Mosh To The Front 3 19.07.14 Area 52, Weiz

Bands: In This Chest, Down The Sunset,Ecapt, Latem Far, Leons Massacre Date: 19.07.14 Venue: Area 52, Weiz


Der Auftakt der „Mosh to the Front 3“ Tour fand dieses Mal in Weiz statt, und natürlich konnte ich mir diesen Anlass nicht entgehen lassen und folgte dem Ruf in die Steiermark. Gerade rechtzeitig angekommen, postierte ich mich vor der Bühne und schon legten die Opener des Abends „Leons Leons MassacreMassacre“ los. Sie begeisterten das Publikum von Anfang an mit einem sehr gelungenen, wenn auch leider kurzem Set, gemischt aus Nu Metal und Metalcore mit sehr viel eigenem Stil. Äusserst melodisch und sehr professionell trieben sie die Temperaturen sofort in saunaartige Höhen.

Während des Umbaus nutzte ich die Möglichkeit, um mich vor der Tür abzukühlen und die Stimmung zu sondieren. Die heißen Temperaturen störten niemand, alle waren gut gelaunt und fanden sich auch geschlossen wieder vor der Bühne ein, als die ersten Töne der nächsten Band, Latem Fardie Jungs von „Latem Far“, erklangen. Man nehme eine gute Portion Onkelz, mische ein wenig Rammstein, Megaherz und ein bisschen Textstil von Eisregen dazu, werfe alles in den Mixer, fülle es mit sehr viel guter Laune, eigenem Stil und Professionalität auf und raus kommt ein Set, das nicht nur mich restlos begeistert hat. Eine vorzüglich gelungene Mischung aus NDH, Rock und Metal lockte auch den letzten aus der Ecke hervor.

EcaptDen kurzen Umbau wieder zum Abkühlen genutzt, wurde es auch schon Zeit für die nächste Band, die Grazer Formation „Ecapt“ rund um Frontmann Simon. Schon öfters gesehen, werde ich immer noch von der Bühnenpräsenz, der Perfektion und der absoluten Treue zum eigenen Stil überrascht. Ein Bassist, der barfuss und im Tierkostüm (Eule? Pinguin?) ein Workout hinlegt, das jeden Fitnesstrainer alt aussehen lässt, ein Gitarrist, der immer grinst, wenn er eine Kamera auf sich gerichtet sieht, ein weiterer Gitarrist, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und dazu auch noch gute Backgroundvocals abliefert, ein Drummer, der alle unter Kontrolle hat, gekonnt die Felle bearbeitet und das Tempo bestimmt und dazu ein Frontmann mit einer Stimme, die sowohl clean als auch growlend Gänsehaut erzeugt, und raus kommt ein Set, das in meinen Augen ewig dauern könnte.

Down the SunsetAber es musste Platz gemacht werden, denn noch war der Abend nicht zu Ende. Es folgten die Jungs von „Down the Sunset“. Das größte Publikum des Abends können auf jeden Fall die Weizer, die hier den Heimvorteil genießen, vor die Bühne locken, doch die Jungs haben die Aufmerksamkeit absolut verdient. Auch den einen oder anderen Song aus ihrer kommenden EP gaben sie zum Besten, und ich freue mich schon auf den Pressling. Eine sehr melodische Mischung, die sich in keine Schublade drängen lässt, ließ die ohnehin schon mehr als saunaähnlichen Temperaturen noch um einige Grade steigen.

In This ChestDie Temperaturen waren vielleicht auch Grund, warum das Publikum mittlerweile stark geschrumpft ist. Doch davon ließen sich meine Landsmänner, die Klagenfurter „In This Chest“ keinesfalls beirren. Ein Intro aus Starwars, der Wille, eine gute Show zu liefern, auch für die wenigen noch Anwesenden, perfekte Kombis aus Live- und programmierten Synthie- Elementen, ein Zusammenhalt in der Band, der seinesgleichen sucht und eine Stimme von Frontmann Georg, die Popelemente gelungen mit Metalelementen verbindet, zeichnen dieses Set aus. Und die noch Anwesenden honorierten es spätestens beim Swedish House Mafia Cover mit wilder Rumspringerei und viel guter Laune. Einige Mitglieder der vorherigen Bands enterten die Bühne und moshten gemeinsam mit den Jungs. Dieses Set bot einen gelungenen Abschluss dieses Abends.

Fazit: ein absolut gelungener Auftakt einer Tour durch Österreich, die ihresgleichen sucht. Mosh to the Front steht für österreichische Musik, ein gelungenes Lineup, perfekte Organisation und Jugendfreundlichkeit. Das Lineup ist rein österreichisch, bunt gemischt und sehr exklusiv, die Organisation war von der Location bis zur Security gut geplant, auch wenn es streckenweise an der Technik etwas haperte. Es gab keinen harten Alkohol, so dass das zum Teil doch sehr junge Publikum die Veranstaltung nüchtern genießen konnte. Die Tour macht in diesem Sommer noch in Deutschlandsberg, Wolfsberg und Graz halt, und ich kann jedem nur empfehlen, bei einer (oder mehreren) Veranstaltungen vorbei zu schauen.

Positiv aufgefallen:

• Location allgemein
• Organisation, Lineup
• Sauberkeit, Ausstattung
• Preise, Getränkeangebot

Nicht so positiv aufgefallen:

• nur je ein WC für Männlein & Weiblein (kann aber keiner was dafür)
• Technik: teilweise waren Gitarren nicht zu hören, Techniker war teilweise überfordert und ungehalten, wenn man ihn auf eine Verbesserung aufmerksam machen wollte
• Sonst eigentlich genau gar überhaupt nichts, ein rundum gelungener Abend

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