DREAM LEGACY – Immortal

DREAM LEGACY - Immortal - album cover

Band: DREAM LEGACY 🇩🇪
Titel: Immortal
Label: Nauntown Music
VÖ: 24/10/25
Genre: Classic Rock/Hard Rock/AOR

Bewertung:

3/5

Die deutsche Rockszene hat in den letzten Jahren einige bemerkenswerte Bands hervorgebracht, die sich klassischen Klängen verschrieben haben, ohne angrenzend den Anschluss an moderne Einflüsse zu verlieren. Eine davon ist DREAM LEGACY, deren aktuelles Album »Immortal« versucht, die Essenz des Classic Rock, Hard Rock und AOR einzufangen. Mit einem Line-up bestehend aus Dustin Hönes am Gesang, John Zell an der Rhythmusgitarre, Andy Paynes an der Leadgitarre. Chris de Oliveira am Bass und Andre Altenried am Schlagzeug präsentiert die Band ein Werk, das sowohl ambitioniert als auch vertraut klingt.

Melodien mit einer klaren, fast schon nostalgischen Wärme

Schon der Opener des Albums lässt erahnen, dass DREAM LEGACY sich ganz bewusst in den Spuren großer Rock-Acts bewegt. Der kraftvolle Gesang von Dustin Hönes trägt die Melodien mit einer klaren, fast nostalgischen Wärme, die an die großen Stimmen der 70er und 80er Jahre erinnert. Hönes versteht es, zwischen sanften, emotionalen Passagen und wuchtigen Rockmomenten zu wechseln, ohne dass sein Vortrag gezwungen wirkt. Allerdings fällt auf, dass die stimmliche Bandbreite des Sängers zwar solide ist, im Kontrast hierzu selten wirklich überraschende Akzente setzt. Für Liebhaber klassischer Rockvocals mag dies angenehm vertraut wirken, für jene, die nach Innovation suchen, könnte es etwas zu vorhersehbar sein.

Instrumental zeigt die Band ihre Stärken vor allem in der Gitarrenarbeit. John Zell liefert eine kompakte, saubere Rhythmusarbeit, die das Fundament für die Soli von Andy Paynes legt. Paynes beweist immer wieder, dass er sein Instrument technisch beherrscht, ohne sich dabei in übermäßigen Selbstzweck zu verlieren. Die Gitarren harmonieren gut miteinander und verleihen dem Sound eine klassische, dennoch frische Dynamik. Das Schlagzeugspiel von Andre Altenried ist solide, manchmal sogar treibend, wobei es den Songs oft die nötige Energie verleiht, ohne die Melodien zu überladen. Chris de Oliveira am Bass rundet das Klangbild ab, sorgt für warme Tiefe und unterstützt die rhythmische Struktur effektiv.

Bekannte AOR-Formeln

Musikalisch bewegt sich »Immortal« in einem Terrain, das stark von bekannten AOR-Formeln geprägt ist: prägnante Refrains, melodische Gitarrenlicks, ausgewogene Rhythmusabschnitte. Besonders die Hooklines sind eingängig, und die Produktion sorgt dafür, dass jedes Instrument klar zur Geltung kommt. Die Mischung wirkt sauber, die Soundbalance stimmt – man hört jedem Ton an, dass hier Profis am Werk sind.

Das Album eröffnet mit »The Anthem Of Surya«, einem kraftvollen Opener, der sofort die Atmosphäre des Albums setzt. Es folgt »Out Of The Blue«, das mit eingängigen Melodien und einem treibenden Rhythmus überzeugt. »You Are The One« besticht durch seine emotionale Tiefe und zeigt, wie die Band ihre Wurzeln neu entdeckt.

Weitere Highlights sind »Der Kern« und »Don’t Give Me Up«, die mit starken Refrains und mitreißenden Riffs aufwarten. Das ruhige »Farewell For Now« bietet eine willkommene Ruhepause, bevor die Band mit »Immortal In Me« wiederum in den Hochgeschwindigkeitsmodus schaltet. »Don’t Waste Your Time« und »Simul Stamus« zeigen die technische Versiertheit der Band, während »One Love« und »Hope Will Never Die« eine hoffnungsvolle Botschaft vermitteln.

Viele Songs folgen ähnlichen Strukturen

Trotz dieser Stärken wirkt das Album insgesamt nahezu konservativ. Viele Songs folgen ähnlichen Strukturen, und die Band wagt wenige Experimente, die den Hörer gewiss überraschen würden. Das kann für Fans klassischer Rockmusik angenehm sein, denn man bekommt genau das, was man erwartet: ein Album, das solide Rockmusik liefert, ohne die eigene Komfortzone zu verlassen. Wer jedoch nach innovativen Ideen oder modernen Akzenten sucht, könnte enttäuscht werden.

Ein weiterer Punkt, der auffällt, ist die emotionale Tiefe der Songs. DREAM LEGACY verstehen es, Stimmung zu transportieren, doch manche Tracks bleiben annähernd eindimensional. Die Texte wirken stellenweise generisch, die Botschaften sind eindeutig, im Gegensatz hierzu nicht besonders überraschend. Dennoch erzeugen die melodischen Linien und das harmonische Zusammenspiel der Instrumente eine Atmosphäre, die Fans des Genres durchaus ansprechen dürfte.

Verstehen ihre Handwerkskunst

Insgesamt zeigt »Immortal«, dass DREAM LEGACY ihre Handwerkskunst verstehen. Die Band klingt eingespielt, technisch versiert und stimmlich solide, was die Hörbarkeit des Albums erleichtert. Gleichzeitig fehlt ein gewisser Funken Originalität, der das Album aus der Masse vergleichbarer Classic-Rock-Veröffentlichungen herausheben würde. Die Bewertung von 3 von 5 Punkten erscheint daher angemessen: Das Album ist gelungen, solide und sympathisch, erreicht definitiv nicht die Höhepunkte, die man von herausragenden Werken im Hard Rock oder AOR erwarten könnte.

Für Fans des Genres ist »Immortal« dagegen hörenswert. Es liefert die vertraute Mischung aus melodischem Gesang, präzisen Gitarrenriffs und treibendem Rhythmus, die man von Classic Rock erwartet. Wer sich auf die nostalgische Reise einlässt, wird die Professionalität und Liebe zum Detail der Band zu schätzen wissen. Wer allein nach Innovation und neuen Impulsen sucht, muss leider ein wenig enttäuscht werden. DREAM LEGACY bleibt auf diesem Album lieber im sicheren Hafen bekannter Klänge, was ihnen zwar handwerklich Anerkennung sichert, aber den Wow-Effekt vermissen lässt.

Fazit: »Immortal« von DREAM LEGACY ist ein solides Rockalbum, das Fans klassischer Gitarrenmusik und melodischer AOR-Klänge zufriedenstellen dürfte.

Tracklist

01. The Anthem Of Surya
02. Out Of The Blue
03. You Are The One
04. Ma Re-recorded
05. Der Kern
06. Don’t Give Me Up
07. Farewell For Now
08. Immortal In Me
09. Don’t Waste Your Time
10. Simul Stamus
11. One Love
12. Hope Will Never Die

Besetzung

Dustin Hönes – Vocals
John Zell – Rhythm Guitar
Andy Paynes – Lead Guitar
Chris de Oliveira – Bass
Andre Altenried – Drums

Internet

DREAM LEGACY – Immortal CD Review

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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