Avantasia

Als ein junger Musiker vor vielen Jahren sein Soloprojekt gegründet hat, hätte wohl niemand geahnt, dass er einmal damit große Festivals headlinen wird und auch in den Top-10 der Albumcharts in mehreren Ländern vertreten ist. Die Rede ist von Tobias Sammet und Avantasia. Da vor kurzem die beiden Alben The Wicked Symphony und Angel of Babylon auf den Markt gekommen sind, durfte natürlich eine kleine Unterhaltung mit Tobi nicht fehlen.

Hi Tobi, wie geht’s dir? Bist du noch immer im Promo-Stress?

Ja klar, logisch, da ist immer noch viel zu tun, viel zu reden, aber insgesamt ist es okay und ich will ja auch viel reden. Es gibt ja auch schlimmeres.

Wie bist du denn bisher zufrieden mit den Kritiken zu deinen neuen Meisterwerken?

Ja prinzipiell eigentlich schon. Ich kriege zwar jetzt nicht alles mit so im Detail, aber im Großen und Ganzen überwiegen natürlich die positiven Aspekte. Im Großen und Ganzen kann ich auch sehr zufrieden sein, was die Leute jetzt über die Alben sagen. Ich meine im Prinzip wenn man die Platte einmal abgeschlossen hat für sich selbst, und glücklich ist mit dem was man gemacht hat, dann ist es zwar sowieso etwas ärgerlich, wenn jemand es etwas anders sieht oder vielleicht nicht ganz so sieht wie man selbst, aber im Endeffekt ist ja die einzige Zielvorgabe sich selbst glücklich zu machen und am Ende des Tages zu hoffen, das es genau so viel Erfolg hat, dass ich mich ein, zwei oder fünf Jahre später wieder glücklich machen darf.

Beim Erfolg kannst du dich ja nicht beschweren, du hast ja immerhin den zweiten Platz in den deutschen Albumcharts erreicht.

Ne das ist war, ich meine wir haben ja nicht nur in Deutschland den höchsten Charteinstieg, in Österreich sind wir ja auch auf Platz 9 eingestiegen, das erste Mal in meiner Karriere bin ich also auch in Österreich in den Top 10. Ich muss dazu sagen, ich muss gestehen, auch wenn für dich eine Welt zusammen brechen wird, es war nie mein oberstes Ziel es einmal in meinem Leben in die österreichischen Top 10 zu schaffen, aber es ist trotzdem gut. Insgesamt ist der Erfolg ganz gut, ich habe auch heute erfahren, dass wir in der Schweiz und Slowenien und auch der Tschechei überall Top 10 sind, also ich kann mich nicht beschweren.

Erster Platz war aber noch keiner dabei?

Nein, erster Platz war noch keiner dabei, aber man muss ja auch immer noch Ziele haben.

Ja stimmt, aber vielleicht beim nächsten Mal oder gar schon nächste Woche.

Dieser Illusion gebe ich mich nicht hin, abgesehen davon, ich meine so was ist natürlich wunderschön, bei aller Liebe ist es aber auch nicht meine oberste Priorität hohe Chartpositionen zu verbuchen, es macht Spaß und es ist auch schön das so mitzukriegen, dass es offensichtlich gewertschätzt wird von den Fans, unterm Strich gibt es jedoch wichtigeres. Ich muss mit der Platte zufrieden sein, es wäre nichts wert, wenn ich jetzt Chartpositionen mit irgendwas hätte, wo ich selbst nicht so dahinter stehe, also von daher für mich ist damit alles im grünen Bereich, ich bin mit mir im reinen, ich habe eine tolle Platte gemacht, wir haben eine tolle Platte gemacht, ich muss ja die ganzen Gastmusiker mit einbeziehen, Sascha vor allem, und das ist das A und O. Der Rest ist irgendwie die Sahne auf der Torte, aber unterm Strich, meine Lieblingsband Magnum ist nie in den Top 10, trotzdem wird’s für mich immer eine der größten Bands der Welt bleiben. Im Endeffekt sind es auch nur Zahlen die nichts über die Qualität aussagen.

