Darkseed – Poison Awaits

Band: Darkseed
Titel: Poison Awaits
Label: Massacre Records
VÖ: 2014
Genre: Gothic/Heavy Metal
Bewertung: 4/5
Written by: Robert

Während sich Theatre of Tragedy leider aufgelöst haben scheint für viele traurige Fans aber ein Lichtschein am Horizont sich aufzutun. Mit dem neuesten Release von Darkseed kann man sich getrost über den Schmerz hinweg trösten. Ähnliche Bahnen werden hier bestritten, allerdings kommt das Material auf dem neuesten Output von Harald Winkler (voc), Thomas Herrmann (guit), Tom Gilcher (guit), Armin Doerfler (keys), Maurizio Guolo (drums) und Michael Behnke (bass) um Ecken rauer, aber auch streckenweiser schön – verspielter rüber. Für Gothic Freaks, die auch mit einer Brise Dark Metal ihr auslangen finden durchaus empfehlenswert.

Schon beim Opener „Roads“ werden alle Register gezogen und man hat auch einen großen Schuss in Sachen elektronischer Untermalungen rein gepackt. Durchaus tanzbare Nummer, die mit ihren sehr dunklen Beimischungen für dunkles Seelenheil sehr passabel zu recht gemacht wurde. Erinnert an dieser Stelle etwas an eine lieblichere Pain Version.

Mit weniger elektronischen, aber dafür mit satten Synthy Klängen wird die Fortführung mit „Incinerate“ bestritten. Sehr tiefgründig wird es vorerst nach der Einleitung, dennoch nur einen auf melancholisch wird hier bei weiten nicht gemacht. Viel mehr eröffnen sich einem hier sehr schöne klare, aber auch wieder etwas verträumtere Parts. Vom Tempo her geht es hier ebenfalls sehr wechselhaft zu. Einerseits drückt man immer wieder sehr stark auf die Bremse, doch schon werden wieder einige Härtekohlen in den Ofen geworfen und es geht wieder flotter voran, bis man dieses Wechselspiel erneut durchführt.

Wieder zurück mit dem Hang für elektronische Spielereien ist man mit „Poison Awaits“ gekehrt. Schweißtreibender Gothic Rocker der zum Abgehen bestens geschaffen ist. Auch vereint man sehr stattlich symphonisch – melodische Keyboardspielereien. Wer vielleicht glauben mag hier wird der Kitschfaktor überschritten der irrt, die Jungs wissen wie alles ausgewogen und nicht überzogen klingen muss. Sicher kommt das Ganze an und ab etwas poppiger rüber, aber genau mit dieser Mischung vermag man sehr gute Akzente zu setzen.

Mehr in die tiefe Magengrube dringt man mit der Einleitung von „Seeds Of Sorrow“ vor. Auch die Weiterführung ist vorerst sehr traurig und melancholisch ausgefallen. Verträumt und tiefsinnig wird hier der Weg bestritten, dennoch versucht man etwas sachter immer wieder durchzubrechen. Gelingt aber nur ansatzweise, denn die traurige Farbmischung wird hier deutlich mehr beachtet. Somit heißt es hier zurück lehnen und sich von diesem Klangbild runter ziehen und verwöhnen zu lassen.

Rabenschwarz wird gleich mit „All Is Vanity“ weiter gemacht. Rotziger, treibender Rocker den man uns hier mit vielen knackigen, aber auch wutentbrannten Passagen vorlegt. Guter Abgehsong, der einmal mehr hier nicht mit stupiden Strukturen sondern mit vielen Abstechern in andere Richtungen glänzt.

Mit einer guten Endzeitstimmungsmusik wie bei vielen Computer Spielen dieser Machart wird nun „Black Throne“ gestartet. Etwas straighter geht es hier von statten, was aber noch lange nicht heißen will das es einfallslos wird. Auch mit etwas eingängigeren Linien wissen die Burschen für eine gute Unterhaltung zu sorgen.

Sehr schroff und fast schon im Modern Thrash Style wird nun „A Dual Pact“ angestimmt. Klar das man diesen Eingang etwas umstrukturiert, allerdings belässt man einen kleinen Hauch seitens der Gitarrenarbeit im Vordergrund. Gut verfärbt wird hier zur Sache gegangen und einmal mehr kann man sich hier den Klängen im flotteren Tanze hingegeben.

Lieblicher wird nun „Torn To Shatters“ gestartet und dabei wird auch das Klangspektrum sehr klar und licht ausgerichtet. Bevor es aber zu verträumt wird drückt man immer wieder etwas vehementer auf die Tube. Diese Ausbrecher sind eine gute Erweiterung und wissen sich sehr gut mit den doch etwas melancholischeren Linien zu ergänzen.

Ordentlichen Kraftstoff zum Mitgehen gibt es nun in Form von „No Promise In The Heavens“. Tanzbarer Bangertrack der weiterhin auf eine gute Mischform in Sachen Härte und Melancholie baut. Die erst genannten Einflüsse dominieren immer wieder kurzartig das Geschehen, doch schon stimmt man das Gemüt durch viele verträumtere Einlagen versöhnlicher.

Im besten, skandinavischen Melodic Style a la Sonata Arctica wird nun „Striving For Fire“ begonnen. Allerdings hat man hier viel Wut im Bauch aufgestaut und dieser lässt man oftmals freizügig freien Lauf. Auch die klaren Passagen sind deutlich rußiger eingefärbt und unterm Stricht ist dadurch ein sehr rauer, harter Brocken entstanden der von einer sehr melodischen Rhythmik begleitet wird.

Klassisches Tastenspiel trifft auf elektronische Einlagen heißt es zu Beginn von „Timeless Skies“. Guter Einklang der das Interesse sofort zu wecken vermag. Die Fortsetzung ist aber einmal mehr von einer etwas trüberen, tiefsinnigen Musik geprägt. Auch vom Tempo her überschreitet man kaum das Midtempogewässer, eher im Gegenteil sehr zäh zieht man hier das Programm runter. Sehr guter Stimmungsmacher für wirklich beschissene Momente im Leben.

Sehr drückend und temporeich verabschiedet sich die Mannschaft von uns mit „King In The Sun“. Sehr stattliche Abgehmucke wird uns hier zum Schluss geboten. Guter Ausklang der einen nach der doch eher tiefgründigen Nummer von vorhin wieder hochreißt und zum Mitmachen animiert.

Fazit: Dieser Silberling ist für Gothic Metal Fans empfehlenswert, vor allem für jene die alten Tagen von Theatre of Tragedy immer noch nachweinen.

Tracklist:

01. Roads
02. Incinerate
03. Poison Awaits
04. Seeds Of Sorrow
05. All Is Vanity
06. Black Throne
07. A Dual Pact
08. Torn To Shatters
09. No Promise In The Heavens
10. Striving For Fire
11. Timeless Skies
12. King In The Sun

Besetzung:

Harald Winkler (voc)
Thomas Herrmann (guit)
Tom Gilcher (guit)
Armin Doerfler (keys)
Maurizio Guolo (drums)
Michael Behnke (bass)

Internet:

Darkseed Website

Darkseed @ Facebook

Darkseed @ MySpace

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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