ASPHAGOR – Pyrogenesis

Asphagor Pyrogenesis Cover artwork

Band: ASPHAGOR
Titel: Pyrogenesis
Label: MDD Records
VÖ: 10/03/23
Genre: Black Metal

Bewertung:

4,5/5

Nach dem bemerkenswerten „The Cleansing“ liefern ASPHAGOR mit „Pyrogenesis“ ein weiteres Album, welches Extreme Metal von seinen schönsten Seiten präsentiert. Das Tiroler Quintett ist bekannt für kreative Songs, die sich hauptsächlich dem Death und Black Metal bedienen. Zwar bin ich mit ihren vorherigen Werken nicht so gut vertraut, aber „Pyrogenesis“ motiviert mich zum Tiefergraben! 

Inspiration von DARK FORTRESS

ASPHAGOR sind mir aufgefallen, weil sie demnächst bei der Abschiedstournee von DARK FORTRESS als Vorband spielen werden. Mittlerweile weiß ich, dass die beiden Bands schon öfter miteinander auf der Bühne gestanden sind und sogar Songs zusammen aufgenommen haben. Der stilistische Einfluss von DARK FORTRESS ist mir auch sofort ins Ohr geschossen, als ich mir „Pyrogenesis“ zum ersten Mal anhörte. Klassischen „trve“ Black Metal darf man sich hier nicht erwarten.

Sensationeller Einstieg

 „Pyrogenesis“ saugt einen bereits beim einleitenden Song „Ex Cathedra“ in dessen Universum, wo man sich sanft auf die Atmosphäre einlassen kann. Der Übergang zum nächsten Song „Nine Moons“ erfolgt fließend. Man würde den Cut nicht einmal mitbekommen, wäre da nicht dieser grelle Schrei, der die Stimmung kippen lässt.

Für mich ist „Nine Moons“ mit Abstand das beste Lied auf dem Album. Es hat so viele Ebenen und Stimmungswechsel und ist dabei dermaßen brachial, dass es einen einfach nur sprachlos lässt. Die Songstruktur zieht einen in den Bann, weil es eben nicht nach Schema F aufgebaut ist. Man kann das tatsächlich über alle Songs auf dem Album sagen, aber für mich ist es in „Nine Moons“ am stärksten und eindrucksvollsten umgesetzt worden.

Abwechslungsreich und dynamisch

„Pyrogenesis“ ist kein Album, bei dem man das Gefühl bekommt, dass man von einem Lied ins nächste gedroschen wird. Die Songs dauern durchschnittlich sechs Minuten und erlangen durch Tempowechsel ihre Dynamik. Wenn mal eine Blast-Beat-gepeitschte Stelle mit schmetternden Riffs dominiert, wie bspw. in „The Mizaru Doctrine“, kann man fast sicher sein, dass darauf eine entspanntere Passage folgt. „The Mizaru Doctrine“ prescht zwar schon saftig nach vorne, aber der Wechsel zwischen Black-, Thrash- und Rockbeats sorgt für die nötige Abwechslung. 

Über eine Stunde Spielzeit – zu lange? 

Das Album ist mit einer Spielzeit von knapp mehr als einer Stunde sehr ergiebig. Glücklicherweise ist es mitreißend genug, dass man sich gerne die Zeit nimmt, um die Songs zu genießen. Hin und wieder gibt es allerdings Momente, die mich weniger packen. Der Refrain und die Strophen von „Scales Of Retribution“ bspw. reißen mich nicht so mit. Der Song „Pyrogenesis“ ist für mich bis zur zweiten Minute etwas zu monoton. Dann kommt aber dieses geniale Riff, das dem Song das gewisse Etwas verleiht und meine Aufmerksamkeit ist wieder voll da. 

Atmosphärisch bis zum bitteren Ende

Variation innerhalb der Songs, aber auch in der Tracklist selbst, sorgen dafür, dass man sich immer intensiver in die Atmosphäre einfühlen kann. „The Summoning“ zieht einen gegen Ende von „Pyrogenesis“ noch einmal tiefer in seinen Kosmos. Es beginnt verdammt schleppend und düster, entwickelt sich aber zunehmend in ein grooviges Biest, das gehörig zum Headbangen animiert. Zu guter Letzt folgt „Ghost Of Aphelion“ mit einem überaus dramatischen Einstieg. Wir dürfen uns noch einmal über Morgoths monströse, raue Growls freuen, die hier besonders zu Beginn den Ton angeben. Das Lied endet, wie es angefangen hat und spannt so den Bogen für ein meisterhaftes Ende. 

Vorfreude auf ASPHAGORs Live-Shows

„Pyrogenesis“ hat mich extrem positiv überrascht. Wenn man von Black Metal angetan ist, die klassische Variante einem aber doch zu eintönig vorkommt, ist dieses Album der perfekte Kompromiss. Ich freue mich deswegen umso mehr, ASPHAGOR zusammen mit DARK FORTRESS und THE SPIRIT live im Viper Room zu sehen. Tickets sind noch erhältlich, also schaut vorbei! 

Fazit: „Pyrogenesis“ von ASPHAGOR ist eine wunderbare Symbiose aus Extreme Metal Genres mit kreativen Songstrukturen und einer packenden Atmosphäre.

Tracklist

01. Ex Cathedra
02. Nine Moons
03. The Mizaru Doctrine
04. Matricide
05. The Great Erosion
06. Scales Of Retribution
07. Pyrogenesis
08. Summoning
09. Pavor Nocturnus
10. The Architect
11. Ghost Of Aphelion

 

Besetzung

Morgoth – Vocals
M.E. Sargoth – Drums
Hybreos – Guitars, Synth,FX
M.Zanesco – Guitars
P.P.Lps – Bass Guitar

 

Internet

ASPHAGOR – Pyrogenesis CD Review

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