War es für dich eigentlich von Anfang an klar, dass es ein Doppelalbum wird, oder warst du einfach beim Songwriting so schnell, dass dann so viel Material da war?

Ursprünglich sollte ja The Scarecrow ein Doppelalbum werden, wir haben ja für The Scarecrow 20 Songs gehabt, das war ein großes Konzept und wir haben auch angefangen die 20 Songs zu produzieren, also mit Schlagzeug, mit Bass, Rhythmusgitarren und zum Teil auch Gesang. Irgendwann haben wir dann gesagt, wir releasen jetzt The Scarecrow Part 1 und Part 2, die Songs sind noch nicht fertig aufgenommen, die stellen wir hinten an und machen erstmal die ersten 11 Songs fertig. Das haben wir dann so gemacht und die Platte war dann so ein Erfolg und wir haben getourt mit der Platte, haben mit Edguy ein neues Album gemacht, haben weiter an Edguy-Touraktivitäten gearbeitet und irgendwann haben wir gesagt, wir müssen jetzt schön langsam an Scarecrow Part 2 arbeiten, weil wir haben ja noch das Material halb fertig. Da hab ich dann gemerkt, dass es für mich nicht ausreichend war, das alte Material fertig zu machen, weil ich einfach Ideen hatte, wie wir die Geschichte zwischendurch anreichern konnten. Ich hatte dann auch noch Songideen, deshalb haben wir einfach gesagt, produzieren wir einmal, ob jetzt 10 Songs drauf sind oder 12 macht das Ding ja nur besser, irgendwann waren es dann 14, 16,18, 20, 22 und dann haben wir gesagt, das passt nicht mehr auf eine Platte, für ein Doppelalbum war das dann zu intensiv, ich sag mal wir haben einen riesigen Aufwand betrieben, was Produktion angeht, was die Intensität und die Menge der Gastmusiker angeht, wir hatten auch keine Passagen wo jetzt 10 Minuten irgendein Synthesizer oder Schwert Geklimper und so ein Käse. Wir hatten wirklich 22 volle Songs und das wollten auch so rüber bringen. Wir wollten den Leuten auch rüber bringen, dass die 22 Songs auch so auf dem Album stehen müssen und da ist nichts gestreckt. Ich finde viele Doppelalben klingen so ein wenig konzeptionell und haben für mich auch manchmal den Eindruck als wären sie stellenweise gestreckt. Ich möchte auch klarstellen, dass ich jeden der Songs absolut würdig fand, oder für würdig hielt, auf einem geilen Album zu stehen, also haben wir gesagt, dass ist kein Doppelalbum im eigentlichen Sinn, das sind zwei Einzelalben, die man aber als Einzelalbum kriegen wird. Also haben wir die zwei Platten gemacht und jeder der beiden ein eigenes Gesicht gegeben, eine eigene Identität.

Wie unterscheidest du eigentlich beim Songwriting zwischen Edguy und Avantasia? Gibt es da spezielle Kriterien, die sagen dieser Song ist für Edguy, dieser für Avantasia?

Nein eigentlich gar nicht, die Sache an der wir gerade arbeiten, der widme ich mich immer. Ich habe die ganze Zeit, als Tinnitus Sanctus für Edguy am Tisch lag, nicht irgendwas für Avantasia geschrieben oder am Material herumgebastelt. Umgekehrt ist es auch so, dass wenn ein einen Avantasia Song bzw. ein Avantasia Album schreibe, dann denke ich auch nicht an Edguy. Das muss man einfach ausblenden, ich finde nämlich, dass man sich da ordentlich verzetteln kann, wenn man an zu vielen Dingen gleichzeitig arbeitet. Man sollte sich immer auf eine Sache richtig konzentrieren, weil dann wird’s ja auch gut. Das einzige was mir mal passiert ist, und frag mich bitte nicht warum, ich weiß es nicht, das war unbewusst. Ich habe Nine To Nine, der Song auf der Tinnitus Sanctus, der ist eigentlich für Avantasia komponiert worden. Wir hatten den Song gehabt und hatten auch schon ein Demo davon aufgenommen, und dann hab ich gesagt, lass uns den mit Edguy machen, der hat so was frisches, freches, rockmäßiges, lasst uns da einen Edguy-Song machen und wir haben den dann neu eingespielt und haben auch einen neuen Text gemacht. Das war das Einzige was in diese Richtung je passiert ist, dass ich gesagt habe, lasst uns diesen Song zu dieser Band rüber ziehen. Ansonsten schreibe ich immer für das was gerade ansteht und dem widme ich mich dann voll und ganz.

