Blutgott – Legions Of Metal

Blutgott - Legions Of Metal - Artwork

Band: Blutgott 🇩🇪
Titel: Legions Of Metal
Label: Blutgott Metal Universe / FDA
VÖ: 10/10/25
Genre: Disney Metal

Bewertung:

1,5/5

Wer jetzt hier, bei LEGIONS OF METAL, dem neuesten Epos von BLUTGOTT, in den folgenden Zeilen einen unsachlichen Verriß erwartet, wird enttäuscht sein. Zum einen halte ich es für glaubhaft, daß Mastermind Thomas Gurrath ein echter Metalfan ist, zum anderen kann man die Kritik an seinen Projekten auch anhand von Fallbeispielen einigermaßen sachlich äußern, auch wenn es einem (wie in diesem Fall) schwerfällt.
Mir ist im Übrigen bewußt, daß es sehr viele gibt, die das Konzept feiern, und die dürfen sich über ein Packet zu einem sehr fairen Preis und ordentlich Stoff freuen.

Vierzehn neue Songs aus dem Blutgott Metal Universe

verteilt auf drei CDs gibt es auf die Ohren, darunter ein Cover und verschiedene Versionen einzelner Lieder. CD 1 offeriert das Hauptwerk, welches unter anderem Tim „Ripper“ Owens als Stargast in den ersten beiden Stücken Demonslayer und Beasts Of Balgeroth aufweist.
Das ist in etwa so aufregend wie die Ankündigung eines Regisseurs, Pedro Alvarez für den nächsten Film verpflichtet zu haben, denn Owens scheint sich, aufgrund seiner zahlreichen Gastbeiträge, ohnehin für nichts zu schade zu sein.
Diese immerhin noch okayen Stücke lassen einen wegen der als Drums verkauften Nähmaschine im Opener, sowie der auf dem gesamten Album vorherrschenden, banalen Rhythmik daran zweifeln, daß hier hinterm Drumkit ausschließlich ein menschliches Wesen sitzt.
Auffällig ist zudem die kraftlose Produktion, welche den Songs im neunziger Judas Priest – Stil überhaupt nicht steht. Apropos Judas Priest in den Neunzigern:
Sowas wie Demonslayer hat die Band damals besser hinbekommen. Und wer Tim Owens Nachfolgeband Beyond Fear noch kennt, den wird Beasts Of Balgeroth auch nicht vom Sessel hauen. Der Gastbeitrag von End Of Green – Stimme Michelle Darkness in Nightking kann dann sowohl den ausgelutschten Rammstein – Rhythmus als auch die unaufgeregte Songstruktur nur teilweise kaschieren, und ab Beasts Of War fragt man sich:

Ist das Satire?

Infolge gibt es Liedgut, welches ich vom kompositorischen Niveau her maximal auf einem kleinen Bikertreffen verorten würde. Wenn man den Kniefall vor Bands wie AC/DC macht, sind musikalische Verweise nicht nur legitim, sondern richtig. Allerdings muß er sich dann auch mit anderen Bands dieser Art, wie unter anderem AB/CD, 42 Dezibel, Airbourne oder Sapid Steel, vergleichen lassen.
Und da kackt der Blutgott in puncto Kreativität voll ab. Er folgt prinzipiell einem Schema, welches in der Filmbranche als „und dann…“ – Schema vor allem von einem großen Konzern praktiziert wird und sich im folgenden Absatz anhand des Satzaufbaus erklärt.

Zuerst baut man in Beasts Of War Hells Bells – Referenzen ein, und dann macht man das mit Thunderstruck bei Animal Protector, und dann macht man mit Bloodcrazed Brutes mal so richtig AC/DC! Und dann nochmal bei Legions Of Metal, aber mit Growls, weil das anders ist. Und dann macht man Big Gun in Queen Of Pain und dann noch irgendwas mit Rock `n´ Roll.
Klingt langweilig? Ist es auch!

Nicht nur Painkiller verursacht Schmerzen!

Ob Tim Owens die hier vertretende Coverversion gehört hat? Ich denke nicht, denn das hätte ihn eventuell dazu bewogen, von einer Collaboration abzusehen. Es gibt einfach Hymnen, an die sollte man sich nicht vergreifen. Oder man macht es, wie beispielsweise Biomechanical anno 2006, wenigstens mit Seele und einer eigenen Note.
Die Bonus CDs bewegen sich qualitativ zwischen Schulhofcoverband auf CD 2 und generischem Death Metal beziehungsweise Death N Roll auf CD 3 und folgen einem weiteren Unding, welches sich in der Filmbranche wie ein Virus verbreitet hat und schon eine Weile auch den Musiksektor befällt:
„Tell, don`t show!“

Es ist löblich, daß Mr. Debauchery hier eine Fantasiewelt aufbaut, in der Politik und Sozialkritik draußen bleiben. Ich lese von einer düsteren Welt, schaudern tut man sich hier allerdings aus anderen Gründen.
Die Blood God CD soll mir brillanten Hard Rock und Heavy Metal in einer Schnittmenge aus AC/DC und Accept liefern, gibt mir jedoch nur schlechte Neuauflagen von Klassikern. Man redet/schreibt also von etwas, was einem dann aber nicht gezeigt wird.
Eine Art, die heutzutage von einigen Bands praktiziert wird und die zumindest bei mir in Zukunft eine eigene, passend benannte Schublade bekommen.

Tracklist

Disc 1 – Hauptalbum
01. Blood God – Demonslayer (feat. Tim Owens)
02. Blood God – Beasts Of Balgeroth (feat. Tim Owens)
03. Blood God – Nightking (feat. Michelle Darkness)
04. Debauchery – Beasts Of War
05. Blood God – Animal Protector
06. Blood God – Bloodcrazed Brutes
07. Debauchery – Legions Of Metal
08. Debauchery – Queen Of Pain
09. Blood God – Rock’n’Roll Monsters
10. Blood God – Painkiller (Judas Priest Cover)

Disc 2 – Blood God Version
01. Beasts Of War
02. Animal Protector
03. Bloodcrazed Brutes
04. Blood Rock
05. Queen Of Pain
06. Rock’n’Roll Monsters
07. Legions Of Metal
08. Hounds Of Hell
09. Blood Babe On Overdrive
10. I’m On Fire

Disc 3 – Debauchery Version
01. Beasts Of War
02. Animal Protector
03. Bloodcrazed Brutes
04. Blood Rock
05. Queen Of Pain
06. Rock’n’Roll Monsters
07. Legions Of Metal
08. Hounds Of Hell
09. Blood Babe On Overdrive
10. I’m On Fire

Besetzung

Mr. Debauchery – Gesang, Gitarren, Baßgitarre
Tomasz – Schlagzeug

Internet

BLUTGOTT – Legions Of Metal CD Review

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