SKAPHOS – Cult of Uzura

cover artwork SKAPHOS Cult of Uzura

Band: SKAPHOS 🇫🇷
Titel: Cult of Uzura
Label: Transcending Obscurity Records
VÖ: 09/05/25
Genre: Black/Death Metal

Bewertung:

4/5

Eine Beschwörung eröffnet das Album und führt unmittelbar in eine mystische Atmosphäre. Schon bald setzen die dämonischen Schreie ein. Unbarmherzige Drums und heisere, verzweifelte Vocals treiben den rohen und wilden Titeltrack „Cult Of Uzura“ voran. Bevor der Song endet, kehrt er zur selben rituellen Beschwörung zurück – ein klares thematisches Statement, das den Weg für den Rest des Albums ebnet.

Ein Mix aus melodischen und brutalen Elementen, mit komplexen Kompositionen und vielfältigen Gesangsstilen.

Die französische Band SKAPHOS wurde 2018 in Lyon gegründet und verbindet seither Elemente aus Black Metal und Death Metal. Auch textlich herrscht ein düsterer Hybrid vor: Abyssische Bilder, von Lovecraft inspirierte Themen und ein starker Hang zu Horror und verstörender Symbolik prägen das Album.

In „One Eyed Terror“ klingen die Vocals wie erdrosselt, eine zweite, kaum hörbare Schicht dämonischer Schreie trägt entscheidend zur Atmosphäre bei. Diese wird deutlich melodischer, als sich ein Gitarrensolo Bahn bricht. Zerbrechlich und roh, brutal und zugleich filigran – dieser Kontrast macht den Song zum ersten Höhepunkt der Platte. Eine Orgel beendet das Stück. Von dieser unheimlichen Klangspielerei geht es direkt weiter zu „Mad Man And The Sea“, das mit einem langsamen, aber wuchtigen Riff beginnt. Verschiedene Gesangsstile greifen ineinander und verdichten die Atmosphäre – eine höllische, abyssale Klanglandschaft. Die Drums sind kaum hörbar, dafür rasend schnell, während tremolierte Riffs mit einem Hauch von Experimentierfreude auf solider Grundlage agieren.

Zur aktuellen Besetzung gehören die Gründungsmitglieder Stephan Petitjean (La Ballade des Rats, ex-Unrest Fatalist) – Gitarre, Gesang; Jérémy Tronyo – Gitarre, Backing Vocals; sowie Théo Langlois (Acte Profane, La Ballade des Rats, ex-Rance, ex-Unrest Fatalist) – Bass, Backing Vocals. Seit 2024 komplettiert Nathan Faure (ex-Born Criminal, ex-Purgatory Unleashed) an den Drums das Line-up.

Ein noch chaotischeres und dissonanteres Stück ist „Hypoxia“. Die Komposition ist komplex, die Vocals wirken nicht nur gequält, sondern auch verzweifelt. Primitiv und fremdartig – das ist die Stimmung, die den Song definiert. „Abyssal Tower“ bringt den Dialog zwischen Gitarrensolos und infernalischen Growls zurück, unterstützt von knochenbrechenden Drums. Melodie und Rohheit gehen hier Hand in Hand. Tief gestimmte Gitarren und Gesänge im untersten Frequenzbereich erzeugen ein verstörendes, makabres Gesamtbild. Wild, zermalmend – ein weiterer Höhepunkt.

Echoes Of The Drowned“ beginnt erneut mit Beschwörungsklängen, der Gesang erinnert an Kehlkopfgeräusche. Eine dunkle, unirdische Welt tut sich auf. Das Zusammenspiel der Band wirkt geschlossen, der Rhythmus ist höllisch treibend, die erbarmungslosen, erstickenden Vocals verstärken die beklemmende Atmosphäre des Stücks.

Das Album überzeugt mit einem druckvollen Sound, gut integrierten atmosphärischen Elementen und beeindruckender Gesangsvielfalt.

Die Produktion entspricht genau dem, was man von einer Mischung aus Black Metal und Death Metal erwartet: nicht zu klar, nicht zu glatt. Alle Elemente greifen sauber ineinander und ergeben einen dichten, finsteren Klang. Die atmosphärischen Details sind klug eingebunden und formen die verdorbene Stimmung. Besonders hervorzuheben ist die Gesangsleistung – mit großer stilistischer Bandbreite und pointierten Backing Vocals, die in der Mischung perfekt zur Geltung kommen.