Also könnte es auch mal einen Song geben, der auf der Edguy-Platte ist, aber vielleicht besser zu Avantasia passen könnte.

Das weiß ich nicht, ich meine rein Songwriting-technisch gehe ich an beide Projekte ähnlich ran. Ich will in erster Linie einfach einen geilen Song schreiben. Natürlich ist Avantasia von den Lyrics her, vom Konzept, etwas monumentaler, weil es halt einfach Konzeptplatten sind, weil die irgendwas von einem Monumental-Epos haben, was filmisches, was visuelles. Edguy ist doch jeder Song für sich eine Geschichte, natürlich nicht minder bombastisch, ich meine wenn du dir Songs anhörst wie auf der letzten Platte Dragonfly oder Speedhoven, das sind Songs wo jeder gesagt hätte, wenn die auf Avantasia stehen würden, so sollte Avantasia klingen. Also irgendwo denke ich schon, dass einige Songs durchaus für beide Projekte passen. Einige Songs würden auch für beide Projekte passen, weil’s irgendwo zeitlose Songs sind die auch grenzübergreifend sind. Ich meine Avantasia ist ja auch so definiert, dass es da dieses Konzept dahinter gibt und dass auch verschiedene Sänger die Songs in Szene setzen. Das gibt dann natürlich die Chance etwas breiter an die Sache ran zu gehen. Ich meine jetzt nicht mit breiter alkoholtechnische, sondern das Ganze breitgefächerter anzugehen und auch dann für Vielfalt zu sorgen. Aber unterm Strich denke ich, dass die Intention beim Songwriting für beide Projekte das Gleiche ist. Ich will einfach geile, markante Songs, bombastisch, gewaltig, die einfach Spaß machen schreiben.

Weil auch kurz von der Geschichte die Rede war, kannst du mir mal kurz die Geschichte, die in den beiden neuen Alben behandelt wird, beschreiben?

