SERIOUS BLACK – INTERVIEW MIT GITARRIST DOMINIK SEBASTIAN

SERIOUS BLACK sind seit der Veröffentlichung ihres Debuts „As Daylight Breaks“ Anfang des Jahres 2015 zu den Shootingstars der Melodic- Metal Szene Europas avanciert. Anfangs noch von der Presse und von Fans als All – Star Projekt betitelt, müssen nun alle Unkenrufe verstummen und der Begriff „Band“ als gegeben hingenommen werden. Im Frühjahr mit Hammerfall und Ordan Ogan und im Herbst mit Gamma Ray auf Europatour verfolgt die Band ein Ziel: Der Name Serious Black soll zu den ganz Großen zählen. Eine richtige Band also, die einem Leitspruch folgt: Six friends, One Mission, One Goal! Gitarrist Dominik Sebastian stand mir hiezu endlich Rede und Antwort:

„Die Sache an sich nehmen wir sehr ernst! Sonst wären wir nicht da, wo wir jetzt – nach einem knappen  Jahr  – bereits sind. Das geht hauptsächlich nur mit viel Disziplin, harter Arbeit und Hingabe.“
– Dominik Sebastian über Serious Black

Metalunderground.at/Mayhemer: Wie geht es euch auf der Tour?
Dominik Sebastian: Wunderbar soweit, danke. Natürlich ist so mancher von uns gesundheitlich etwas angeschlagen, aber das ist ganz normal.

Es handelt sich ja bereits heuer um eure zweite Tour im Jahr 2015. Stressig? Oder einfach nur geil?
Stressig würde ich nicht sagen – zumindest nicht im negativen Sinn. Aber wir sind natürlich hier um zu arbeiten und jeden Abend aufs Neue eine gute Show abzuliefern. Das erfordert schon so manche Entbehrungen. Im Endeffekt dann aber doch eher geil 😉

Mit Hammerfall habt ihr vor viel mehr Leuten gespielt. Auch in größeren Hallen. Was macht euch mehr Spass. Club oder Halle? Oder egal?
Es kommt darauf an. Man muss schon sagen, dass wir die beste Performance auf größeren Bühnen mit viel Bewegungsfreiheit bringen können. Aber grundsätzlich spielen wir dann lieber in gut gefüllten Clubs als in halb leeren Hallen.

Anfangs dachte ich selbst noch, wie viele andere wahrscheinlich auch, dass es sich um ein reines Projekt handelt, obwohl von eurer Seite dies immer dementiert wurde. Nun wurden wir dahingehend alle bestraft, denn euch gibt es immer noch…
… und unsere Pläne reichen bereits über die nächsten 2 Jahre hinaus!! Somit sollten nun alle diesbezüglichen Spekulationen überflüssig sein.

Allerdings hat sich die Besetzung leicht geändert. Roland Grapow ist nicht mehr mit dabei und wurde durch den FIREWIND Gitarristen Bob Katsionis ersetzt.
Ja, schade, dass es für Roland nicht weiter möglich war, in der Band zu bleiben. Aber mit Bob haben wir glücklicherweise einen mehr als würdigen Ersatz gefunden, der sowohl musikalisch als auch menschlich perfekt zu uns passt.

War es ein schwerer Schlag für die Band und war Bob sofort eure erste Wahl? Er war ja schon der Tour – Gitarrist auf der Hammerfall Tour…
Nachdem fix war, dass uns Roland nicht auf der Tour begleiten würde, war Bob unsere erste Wahl. Urban kannte ihn schon länger, da er bereits 2 Videos mit Project Arcadia gedreht hatte. Nun war dies die Chance, mit ihm auch musikalisch zusammenzuarbeiten. Ein wahrer Glücksgriff!

Bevor ich es vergesse: Thomen ist eurer Drummer, aber Live spielt er kaum noch bei Konzerten mit. Wieso? Hat er keine Lust mehr, live zu spielen? Oder keine Zeit …
Dies hat sowohl gesundheitliche als auch familiäre Gründe.

