Anger Machine – Trail Of The Perished
Ich kann gar nicht genug betonen, dass ich diese Band eigentlich hassen müsste. Sie bedienen ein stilistisches Feld, das ich sonst nur zu gerne mit Hohn überschütte; sie zählen mit beispielsweise LAMB OF GOD Einflüsse auf, für die ich nur ein müdes Lächeln übrighabe; und die Deathcore-lastigen Vocals sollten eigentlich einen Würgereflex bei mir auslösen.
Gegen jedes Naturgesetz, gegen alle sorgsam gehegten Vorurteile, gelingt den jungen Niederländern das schier Unmögliche: Sie zwingen mich, „Trail Of The Perished“ gut zu finden. Es geht einfach nicht anders, obwohl ich den Stil und den Sound der Band im Wesentlichen nicht ausstehen kann. Die Geheimwaffe des Fünfergespanns ist ein dermaßen gutes und kompaktes Songwriting, dass all diese Geschmacksfragen schlicht nicht mehr in Betracht kommen. Sollte ich mir jemals ein sogenanntes modernes Metalalbum kaufen, dann wäre es dieses hier. Die Dynamik zwischen schnellen, stampfenden, groovenden Parts und melodischen Anteilen ist zudem geradezu perfekt.
Anspieltipps: „Trail Of The Perished”, „Created To Corrupt“ (Saugeil!) und “Conquer All” machten ordentlich Sprünge in das Weltbild eines überzeugten Metal-Traditionalisten.
Fazit: Ich habe nur etwas zulange über den Tellerrand geschaut, jetzt haben Anger Machine ihn kaputt gemacht. Ich fasse es nicht, mir gefällt ein modernes Metalalbum. Unbedingt anchecken!
Tracklist
01. Disconnected
02. Conquer All
03. Trail of the Perished
04. Created to Corrupt
05. Loss of solace
06. Down
07. Vanquishers
08. Red
09. The Abominable
10. Bittersweet
Besetzung
Remus Stingaciu (Vocals)
Thijmen den Hartigh (Guitar)
Martijn de Jong (Guitar)
Corné Bos (Drums)
Merijn Kloosterman (Bass)