Wirtz – Unplugged

Band: Wirtz
Titel: Unplugged
Label: Wirtz Musik
VÖ: 2014
Genre: Deutschrock
Bewertung: 5/5
Written By: Thorsten

Vor knapp einem Jahr, habe ich Euch DANIEL WIRTZ mit einem sehr unterhaltsamen Interview etwas näher gebracht. Ich schwärmte von seiner individuellen Art und Weise mit Worten umzugehen, die richtigen Töne zu treffen um entweder Himmelhochjauchzen, Herzschmerz oder einfach nur Rock´n´Roll mit Geist und Seele zu transportieren! Nun geht die Story weiter, bzw. wird ein neues Kapitel aufgeschlagen!

Wobei „neu“ auch nicht das richtige Wort ist, denn DANIEL WIRTZ und seine Mannen haben ja bereits in der Vergangenheit aufgezeigt, dass Ihnen der akustische Rock auch liegt!

Die Fanscharen liebten die Akustik-Einsätze und hofften auf eine Akustiktour, aber alles einfach auf 2 Gitarren runter reißen, reichte dem Perfektionisten nicht!

Aber um nicht einfach nur den Stecker zu ziehen und auf Bass und Drums zu verzichten wie es leider viele andere Bands in diesem Fall tun, haben WIRTZ mehr auf Individualität gesetzt und sich hörbar viele Gedanken um´s „Unplugged-Liedgut“ gemacht, wobei garantiert unendlich viele Stunden draufgingen, denn kein Song klingt wie das stromgitarrenbekannte Original!

WIRTZ ließen auf „Unplugged“ nicht die Melodie die erste Geige spielen um dann die Texte dazu rein zu schreiben, sondern gaben den bekannten Texten die Möglichkeit, die dazu passende Melodie für sich selbst zu finden…Ein bestimmt nicht leichter Akt, weil Texte nicht in dem Sinne „allein sprechen“ (nicht zu verwechseln mit „für sich sprechen!!!“), sondern ein musikalisches Sprachrohr benötigen, wenn sie vertont werden sollen.

Das ist der Band gekonnt gelungen, teilweise entstanden neue Songs im alten Textgewand, mit neuen Melodien, neuen Instrumentierungen (Cello, Piano, Violine,…), die auch nötig waren, um sich vom ganzen „Unplugged-Hype“ abzuheben und so gelang es WIRTZ, neue Akzente zu setzen.

Eine unbeschreiblich hohe Qualität anstatt Quantität um sich und seinen Followern etwas Besonderes bieten zu können, wobei es doch 14 Songs geschafft haben, akustisch veredelt zu werden.

Als ich mir das Album das erste Mal gab, konnte ich nicht sofort verstehen, was dort läuft, was passiert ist,…

Also lehnte ich mich nochmal entspannt zurück und genoss das Album mal laut und mal über‘m Kopfhörer und es brannte sich direkt in den Schädel…Es lebt von vielen kleinen Feinheiten…Details, die monatelang zuvor in Kleinstarbeit ausgetüftelt wurden…komplette Songumstrukturierungen waren dafür nötig… an welche Stelle kommt nun das Cello…wo funktioniert das Piano besser als die Violine…

Herr WIRTZ hat ein Fingerchen und vor allem das richtige Gehör für solch Spielereien und heraus kam dabei ein Album, welches eigentlich alle davor erschienenen „Unplugged“-Geschichten anderer Künstler in den Schatten stellt!
Warum?

Weil nicht einfach nur Kumpels dazu eingeladen wurden und einfach nur der Stecker gezogen wurde, sondern etwas komplett Neues dabei entstand!

Gefühle werden so intensiv wie nie zuvor intoniert und transportiert, obwohl ihm das schon auf den Alben zuvor sehr gut gelang; Von Platte und auch Live, denn seine Gigs werden durch seine euphorischen aber auch sehr gefühlvollen treuen Fans zu regelrechten Messen!

Wahrscheinlich wird dieses Album für viele Fans sogar das neue tagtägliche Mantra…

Es gibt also absolut und überhaupt nix zu meckern, WIRTZ haben es geschafft, ein Unplugged-Album zu machen, welches nicht unbedingt Klischee-bestimmt in die Läden gehievt wird, sondern sich als echtes Kleinod erweist, was sich tief in die Seele verbeißt.

Was bin ich auf die Gigs gespannt…!
Ich hoffe, noch ein kleines Interview mit dem Meister der Melodien führen zu können, um wirklich alles aus ihm zu dem Album quetschen zu können! Denn diversen Interviews und dem Pressetext ist leider nicht zu entnehmen, wieso und warum er sich für Song XY anstatt für Song YZ entschied! Es gibt einige Songs, denen ich diesen „Unplugged-Sound“ auch zugetraut hätte…

Von mir gibt es die volle Punktzahl mit Sternchen! Damit soll die Arbeit an diesem Album honoriert werden, die gewiss nicht einfach war, um nicht der Einfachheit anderer Unplugged-Alben zu verfallen!

Es gibt nicht viele Musiker die es schaffen, aus alten, bzw. bekannten Songs, neue Songs zu schaffen, die zu keinem Zeitpunkt altbacken, schnarchig oder langweilig klingen sondern einen in der Melancholie regelrecht fesseln und nicht nur einmal zum Nachdenken anregen!

Und auch das soll Musik bewirken…mal mehr mal weniger aber in diesem Fall: Mehr!

Doch: Ich möchte WIRTZ dann auch mal wieder mit neuem Stoff rocken hören! Bestimmt sammelt sich wieder genug Material an, um solch ein Vorhaben in der Zukunft wieder anzugehen!

Es sollte auf keinen Fall eine Eintagsfliege sein oder bleiben, viel zu gern höre ich seine Stimme, auch in den ruhigen Momenten.

Aber im Auto funktioniert das Album leider nicht wirklich, es braucht und fordert definitiv seine Ruhe und auch Konzentration während es beim Fahren schon mehr Spaß macht z.B. „LMAA“ laut mitzugrölen!
Wir sehen/hören uns…

Tracklist:

01. Meinen Namen
02. Gebrannte Kinder
03. Geschichten ohne Sieger
04. Scherben
05. Ne Weile her
06. Sag es
07. Meilenweit
08. Hier
09. Der Feind in meinem Kopf
10. Heute weiß ich
11. Keine Angst
12. Nada Brahma
13. Frei
14. Mon Amour

Besetzung:

Daniel Wirtz

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