Eurer Tour – Drummer ist dieses Mal Alex Holzwarth (Rhapsody of Fire). Meiner Meinung nach ein hervorragender Drummer.  Bleibt Thomen eurer Drummer oder ist da was im Busch bzw. wäre Alex nicht auch eine fixe Option?
Das wird sich weisen.Klar ist, dass Alex super zu uns passt. Dass er spielen kann steht ohnehin außer Frage. Was das für die Zukunft bedeutet, kann ich noch nicht beantworten.

Euer Leitspruch „ Six Friends, One Mission, One Goal“ kann da durchaus erweitert werden…
Auf zum nächsten GOAL


Zurück zum Anfang. Wie hat alles angefangen? Ihr müsst euch ja mal getroffen bzw. miteinander geredet haben, bevor ihr gewusst habt, dass ihr zusammen Musik machen wollt. Wie ging das vonstatten? Lass unsere Leser teilhaben?

Alles begann mit Marios Idee, mehrere „Masterminds“ (die sich mitunter auch bereits seit Jahren kannten) musikalisch zu vereinen. Nachdem er als erstes Roland davon überzeugt hatte, ging die Suche nach Mitstreitern weiter. Nach und nach zeigte sich einer nach dem anderen begeistert und wir trafen uns Anfang 2014 in München zum Ideenaustausch.

Sowie die ersten Songs arrangiert waren, mussten wir nun nur mehr einen Sänger finden, der diesen die nötige Klasse verleiht. Und exakt diesen Sänger fanden wir in Urban breed. Endlich hatten wir ein komplettes Line-up und die Arbeit an weiteren Songs konnte nun gemeinsam aufgenommen werden.

Ach ja: Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen? Ist ja nicht der Alltägliche und vor allem: Schon sehr Harry Potter – lastig… ?
Der Name kam nach wochenlanger Suche plötzlich Thomen in den Sinn. Dass er von einem Potter-Charakter abgeleitet ist, dürfte vielen bereits bekannt sein. Die meisten von uns – allen voran Thomen – sind große Potter-Fans, und so einigten wir uns rasch auf diesen Namen.

Ich meine da mal auf der Homepage ein Video von Jan Vacik (Keys, Piano) gesehen zu haben mit dem Titel „Are you Serious?“. Nehmt ihr euch nicht so ernst?
Wir haben absolut keine Scheu, uns selbst auf die Schippe zu nehmen. Definitiv haben wir viel Freude und Spaß.

Die Musik hingegen nehmt ihr aber schon ernst?
Die Sache an sich nehmen wir sehr ernst! Sonst wären wir nicht da, wo wir jetzt – nach einem knappen
Jahr – bereits sind. Das geht hauptsächlich nur mit viel Disziplin, harter Arbeit und Hingabe.

Damit wären wir schon beim Album „As Daylight Breaks“. Geile Songs, geiles Cover, catchy Melodien und eine gewaltige Stimme. Ich gehe davon aus, dass ihr euch die Songs nicht gerade so aus dem Ärmel geschüttelt habt….
Nun, jeder von uns hatte bereits mehr oder weniger fertige Songs oder nur Ideen, die wir dann gemeinsam ausarbeiteten und zu dem vorliegenden Ergebnis fertigten.Urbans Gabe, geniale Texte und Gesangsmelodien zu schreiben, trugen natürlich maßgeblich zu der Qualität der Songs bei.

Wie funktioniert der Songwriting Prozess bei euch. Ihr seid ja aus allen Herren Länder. Bringen sich alle ins Songwriting mit ein oder gibt es da so einen Leithammel,  eine Art Tyrann, der alles bestimmen will?
Jeder von uns ist gleichberechtigt. Wir haben schon massenhaft Material, auch nicht veröffentlichte Ideen von den letzten Sessions, die durchforstet und bearbeitet gehören. Jetzt auf Tour haben wir zusätzlich noch die Möglichkeit, gemeinsam Ideen zu kreieren oder auszuarbeiten und zu arrangieren.
Mehr oder weniger in Echtzeit.

