Tracklist
01. Tales of Massacre
02. Heretic
03. Thirst for Blood
04. Whispers of Death
05. Echoes of the Fallen
Besetzung
Fred Element – Guitars
Stephane Filion – Lead Guitars
Charles Etienne Lafrance – Drums
Derek Heynekemp – Vocals
DEADWOOD aus Kanada präsentieren mit »Rituals of a Dying Light« ihre neueste EP, die die Grenzen zwischen Death-Metal und Deathcore auslotet. Die Band besteht aus Fred Element an der Gitarre, Stephane Filion an der Leadgitarre, Charles Etienne Lafrance am Schlagzeug und Derek Heynekemp am Gesang. Spannend ist, dass Martin Demontigny den Gesang für die EP beigesteuert hat – ein schönes Beispiel dafür, wie eng die Szene zusammenarbeitet.
Brutale Riffs und technische Präzision
Das Album ist geprägt von intensiven Riffs und druckvollen Drums. Die Produktion wirkt druckvoll, ohne dabei die Details der einzelnen Instrumente zu vernachlässigen. Die Gesangslinien sind roh und kraftvoll, was dem Gesamtbild die nötige Aggression verleiht. Besonders auffällig sind die Passagen, die zwischen atmosphärischen Elementen und brachialen Breakdowns wechseln. Das Zusammenspiel der Musiker ist tight, was die Energie des Albums unterstreicht.
Bereits der Opener »Tales of Massacre« zeigt, dass DEADWOOD keine halben Sachen machen. Die Gitarrenarbeit von Fred Element und Stephane Filion ist satt und präzise, die Riffs wechseln flüssig zwischen groovigen Passagen und schnellen Tremolo-Läufen. Das Schlagzeug von Charles Etienne Lafrance liefert eine solide Grundlage, ohne sich in endlosen Blastbeats zu verlieren. Besonders die Breaks, die plötzliche Tempowechsel einbauen, zeigen, dass die Band über ein feines Gespür für Dynamik verfügt.
Des Weiteren setzt »Heretic« auf Abwechslung. Hier wechseln sich wuchtige Downtempo-Riffs mit schnelleren Deathcore-typischen Passagen ab. Die Gitarren harmonieren gut miteinander, und die Leadparts von Filion stechen an den richtigen Stellen hervor, ohne übertrieben virtuos zu wirken. Die Produktion ist sauber, lässt jedoch den rohen Charakter der Band erhalten.
Gesang und Atmosphäre
Martin Demontigny am Mikrofon setzt klare Akzente. Sein Growling ist tief, guttural und aggressiv – ein echter Treiber für die Songs. Bei »Thirst for Blood« klingt seine Stimme leider stellenweise annähernd flach und schwächt den Track ein Stück.
Atmosphärisch setzen DEADWOOD auf düstere, fast schon morbide Melodien. »Whispers of Death« ist diesbezüglich ein gutes Beispiel. Langsame Gitarrenlinien erzeugen eine beklemmende Stimmung, unterlegt von rhythmisch präzisem Schlagzeugspiel. Der Song zeigt, dass die Band mehr kann als nur Geschwindigkeit und Härte – hier entsteht eine greifbare, dunkle Atmosphäre.
Komposition und Songwriting
Die Tracks sind klar strukturiert, ohne sich in endlosen Soli zu verlieren. »Echoes of the Fallen« rundet die EP ab und zeigt das stärkste Zusammenspiel der Bandmitglieder. Hier verbinden sich alle Elemente zu einem stimmigen Ganzen. Dennoch wirken einige Tracks auf Dauer etwas ähnlich. Gerade Fans, die tief im Deathcore verwurzelt sind, könnten sich mehr Überraschungsmomente wünschen.
Die EP verzichtet bewusst auf unnötige Füller. Jeder Track hat seine Daseinsberechtigung, wobei die kürzere Laufzeit von fünf Songs auch bedeutet, dass die Band noch Potenzial für Entwicklung hat. Die Mischung aus Groove, technischer Präzision und düsterer Atmosphäre ist solide, im Gegensatz hierzu noch nicht spektakulär.
»Rituals of a Dying Light« ist eine EP, die zeigt, dass DEADWOOD handwerklich gut arbeitet und ein Gespür für die Balance zwischen Death-Metal und Deathcore hat. Die Produktion ist sauber, die Instrumentalparts sitzen, und die düstere Grundstimmung ist konstant spürbar. Dennoch schwankt die Intensität teilweise, besonders durch die unterschiedlichen Gesangsstile, und die Tracks ähneln sich in Aufbau und Dynamik.
Für Fans des Genres ist die EP hörenswert, liefert solide Unterhaltung und bietet genug Material, um sich ein Bild von der Band zu machen. Wer auf extreme Innovation hofft, könnte allerdings enttäuscht werden. Insgesamt reicht es für eine Bewertung von 3 von 5 Punkten – ordentlich, aber noch ausbaufähig.
Fazit: Insgesamt zeigt DEADWOOD mit »Rituals of a Dying Light« eine Band, die ihre Stärken kennt und gekonnt einsetzt.

