniger begeistert – „Černou nocí míhá se černý stín“ und ein oder zwei, die mir an manchen Stellen nicht zu 100% gefallen aber ansonsten macht die CD sehr viel Spaß. Viele Songs, wie z.B. „Nikoho pán, nikoho sluha”, sind so mitreißend, dass man beim Hören kaum ruhig sitzen bleiben kann.  Andere haben unglaublich geile Riffs oder musikalische Details, die schnell im Gedächtnis hängen bleiben.

Fazit: PANYCHIDA bieten uns mit „Gabreta Aeterna“ sehr viel Abwechslung und Material zum Headbangen.

Tracklist

01. Krajina
02. Bílý Samum
03. Nikoho pán, nikoho sluha
04. Černou nocí míhá se černý stín
05. V dnešní zbahnělé době
06. Trampus – o samotě a smrti v odlehlých končinách

07. Válečná běsnění
08. Abele
09. Bludné ohně na stráních Hirschensteinských
10. Odkouzlení hvozdu Hercynského
11. Todesmarsch
12. Totenbretter

Besetzung

Vlčák (vocals)
Honza V. (guitars, vocals)
Sinneral (guitars, programming, keyboards)
Talic (bass)
Sheafraidh (drums)

Internet

PANYCHIDA – Gabreta Aeterna CD Review

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