Ja im Grunde ist es ja eine Fortsetzung von The Scarecrow. The Scarecrow handelte ja von diesem emotional isolierten Typ mit der Wahrnehmungsstörung, der einfach keine Verbindung zu seiner Umwelt aufbauen kann, weil er einfach eine Wahrnehmungsstörung hat. Er nimmt Schwingungen sehr intensiv wahr und ist deshalb für andere in komischer Kauz, der in einer eigenen Welt lebt. Diese Welt will er sich so schön und gemütlich machen, seine eigene emotionale Welt. Dafür benutzt er Schwingungen und Vibrationen von außen, Schallwellen um sich seine eigene Welt schön zu malen. Das kehrt ja wieder nach außen und damit berührt er plötzlich Leute. Vorher kam er sich unbeliebt vor, und plötzlich schafft er mit dem was er macht, mit der Welt die er nur für sich schafft. berührt er plötzlich Leute, bekommt Anerkennung und in dem Moment fängt sein sozialer Aufstieg an. Er bekommt Anerkennung und das ist das erste Mal dass er sowas verspürt und für ihn ist es sowas wie Liebe die er nie erfahren hat. Je mehr Anerkennung er bekommt, desto anfälliger wird er auch für Manipulationen von außen, er wird benutzt von anderen, er wächst und wächst in seinem Ansehen und je größer er wird, weil er sehr naiv an manche Dinge ran geht, wird er immer mehr an menschliche Abgründe geführt, an Versuchungen angeführt, er umgibt sich mit Dämonen, die natürlich in jedem von uns wohnen, denen die 7 Todsünden zu Grunde liegen, wenn wir mal religiös werden wollen, eigentlich sind es nur Charaktereigenschaften, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, weil sie jeder von uns in sich trägt, und von denen wird er einfach immer wieder auf die Probe gestellt und zwar immer extremer weil er sich der Sache immer weiter hin gibt und immer weiter in der falschen Richtung gegen sein Gewissen, immer härter auf den Boden der Tatsachen zurück geholt wird. Da entsteht halt eine menschliche Tragödie die beschrieben wird. Im Endeffekt ist die Dramaturgie der Geschichte nebensächlich, in erster Linie setzt sich die Geschichte mit menschlichen Uremotionen auseinander, mit dem Mensch-sein als solches, mit Liebe, mit Hass, mit Angst, mit wie gesagt Charaktereigenschaften, denen die 7 Todsünden im Klerus zu Grunde gelegt werden. Ich würde sagen es ist so eine Mischung, diese ganze Trilogie, The Scarecrow, The Wicked Symphony und Angel Of Babylon, übrigens auch in dieser Reihenfolge, ist so eine Art Mischung aus Faust, also Goethe’s Faust und vielleicht Edward mit den Scherenhänden. Irgendwas dazwischen würde ich sagen. Es war ja für mich auch interessant da einige eigene Charaktereigenschaften zu entdecken, aber auch eine Person zu erschaffen, mit der sich viele Menschen identifizieren können, die jetzt nicht gerade durch Konformität bestechen.

Welche sind für dich eigentlich die Kernsongs, so zu sagen die Herzstücke der beiden Alben?

Ich finde alle Songs wichtig und vor allem das wechselt für mich relativ häufig. Ich bin die Frage schon mal gefragt worden, im Moment ist für mich Your Love Is Evil mein Lieblingsstück auf den beiden Platten, aber das wechselt, das wechselt wirklich. Jedes Mal wenn ich die Platte höre, entdecke ich, selbst ich der die Platte gemacht hat immer wieder was Neues, und das ist für mich spannend, selbst plötzlich Sachen auf sich wirken zu lassen und auch plötzlich eine Tiefe in den Songs zu entdecken. Es gibt bei diesen Platten, die sofort zünden, wie zum Beispiel meines Erachtens Songs wie Wasteland, oder Dying for An Angel, das sind so Sofortzünder, dann gibt es aber auch Songs die erst auf den zweiten Blick ihre volle Schönheit entfalten, da gehört zum Beispiel dazu Your Love Is Evil, Die Ballade Blowing Out The Flame, die finde ich grandios, gigantisch, das ist aber keine Ballade die man einmal hört und sagt, dass ist großartig, vielleicht braucht man bei der Ballade ein paar mehr Anläufe. Ich finde, dass ganz gut auf diesen Platten, die Songs die nur einen Anlauf benötigen und die die 2-, 3- vielleicht 5 Anläufe benötigen, dass sich diese Songs die Waage halten. Es ist sehr ausgeglichen, ich finde dass manches Material sofort erschließt, und einige Songs ein Stück länger brauchen, aber dafür Stück für Stück ihre Schönheit entfalten.

Du hast ja dieses Mal auch Sascha einen Song beisteuern lassen mit Symphony of Life, war das von Anfang an geplant, oder ist er einfach irgendwann mit der Idee gekommen?

