ETERNAL DARKNESS – Eternal Darkness

cover artwork ETERNAL DARKNESS Eternal Darkness

Band: ETERNAL DARKNESS 🇸🇪
Titel: Eternal Darkness
Label: Pulverised Records
VÖ: 18/07/25
Genre: Death/Doom Metal

Bewertung:

4,5/5

Ein Album, das fünfunddreißig (35!) Jahre auf sich warten ließ. Ein ganzes Leben. Und endlich wurde es aufgenommen, bereit, die Hörer zu erobern – doch gleich danach die Ankündigung der Band: Auflösung. Bizarre Geschichten, aber ja – das erste und letzte Album von ETERNAL DARKNESS ist da.

Tiefgestimmte Akkorde und eine erdrückende Atmosphäre

The Beyond“ eröffnet das Album mit einem unverkennbaren Doom-Sound. Tiefgestimmte Akkorde, eine drückende Atmosphäre. Auch die Vocals liegen sehr tief. Der gesamte Klang bewegt sich in den untersten Oktavlagen. Aber es gibt Melodie – sie kommt von der Leadgitarre, alles bleibt jedoch sehr langsam. Ein kriechendes Tempo, eine kathartische Stimmung.

Pungent Awakening“ bringt klar surrende Riffs und wuchtige Drums. Erdrückend, niederschmetternd. Alles spielt sich im unteren Frequenzbereich ab. Die Musik erzeugt Druck und Atmosphäre. Die Vocals sind eher gesprochen – natürlich in Growl-Form. Ein massiver Gitarrensound und hallende Drums. Eine klagende, verzweifelte Atmosphäre. Die Leadgitarre setzt einen Kontrast, mit einer melancholischen Passage, in der sich die extremen Elemente harmonisch verbinden. Ein Highlight.

Gegründet 1990 im schwedischen Eskilstuna von Toni Pietilä (Leadgitarre), Make Pesonen (Drums), Janne Heikkinen (Gesang), Jarmo Kuurola (Rhythmusgitarre) und Tero Viljanen (Bass), veröffentlichte die Band zwei Demos, bevor sie 1993 in der Versenkung verschwand. Gezeichnet von Tragödien – Jarmo wurde 1995 ermordet, Toni starb 2014 im Alter von 39 Jahren – dauerte es bis 2019, bis ETERNAL DARKNESS mit neuem Line-up zurückkehrten: John Carlsson (Eternal Autumn) an der Leadgitarre, Kristian Henriksson (Unpure, Svartsyn) an der Rhythmusgitarre und Jeff Hausel am Bass vervollständigen das Line-up.

Ein tiefer, atmosphärischer und klagender Sound

Funeral“ bringt eine dünne, melodische Linie der Leadgitarre zurück. Der Rhythmus bekommt etwas mehr Punch im Vergleich zu den ersten Songs. Einfache Akkorde und ein echtes Gitarrensolo. Tief atmosphärisch. Und traurig – der Songtitel passt perfekt zur Musik. Und das ist ein Instrumentalstück. Ein gutes dazu.

Der Bass steht bei „Grief“ deutlich im Vordergrund. Die Vocals tragen massiv zur Stimmung bei. Ein klassischer Death/Doom-Sound. Zur Mitte hin wird es noch langsamer, noch drückender, noch hallender. Eine stark betonte Riff-Serie sorgt für ein interessantes Ende.

Mit „Into Crematory“ bleibt die Atmosphäre erhalten, hier schleppen sich die Klänge förmlich dahin. „When Life Ends“ ist besser getaktet, mit entschlosseneren Vocals und abwechslungsreicherem Vortrag. Auch kleine Tempowechsel bringen mehr Dynamik, mehr Rhythmus, alles in einer komplexeren Komposition. Ein inspirierter Song, ein weiteres Highlight.

Die Produktion ist großartig. In typischer Doom-Manier sind alle Instrumente maximal tiefgestimmt – für zusätzliche Schwere. Keine einfache Aufgabe, diese tiefen Töne in einen klaren Sound zu bringen und trotzdem die Soli einzubetten. Aber alles bleibt verständlich, und die Atmosphäre wird hervorragend eingefangen. Verzerrte, massive Riffs, growlende, gequälte Vocals, eine hoffnungslose, trostlose Grundstimmung – das alles kommt durch Produktion, Mix und Mastering klar zur Geltung. Inhaltlich keine Überraschung: Tod, Verlust, Trauer – alles, was der Tod mit sich bringt, steht im Mittelpunkt.

Ein kraftvolles Beispiel für Doom/Death Metal

Bei „Death Above All“ beginnt der Song mit einer markanten Basslinie – das Instrument ist auf diesem Album ohnehin durchgehend präsent. Wieder Sprechgesang, sehr langsames Tempo. Eine bedrückende Atmosphäre, eine trostlose Stimmung, das schleichende Tempo und die klagenden Vocals transportieren exakt das, was der Titel sagt. Eine obsessive, dröhnende Gitarrenlinie bringt auf den letzten Noten etwas Licht in die Dunkelheit.

Til Death“ bringt eine Serie kraftvoller Riffs. Eine leicht andere Herangehensweise. Inspirierte Leadgitarren-Solos und allgemein eine sehr gelungene Melodieführung. Etwas tremoliert. Noch immer schwer und düster, die verzweifelte Atmosphäre schafft ein introspektives Gefühl – ein verstörender, seltsamer letzter Eindruck. Und ein kraftvoller.

Mit einfachen Akkorden und Riffs erzeugen sie eine ungeheure Wucht. Die Kontraste sind extrem: Einige Gitarrensolos auf der einen, alles andere schleppend und unter Druck stehend auf der anderen Seite. Ja, typisch – aber ETERNAL DARKNESS treiben es auf die Spitze. Genau das hält den Sound interessant und eindrucksvoll. Ein Album, das Atmosphäre atmet. Schwere Klänge.

Ein starkes Beispiel für Death/Doom Metal. Alles ist niederdrückend, alles lässt einen klein und zermalmt zurück. Die Kontraste zwischen tiefem Doom-Sound und den Leadgitarren schaffen majestätische, unvergessliche Momente. Der massive Sound hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Alles in allem ein sehr gutes Genre-Album. Ein Werk, das das lange Warten wert war. Leider ein finales Vermächtnis – ein düsterer Nachruf für ETERNAL DARKNESS. Ihr letzter Akt – aber was für einer.

Fazit: Düster, langsam und tieftraurig: ETERNAL DARKNESS liefern mit ihrem Debüt ein massives Doom/Death-Monument ab – ein letztes, bleibendes Vermächtnis.

Tracklist

01. The Beyond
02. Pungent Awakening
03. Funeral
04. Grief
05. Into Crematory
06. When Life Ends
07. Death Above All
08. Til Death

Besetzung

Janne Heikkinen – Vocals
Make Pesonen – Drums
Jeff Hausel – Bass
John Carlsson – Guitars (lead)
Kristian Henriksson – Guitars (rhythm)

Internet

ETERNAL DARKNESS – Eternal Darkness CD Review

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