Irgendwann geht es dann ab ins Studio. Da habt ihr natürlich den Vorteil, dass Mario und Jan die Dreamsoundstudios leiten bzw. der Jan leitet und der Mario arbeitet dort. Also keine Studiokosten. Somit könnt ihr euch öfter treffen oder wie? Bitte um Aufklärung?
So gut wie. Öfter treffen ist aufgrund der großen Entfernungen nicht so leicht möglich. Ideenaustausch und arrangieren funktioniert hauptsächlich über das Internet – es hat ja auch jeder von uns sein eigenes Homestudio zuhause. So kann jeder unabhängig in aller Ruhe an den Songs arbeiten.

Eingespielt, gemischt und gemastert wird dann in München. Da können wir uns dann auch einiges ersparen bzw. in andere Dinge investieren. Zweifelsohne ein großer Vorteil.

Jeder von euch spielt in verschiedenen Bands und vor allem in keinen Unbekannten mehr. Jeder oder zumindest die meisten sollten auch noch arbeiten gehen, das muss doch ein Riesenaufwand sein, dass alles irgendwie unter einen Hut zu bekommen?
Mitunter, keine Frage. Entscheidend ist allerdings immer die Frage der Priorität.

Ich gehe davon aus, dass ihr noch nicht alleine von der Musik leben könnt, vor allem nicht in der heutigen Zeit?
Ein Ziel. Sicher sehr schwer zu erlangen, aber nicht unmöglich. Wir arbeiten jedenfalls hart daran.

Das Album an sich ist ja hervorragend angekommen. Auch Live habt ihr den Rest an die Wand geblasen. Das muss doch Auftrieb geben noch mehr zu geben?
Danke für das große Lob! Sich auf (Vorschuss-)Lorbeeren auszuruhen wäre eindeutig der falsche Weg. Somit geben wir jeden Abend aufs Neue alles, was in unserer Macht steht.

Ein Vöglein hat mir gezwitschert, dass AFM gar nicht eure erste Wahl war…
Verhandlungen gab es natürlich mit verschiedenen Labels. Letztendlich zählt aber nur, dass AFM die RICHTIGE Wahl für uns war und ist.

Wann ist euer nächstes Album geplant? Steht es noch in den Sternen oder habt ihr bereits Ideen gesammelt?

Wie schon erwähnt, arbeiten wir schon längst an einem würdigen Nachfolger unseres Debut-Albums. Kein leichtes Unterfangen, unsere zahlreichen alten und neuen Ideen durchzuhören und zu entscheiden, an welchen wir konkret arbeiten wollen. Im Herbst 2016 soll es veröffentlicht werden.

Auch schon was aufgenommen?
Nur Demos und Melodie- oder Riff-Ideen. Fixe Aufnahmen beginnen wir erst, wenn alle Abläufe klar definiert sind.

So, zum Abschluss noch: Gibt es nach der Tour noch Aktivitäten, also musikalische, oder war es das dann für heuer. Gönnt ihr euch eine Pause, oder wie?
Nach dieser Tour ist nicht mehr viel von diesem Jahr übrig. An eine Pause – außer ein paar freie Tage mit unseren Familien – ist jedoch nicht zu denken. Dafür gibt es viel zu viel zu tun.

Noch irgendwelche Meldungen?
Wir würden uns freuen, den ein oder anderen – oder besser DIE EINE oder andere – auf einem der kommenden Festivals zu treffen. Ein paar (Festivals – Anm.d.Verf.) sind bereits bestätigt.

Danke und noch eine erfolgreiche Tour mit Gamma Ray!
Danke dir/euch fürs Interesse

 

Dr. Maze Pain
Dr. Maze Painhttps://www.metalunderground.at
Metaller seit über 25 Jahren! Metaller in 25 Jahren! Ich bin verloren in der Musik. Egal ob beim Hören oder wenn ich selbst Musik mit meinen Bands namens SCARGOD, SHADOWS GREY und Under The Bloodred Sun mache. Nur meine Familie hat noch Vorrang. Rock on

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