WARFIELD WITHIN – Rise of Independence

WARFIELD WITHIN Rise of Independence album cover

Band: WARFIELD WITHIN 🇩🇪
Titel: Rise of Independence
Label: Independent
VÖ: 07/11/25
Genre: Technical Death/Thrash Metal

Bewertung:

4/5

WARFIELD WITHIN melden sich mit »Rise of Independence« zurück und liefern ihr drittes Album ab, das sofort klarmacht, wo die Reise hingeht. Technischer-Death-Metal trifft auf klassischen Thrash, allerdings ohne nostalgische Verklärung. Stattdessen dominiert ein moderner, sehr kontrollierter Ansatz, der Druck erzeugt, ohne in bloße Reizüberflutung abzurutschen. Das Quartett setzt auf Präzision, auf klar erkennbare Songstrukturen und auf Riffs, die nicht unbedeutend beeindrucken, sondern hängen bleiben.

Angriff mit Struktur

Schon der Opener »King« macht unmissverständlich deutlich, dass hier keine halben Sachen gemacht werden. Scharf geschnittene Gitarren, ein druckvolles Schlagzeug und ein Gesang, der aggressiv bleibt, ohne monoton zu wirken. Der Sound ist dicht, im Kontrast hierzu nicht überladen. Jede Spur hat ihren Platz.

Songwriting statt Dauerfeuer

Was WARFIELD WITHIN von vielen Genre-Kollegen abhebt, ist das Gespür für Dramaturgie. Die Band kann Tempo, sie kann Komplexität, sie kann Brutalität. Doch sie weiß auch, wann es reicht. Titel wie »Rise of Independence« oder »Stand Your Ground« bauen Spannungsbögen auf, statt nur auf Geschwindigkeit zu setzen. Breaks kommen sinnvoll, Tempowechsel wirken organisch.

»Hecate« sticht durch seine düstere Atmosphäre hervor. Hier wird das technische Können bewusst zurückgenommen, um Raum für Stimmung zu schaffen. Das funktioniert erstaunlich gut und zeigt, dass WARFIELD WITHIN mehr können als reines Riffgewitter. »Chatterbox« gewiss geht wieder voll nach vorne, mit thrashigen Elementen und einem fast punkigen Drive, der live für Bewegung sorgen dürfte.

Gitarrenarbeit auf hohem Niveau

Christian Neumann und Felix Lemmen teilen sich Gitarre und Bass und liefern eine beeindruckend saubere Leistung ab. Die Riffs sind komplex, freilich zu keinem Zeitpunkt selbstverliebt. Soli tauchen punktgenau auf, ohne den Songfluss zu stören. Besonders auffällig ist das Zusammenspiel der beiden, das extrem tight wirkt. Man hört, dass hier viel Wert auf Arrangements gelegt wurde. Der Bass ist klar hörbar und nicht bloß Verstärkung der Gitarren. Gerade in Tracks wie »Three of Swords« oder »Circle« sorgt er für zusätzliche Tiefe und verleiht den Songs Gewicht.

Rhythmusgruppe mit Durchschlagskraft

Philipp Schmidt am Schlagzeug ist der heimliche Motor des Albums. Sein Spiel ist technisch stark, bleibt aber immer songdienlich. Blastbeats werden gezielt eingesetzt, Grooves bekommen genug Raum, um wirken zu können. Das Schlagzeug klingt trocken und direkt, was perfekt zum Gesamtbild passt.

Sebastian Meisen liefert einen Gesang ab, der zwischen aggressivem Shouting und kontrolliertem Growl pendelt. Er bleibt verständlich, ohne an Härte einzubüßen. Insbesondere bei »Sick Nation« und »First Blood« transportiert er Wut und Entschlossenheit, ohne ins Klischee abzurutschen.

Thematische Geschlossenheit

Inhaltlich zieht sich das Motiv von Selbstbestimmung und Widerstand durch das gesamte Album. Der Titel »Rise of Independence« ist Programm. Texte und Musik greifen ineinander, ohne belehrend zu wirken. Die Band bleibt direkt, manchmal konfrontativ, hingegen nie platt. Das verleiht dem Album eine gewisse Ernsthaftigkeit, die gut zum Genre passt.

Kleine Schwächen, starker Gesamteindruck

Nicht jeder Song erreicht das gleiche Niveau. »Jumping Jack« fällt im Vergleich etwas ab und wirkt stellenweise zu vorhersehbar. Auch hätte man an manchen Stellen mutiger kürzen können. Mit zehn Tracks bleibt das Album jedoch kompakt und überzieht seine Spielzeit nicht.

Unterm Strich liefert »Rise of Independence« ein starkes, durchdachtes Metal-Album, das Technik und Aggression sauber verbindet. WARFIELD WITHIN zeigen, dass sie ihr Handwerk verstehen und ein klares musikalisches Profil haben. Vier von fünf Punkten sind hier absolut gerechtfertigt, mit Luft nach oben für den nächsten Schritt.

Fazit: »Rise of Independence« ist ein kraftvolles, technisch anspruchsvolles Album, das die Stärken von WARFIELD WITHIN deutlich zeigt.

Tracklist

01. King
02. Rise of Independence
03. Hecate
04. Chatterbox
05. Three of Swords
06. Sick Nation
07. Jumping Jack
08. Circle
09. Stand Your Ground
10. First Blood

 

Besetzung

Christian Neumann – Guitars, Bass
Sebastian Meisen – Vocals
Felix Lemmen – Guitars, Bass
Philipp Schmidt – Drums

 

Internet

WARFIELD WITHIN – Rise of Independence CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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