CASTRATOR – Coronation of the Grotesque

cover artwork CASTRATOR Coronation of the Grotesque

Band: CASTRATOR 🇺🇸
Titel: Coronation of the Grotesque
Label: Dark Descent Records
VÖ: 15/08/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

2,5/5

Seit 2013 stehen CASTRATOR aus New York City für aggressiven, unverschnörkelten Death Metal mit klarer Botschaft. Coronation of the Grotesque markiert ihr zweites Album.

Aggressive Vocals und dynamischer Sound

Das Album beginnt mit treibendem Death Metal im Uptempo. „Fragments Of Defiance“ überzeugt mit starken Riffs, aggressivem Gesang und einem dynamischen Sound. Die wechselnden Tempos, kurze, aber gut platzierte Solos sowie ein bedrohlich-brutales Klangbild machen den Track zu einem frühen Höhepunkt – ein kraftvoller Einstieg.

Die Komposition bleibt zunächst simpel, die Riffs wiederholen sich, und leider zerstören zu viele Breaks und abrupte Tempowechsel den Fluss. Auch „I Am Eunuch“ folgt diesem Muster. Die Growls sind roh und extrem tief, was einen harten Kontrast zum restlichen Sound erzeugt. Einige Passagen mit extrem schnellen Riffs und Akkordfolgen stechen hervor und zählen zu den Highlights. Die technische Ausführung ist durchweg professionell.

Fast alle Songs beginnen mit voller Wucht, nur um sich nach wenigen Takten in ein langsameres, melodischeres Tempo zu verlagern – dieses Prinzip zieht sich durch das gesamte Album. „Covenant Of Deceit“ wirkt cineastisch, spielt ebenfalls mit dem Wechsel zwischen langsamen und schnellen Momenten. Bei „Mortem Opeterie“ wird der Kontrast zwischen gelungenen Ideen und bloßem Füllmaterial noch deutlicher.

Starker Beginn – dann wird es repetitiv und uninspiriert

Gegründet wurde CASTRATOR 2013 als internationales Projekt. Die Musikerinnen bringen viel Erfahrung mit, und laut eigener Aussage ist die Band „bereit, die Welt zu dominieren und zu entmannen“. Gründungsmitglieder sind R.M.Robin Mazen (Derkéta, Gruesome, ex-Demonomacy, ex-Impure) am Bass und Carolina Perez (Hypoxia, ex-Aether) am Schlagzeug. Später kamen Clarissa Badini (Tartarus, Vicious Blade, ex-Dreadeth) am Gesang sowie Sara Loerlein (The Breathing Process, Deadform) an der Gitarre (seit 2025) hinzu.

Nach dem kraftvollen Auftakt mit starken Kompositionen wird das Album zunehmend repetitiv und leider wenig inspiriert. Die folgenden Stücke wie „Remnants Of Chaos“ bieten zwar gute Riffs und passable Solos, aber Songs wie „Deviant Miscreant“ oder „Psalm Of The Beguiled“ bleiben völlig unauffällig.

Die Produktion ist insgesamt solide, klar und ausgewogen. Die Rhythmussektion ist allerdings zu weit in den Hintergrund gemischt, was der Dynamik schadet. Das Hauptproblem liegt jedoch nicht im Klang, sondern in der Komposition. Technisch beeindruckend bleibt vor allem Gitarristin Sara Loerlein, die das Album mit ihren vielseitigen und virtuosen Solos sowie guten Riffs klar prägt.

Starke Gitarren, variable Vocals, fehlende Kohärenz

Mit „Blood Bind’s Curse“ kehrt das Album zu stärkerem Material zurück: solide Riffs, ein roher und höllischer Gesang, melodische Solos und ein durchdachter Aufbau machen den Track zu einem weiteren Highlight.

Discordant Rumination“ bleibt dissonant, aggressiv, aber erneut uninspiriert. Als letzter Track folgt „Metal Command“ – eine Coverversion des Exodus-Klassikers von Bonded by Blood (1985). Die Band blüht bei dieser Neuinterpretation spürbar auf: kraftvoller Gesang, technisch einwandfreie Gitarrenarbeit – ein gelungenes Cover eines ohnehin starken Songs.

Die Gitarrenarbeit ist das herausragendste Element des Albums, gefolgt von einem variablen, soliden Gesang. Auch das Schlagzeug überzeugt, leidet aber unter der zu zurückhaltenden Produktion. Trotzdem wirkt das Album insgesamt wie ein lose zusammengewürfeltes Mosaik: Einzelne Passagen funktionieren gut, doch das große Ganze bleibt unzusammenhängend. Der Mittelteil verliert sich in belanglosem Material, die ständigen Brüche stören den Fluss, und das permanente Wechselspiel aus gelungenen und überflüssigen Momenten wird schnell ermüdend. Trotz starker Einzelleistungen fehlt es an Stringenz – das Resultat bleibt fragmentiert und hinter den Erwartungen zurück.

Fazit: Technisch stark, aber kompositorisch zerrissen – CASTRATOR liefern gute Momente, aber kein überzeugendes Gesamtbild.

Tracklist

01. Fragments Of Defiance
02. I Am Eunuch
03. Covenant Of Deceit
04. Mortem Opeterie
05. Remnants Of Chaos
06. Deviant Miscreant
07. Psalm Of The Beguiled
08. Blood Bind’s Curse
09. Discordant Rumination
10. Metal Command

Besetzung

R.M. – Bass
C. Perez – Drums
Clarissa – Vocals
Sara Loerlein – Guitars

Internet

CASTRATOR – Coronation of the Grotesque CD Review

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