Tracklist
01. Dreamworld
02. Ephemerality
03. What Defines us
04. Moonlight Revelry
05. Guilt
06. Breath of Autumn
07. With Promise
Besetzung
Nicholas Bonsanto – Vocals and all Instruments
ORCHID THRONE ist das Solo-Projekt des aus Maryland stammenden Musikers Nicholas Bonsanto, der sowohl Gesang als desgleichen alle Instrumente übernimmt. Mit »Buried in Black« liefert Bonsanto ein Werk, das sich zwischen Melodic-Doom-Metal, Death-Metal und Black-Metal bewegt. Die Mischung aus schweren Riffs, atmosphärischen Passagen und emotional aufgeladenem Gesang ist das zentrale Merkmal des Albums.
Düstere Melodien und Atmosphäre
Schon der Opener »Dreamworld« zieht den Hörer sofort in eine schwermütige, fast traumartige Klanglandschaft. Bonsanto legt Wert auf dichte Gitarrenwände und melancholische Melodien, die das Gefühl von Einsamkeit und introspektiver Dunkelheit verstärken. Insbesondere bei diesem über dreizehnminütigen Einstand setzt der Künstler alles auf eine Karte. »Ephemerality« zeigt dann die etwas zugänglicheren, melodischen Seiten der Platte. Die Songstrukturen sind komplex, aber nie willkürlich; jeder Wechsel wirkt durchdacht und verstärkt die emotionale Wirkung.
Die Produktion ist sauber, ohne den rohen Charme von Black-Metal zu verlieren. Bonsanto schafft es, dass die einzelnen Instrumente klar voneinander getrennt wahrnehmbar sind, während das Gesamtkonstrukt dennoch homogen klingt. Gerade die Drums wirken manchmal mechanisch, was im Gegensatz hierzu dem Solo-Charakter des Projekts geschuldet sein dürfte.
Emotionen und Themen
Thematisch bewegt sich »Buried in Black« im Bereich von Vergänglichkeit, Schuld und existenzieller Reflexion. »What Defines Us«, fragt nach Identität und innerer Zerrissenheit, während »Moonlight Revelry« die melancholische Schönheit nächtlicher Einsamkeit einfängt. Bonsantos Stimme ist hierbei ein entscheidender Faktor: Sie kann sowohl kraftvoll aggressiv als daneben zart melancholisch klingen, was den Songs zusätzliche Tiefe verleiht.
Tracks wie »Guilt« und »Breath of Autumn« zeigen, dass Bonsanto die Fähigkeit besitzt, Stimmungen gezielt aufzubauen. Langsame, doomartige Passagen wechseln sich mit treibenden, beinahe blackmetallischen Momenten ab. Besonders die instrumentalen Zwischenspiele tragen dazu bei, dass das Album wie eine zusammenhängende Reise wirkt, auch wenn einzelne Songs unterschiedliche Stimmungen transportieren.
Struktur und Variation
»With Promise« bildet den Abschluss und rundet das Album stimmlich und thematisch ab. Hier zeigt sich die konsequente Handschrift des Künstlers. Melancholisch, introspektiv und dabei musikalisch abwechslungsreich. Die Tracklist ist klar durchdacht, und die Reihenfolge der Songs unterstützt die narrative Wirkung des Albums. Dennoch fehlt an einigen Stellen ein prägnanter Höhepunkt, der im Gedächtnis bleibt.
»Buried in Black« ist ein solides Solo-Album, das die Stärken von Bonsanto als Multiinstrumentalist zeigt. Atmosphärisch stark und emotional intensiv, gelingt es ihm, eine dichte, dunkle Stimmung zu erzeugen. Allerdings bleibt das Werk stellenweise hinter seinen Möglichkeiten zurück, insbesondere weil einige Passagen zu langgezogen wirken und stärkere Akzentuierungen fehlen.
Für Fans von Melodic-Doom und Black-Metal bietet ORCHID THRONE freilich einiges an Hörstoff: detailreiche Gitarrenarbeit, abwechslungsreiche Songstrukturen und eine klare künstlerische Handschrift. Das Album ist kein Meisterwerk, im Kontrast hierzu ein hörenswerter Beitrag zu einem Genre, das oft von Einzelprojekten lebt.
Fazit: ORCHID THRONE präsentiert mit »Buried in Black« ein Album, das durch seine atmosphärische Dichte und emotionale Tiefe besticht.