Ich habe den Song gehört, den er geschrieben hat, und er hat ihn ja nicht mal für Avantasia geschrieben. Er hat einfach einen Song geschrieben, und als ich die Grundstrukturen gehört habe, hab ich gesagt, lass uns den für Avantasia verwenden, der passt wie die Faust aufs Auge, ist zwar etwas anders, er fällt ein Stück weit raus, aber das ist ja auch okay, weil Avantasia hatte immer Songs die etwas anders waren, das gab es von Anfang an. Bei der ersten Platte stachen auch schon Songs wie der Titeltrack oder Inside oder Farewell, auf der zweiten Platte The Final Sacrifice, auf der Scarecrow, What Kind Of Love, Lost In Space oder Carry Me Over, das gab es schon immer und das macht die Platten dann zusätzlich interessant. Es gibt an diesen Alben Ecken und Kanten, da werden jetzt einige Leute aufschreien, aber so ein Song wie What Kind Of Love, gibt der Scarecrow Ecken und Kanten. Diese Songs geben der Platte Ecken oder Facetten die die Platte erst interessant und auch liebenswert mach. Das ist so ein kleiner wunderschöner Knubbel auf der Nase, der ein schönes Gesicht erst einmalig macht, wenn du verstehst was ich meine. Das ist auch bei Symphony Of Life ähnlich. Das ist ein Song der mit Sicherheit nicht nach meinem Songwriting klingt, und trotzdem eine Facette hinzu steuert, die sehr schön ist und der das Album anreichert. Als ich den Song gehört hab, hab ich gesagt, Sascha, wenn du dich davon trennen kannst, dann lasst uns den auf Avantasia packen, denn es ist ein großartiger Song. Dann haben wir ihn eben entsprechend angeglichen und er ist auf Avantasia gelandet.

Wie verlief eigentlich die Auswahl der Gastsänger? Hattest du da beim Songwriting schon die Gedanken, wer welchen Song singt oder ist das erst spontan erfolgt?

Das passiert völlig unterschiedlich, bei Sängern zum Beispiel wie jetzt Michael Kiske, ich wusste dass Michael Kiske mit macht, und dann entstehen Songs wie Wastelands. So kann ich es ungefähr sagen, oh hier ist eine Maus, ich laufe nämlich gerade im Wald deswegen zwitschern hier auch ganz viele Vögel. Wastelands, da war klar, dass den Michael Kiske singen würde, dann gibt es aber auch wieder Stücke wie Scales Of Justice, wo zuerst der Song fertig war und dann habe ich mir gedacht, wer könnte den singen. Da bin ich dann auf Ripper Owens gekommen und es passt wie die Faust aufs Auge, ähnlich war es auch bei Death Is Just A Feeling, der Song war fertig und den musste jemand singen, der nicht klingt wie eine Nachtigall sondern eher kauzig und gespenstisch, der eher eine Geschichte erzählen kann, und dann bin ich auf Jon Oliva gekommen. Das kann so funktionieren, das kann auch manchmal so funktionieren, also da gibt es keine Regel.

Gibt es eigentlich noch Sänger die du noch nie auf einem deiner Alben dabei hattest, aber gerne einmal dabei hättest?

Ja Bruce Dickinson zum Beispiel. Aber der hat im Moment so viele andere Sachen zu tun, irgendwann werden wir es vielleicht mal schaffen. Aber im Moment, so lang er noch in einem Alter ist, in dem er Passagiermaschinen fliegen darf, so lange wird er bestimmt keine Zeit für mich haben und ich kann ihm es nicht mal übel nehmen, denn wenn ich mein halbes Leben auf irgendwelchen Bühnen verbracht hätte und tausende Konzerte gespielt oder gesungen hätte, da würde ich auch lieber Flugzeug fliegen als bei Tobi Sammet auf der Rock-Oper mit zu machen.

Du könntest ja ein mobiles Studio mit nach Wacken nehmen und ihn dort singen lassen.

Bis dahin habe ich ja keine Avantasia, keine Neue. Da müsste ich ihn ins Blaue rein irgendwas singen lassen und dann später die Musik drunter machen. Gut hat ja bei Elvis auch funktioniert, aber ich weiß nicht ob das so prächtig wird.

Wie kann man sich eigentlich eure Aufnahmesessions mit so vielen Gaststars vorstellen?

