WITHERING SOUL – Passage of the Arcane

Withering Soul Passage of the Arcane album cover

Band: WITHERING SOUL 🇺🇸
Titel: Passage of the Arcane
Label: Liminal Dread Productions
VÖ: 28/03/25
Genre: Blackened Melodic Death Metal

Bewertung: 4/5

84%

Mit »Passage of the Arcane« liefern WITHERING SOUL ein Werk ab, das sich selbstbewusst zwischen den Polen des Melodic-Black-Metal bewegt. Die Band, bestehend aus Christopher (Gesang und Gitarre), Frank G. (Gitarre), Joel (Bass) und Rick (Schlagzeug), hat sich auf ihrem dritten Album erneut der düsteren, atmosphärischen Klangwelt verschrieben, die ihren Vorgängern schon einen festen Platz in der Szene sicherte. Ergänzt wird das Line-up durch den Gastgitarristen Nick „Exhul“ Morgan, der auf »Trajectory« ein imposantes Solo beisteuert und dem Song eine zusätzliche Dimension verleiht.

Subtil und atmosphärisch

Die Eröffnung mit »Intro« legt gleich die dunkle, geheimnisvolle Grundstimmung des Albums fest. Klanglich ist hier noch alles subtil, atmosphärisch, angenähert wie ein Vorhang aus Nebel, der sich langsam hebt. Mit dem zweiten Track, »Attrition Horizon«, wird der Hörer dann in die Tiefen von WITHERING SOULs markanter Mischung aus aggressiven Riffs und melodischen Elementen hineingezogen. Die Gitarrenarbeit von Christopher und Frank G. ist präzise, technisch anspruchsvoll, dabei stets atmosphärisch dicht. Rick treibt das Ganze auf dem Schlagzeug mit teils treibender, teils stampfender Härte voran, während Joel den Bass subtil, aber unverzichtbar untermalt.

»Grievance Eludes the Light« zeigt die melodische Seite der Band in angelegentlich eindrucksvoller Weise. Hier treffen melancholische Lead-Melodien auf die typischen Blastbeats, die man im Melodic-Black-Metal erwartet, jedoch, ohne dass die Stimmung zu überladen wirkt. Der Song lebt von seiner strukturierten Dynamik: ruhige, annähernd epische Passagen wechseln sich mit rasanten Ausbrüchen ab, wodurch eine Spannung erzeugt wird, die den Hörer gefangen nimmt.

Kantige Gitarrenriffs und punktgenaue Akzente

Mit »The Monolith Embodied« erreichen WITHERING SOUL eine neue Intensität. Die Gitarrenriffs sind kantig, die Drums setzen punktgenau Akzente, und Christopher zeigt sowohl im Gesang als auch an der Gitarre seine ganze Bandbreite. Der Song wirkt wie ein monumentales Bauwerk aus Klang, in dem sich die einzelnen Instrumente zu einem stimmigen Ganzen fügen. Die Produktion ist klar, gibt jedem Instrument Raum, ohne die rohe Energie des Albums zu verlieren – eine Balance, die nicht jeder Melodic-Black-Metal-Release schafft.

»Gallery of the End« setzt auf düstere Atmosphäre und eingängige Melodien. Hier zeigt sich die Band von ihrer introspektiven Seite: Der Song erinnert in seinen ruhigeren Passagen approximativ an Progressive-Elemente, ohne die Black-Metal-Wurzeln zu verleugnen. Man merkt, dass WITHERING SOUL mit Bedacht komponieren, um das emotionale Potenzial jedes Tracks auszuschöpfen.

Ein Highlight des Albums ist »Trajectory«, das durch das Solo von Nick „Exhul“ Morgan noch einmal einen zusätzlichen Spannungsbogen erhält. Das Solo selbst ist virtuos, technisch ausgereift und fügt sich dennoch nahtlos in den Song ein. Es ist ein Moment, der sowohl Fans technischer Gitarrenarbeit als desgleichen Liebhaber melancholischer Melodien anspricht. Der Song baut sich kontinuierlich auf, steigert die Intensität und mündet in einen mitreißenden, fast epischen Abschluss.

»Among Covetous Eyes« ist ein Track, der die dunklen und aggressiven Facetten der Band noch stärker in den Vordergrund rückt. Die Gitarrenarbeit ist hier besonders prägnant, die Drums setzen auf schnelle, präzise Attacken, und der Gesang schwankt zwischen kehligen Growls und melancholischem Screaming. Die Stimmung ist bedrohlich, beinahe filmisch, und erinnert daran, warum Melodic-Black-Metal als Genre eine so dichte emotionale Wirkung entfalten kann.

Den Abschluss bildet »Burden of the Valiant«, ein Track, der sowohl Wucht als daneben Melodie in sich vereint. Hier bündelt die Band die Elemente des Albums zu einem kraftvollen Finale, das noch neuerlich alle Stärken in den Vordergrund rückt: komplexe Riffs, präzises Drumming, atmosphärische Leads und expressive Vocals. Man spürt förmlich, wie viel Herzblut in die Kompositionen geflossen ist.

Kraftvoll, atmosphärisch und detailverliebt

»Passage of the Arcane« ist ein Album, das sowohl Kennern sowie Neueinsteigern in das Genre etwas zu bieten hat. Es zeigt WITHERING SOUL als eine Band, die ihre eigene Sprache im Melodic-Black-Metal gefunden hat: kraftvoll, atmosphärisch und detailverliebt. Die Produktion unterstützt die Intensität der Musik, ohne sie zu glätten, und die Gastbeiträge fügen sich harmonisch ein.

Insgesamt überzeugt »Passage of the Arcane« durch eine ausgewogene Mischung aus Härte, Melodie und Atmosphäre. Die Songstrukturen sind durchdacht, die Instrumente perfekt aufeinander abgestimmt, und das Album schafft es, die dunkle, epische Stimmung, für die Melodic-Black-Metal steht, auf beeindruckende Weise zu transportieren. Für Fans des Genres ist dieses Album eine klare Empfehlung.

Fazit: Mit »Passage of the Arcane« liefert WITHERING SOUL ein starkes Album ab, das sowohl Fans des Melodic-Black-Metal als gleichermaßen Neueinsteiger begeistern dürfte.

Tracklist

01. Intro
02. Attrition Horizon
03. Grievance Eludes the Light
04. The Monolith Embodied
05. Gallery of the End
06. Trajectory
07. Among Covetous Eyes
08. Burden of the Valiant

 

Besetzung

Christopher – Vocals, Guitar
Frank G. – Guitar
Joel – Bass Guitar
Rick – Drums
Guest guitar solo on „Trajectory“ by Nick „Exhul“ Morgan

 

Internet

WITHERING SOUL – Passage of the Arcane CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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