Of Shores And Dripping Souls“ beginnt mit dem Klang von Meereswellen und einer akustischen Gitarre. Der Moment der Ruhe auf dem Album – das notwendige, beinahe himmlische Gefühl als Kontrast zur restlichen Klanggewalt. Eine unheimliche Atmosphäre breitet sich aus, mystisch und voller Trauer. Sehr gut gespielt, professionell und technisch stark. Beinahe symphonisch, ein gelungenes Zwischenspiel zwischen den Schreien und Growls. Doch die kehren in „Skaphism“ zurück – mit gutturalem Gesang und einer Atmosphäre, die zugleich ätherisch und grotesk wirkt.

The Servant“ lebt vom Wechselspiel aus rasanten Riffs und beinahe doomigen Passagen. Doch tremolierte Gitarren, ein gnadenloses Tempo sowie heulende und schneidende Vocals dominieren letztlich das Geschehen. Eine komplexe, kompositorisch interessante Nummer – und ein weiterer Höhepunkt.

The Alchemist“ hält das Tempo und die Dynamik des Vorgängers. Unerbittliches Drumming trifft auf langsame Gitarren, tremolierte Passagen und vereinzelt Hall-getränkte Riffs. Mit einfachen Riffs und Akkorden entsteht eine bedrückende, aber packend düstere Stimmung. Der vielleicht am deutlichsten vom Death Metal geprägte Song des Albums. Zahlreiche Tempowechsel und eine sehr komplexe Struktur prägen das Bild. Am Ende sorgen untypische Instrumente für einen dezenten Hinweis auf pagane Einflüsse.

The Offering“ bringt erneut eine vielschichtige Orchestrierung mit sich. Das schnelle Tempo treibt den Song voran. Markant sind hier auch die beinahe durchgehend eingesetzten Double Bass-Attacken. Eine dunkle Atmosphäre herrscht vor, mit interessanten Wendungen im musikalischen Konzept.

Eine düstere, atmosphärische Reise durch höllische Klangwelten.

Der Stil, den SKAPHOS hier pflegen, ist ein Mix aus Death Metal mit deutlichem Black Metal-Einschlag. Mal doomig, mal roh und dissonant, mal technisch – ein gut durchdachter, wirkungsvoller Stilmix.

Diluvian Sentence“ hämmert unbarmherzig weiter. Und weiter. Infernalisch. Die harschen Growls und das wütende Schlagzeug prägen diesen Song. Natürlich gibt es auch Riffs und eine melodische Gitarrenlinie, doch die dramatische Wucht entsteht durch diese beiden Elemente, die gemeinsam eine wilde Klangmauer bilden.

Das Album und die Reise enden mit „All Shall Be Now Itself The Sea“. Ein sehr schnelles Riff, Blastbeats, dieselben gequälten Schreie und Growls. Dann ein tremoliertes Gitarrensolo, das in ein akustisches Zwischenspiel übergeht und den Song langsam ausklingen lässt. Eine beinahe melancholische, aber zugleich frostige Stimmung beschließt die Reise.

Das Album erschafft mit jedem Song neue Klanglandschaften, die uns wie auf eine Reise durch verschiedene infernalische Welten mitnehmen. Es ist nicht leicht, dem Hörer das Gefühl zu vermitteln, durch dunkle Sphären zu wandeln – doch SKAPHOS gelingt genau das. Immer nahe an einer frostigen oder okkulten Stimmung.

Ein interessantes Konzept – „Cult Of Uzura“ beeindruckt vor allem durch seine Atmosphäre. Musikalisch bietet das Album viele gute Ideen und eine sehr gelungene Umsetzung. Es gibt einige herausragende Stücke, doch die Band hatte vor allem das Ziel, Stimmung und Druck zu erzeugen – und das gelingt ihr.

Fazit: Gelungene musikalische Ideen und eine starke Atmosphäre. SKAPHOS nehmen uns mit auf eine Reise voller intensiver Klangbilder und musikalischer Höhepunkte.

Tracklist

01. Cult Of Uzura
02. One Eyed Terror
03. Mad Man And The Sea
04. Hypoxia
05. Abyssal Tower
06. Echoes Of The Drowned
07. Of Shores And Dripping Souls
08. Skaphism
09. The Servant
10. The Alchemist
11. The Offering
12. Diluvian Sentence
13. All Shall Be Now Itself The Sea

Besetzung

Stephan Petitjean – Guitars, Vocals
Jérémy Tronyo – Guitars, Vocals (backing)
Théo Langlois – Bass, Vocals (backing)
Nathan Faure – Drums

Internet

SKAPHOS – Cult of Uzura CD Review

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