Ja gut es ist ja nicht so , dass wir mit 15 Leuten im Studio stehen und We are the World schunkelnd singen, also das ist so, dass wir die Basics aufgenommen haben, am Anfang waren das Eric, Sascha und ich, da haben wir die Basics im Studio hingelegt, die Drums gemacht, daraufhin den Bass nochmal besser gemacht, die Gitarren noch mal besser gemacht, die Rhythmusgitarren und dann hat man mal das Grundgerüst stehen. Da waren dann nur Eric, Sascha und ich drauf zu hören. Dann wird einfach Stück für Stück die Geschichte zusammen geflochten bzw. steht die ja meistens schon wenn die Stücke eingespielt werden, und dann kamen eben die Sänger ins Studio bzw. wurden die Playbacks mit meinem Demo-Gesang durch die Weltgeschichte gemailt, und die Sänger haben ihre Sachen aufgenommen. Das ist dann eine Sache, die eine sehr große Zeitspanne in Anspruch nimmt. Das muss dann alles abgesteckt sein. Klaus hatte zum Beispiel seine eigene Produktion zu machen, den haben wir dann in Hannover im Studio getroffen und er hat dann seinen Teil eingesungen. Mit Bob haben wir einen Teil schon vor zwei Jahren als wir in England waren aufgenommen, da haben wir uns drüben getroffen in einem Studio bei ihm um die Ecke, und den Rest hat er jetzt bei seinem Gitarristen, Vinnie Burns glaub ich, im Studio aufgenommen. Viele Sachen werden herumgeschickt und das wird dann zusammen geflochten. Aber manche Leute, wie eben Jorn, waren bei uns im Studio, das haben wir dann in Wolfsburg gemacht, wie gesagt mit Klaus haben wir in Hannover im Studio gearbeitet. Es ist ein bisschen Patchwork, aber das macht es dann gerade spannend.

Dann kommen wir zur Live-Aktivität von Avantasia, wird es da in nächster Zeit was geben?

Nein, nein sagen wir es mal so, ich würde es gerne machen, das Problem mit der ganzen Geschichte ist, das sowas sehr schwer zu koordinieren ist, zeitlich und das ich deshalb davon ausgehe, dass es nicht passieren wird. Es gibt keinerlei Pläne, das letzte Mal hat das einfach funktioniert, weil die Zeichen einfach richtig standen, weil es einfach richtig war. Von daher gehe ich einfach aus, das nicht passieren wird, trotzdem hoffen wir alle, also alle die damals schon involviert waren, dass wir das irgendwann nochmal machen können, weil wir damals so viel Spaß hatten.

Eine DVD war ja schon mal angekündigt, bisher gibt es aber nur das Video von Twisted Mind auf der Wacken 2008 DVD. Wird da noch was kommen?

Ja die DVD wird kommen. Also es gibt ganz ganz ganz viel Material, es gab nur bisher keine Zeit das Ganze zu sichten. Ich habe da schon so viel Geld investiert, wir haben 5 komplette Shows gefilmt mit unzähligen Kameras, und wir hatten auch ein Kamerateam bei der Welttour dabei, das uns begleitet hat, Backstage, im Flugzeug, Flughafen, Hotel, beim Abendessen, Garderobe, überall. Da gibt es so viel Material davon, da wird es definitiv eine DVD davon geben, dass will nur in Ruhe gesichtet werden, ich glaube es sind LKW-Ladungen voll Tapes.

Dann danke ich dir schon mal für das Interview, die letzten Worte an die österreichischen Fans gehören natürlich dir.

Ja ich möchte mich auf alle Fälle bedanken, Platz 9 in Österreich, wie gesagt hab ich noch nie gehabt, es scheint als würde es den Leuten gefallen, so wie mir auch. Dafür möchte ich mich bedanken und ich hoffe, dass man sich bald wieder auf Tour sieht, vielleicht, wahrscheinlich eher nur mit Edguy, aber nichts desto trotz, es wird langsam mal wieder Zeit nach Österreich zu kommen.

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