ETERNAL RETURNS – Let There Be Sin

cover artwork ETERNAL RETURNS Let There Be Sin

Band: ETERNAL RETURNS 🇮🇳
Titel: Let There Be Sin
Label: Brutal Records
VÖ: 05/09/25
Genre: Groove/Thrash Metal

Bewertung:

3,5/5

ETERNAL RETURNS, die Groove-/Thrash-Metal-Band aus Mumbai, meldet sich mit ihrem zweiten Full-Length zurück. Mit Let There Be Sin widmen sie sich den sieben Todsünden und verwandeln diese in Songs – ein Konzeptalbum, das versucht, musikalische Vielschichtigkeit mit thematischer Stringenz zu verbinden.

Aggressiv und temporeich

Das Album beginnt sehr atmosphärisch. Birth-Life-Death ist mehr als nur ein Intro – eine vollständige Komposition, die als Einleitung funktioniert. Schlagzeug und Percussion bilden den Rahmen, langsam kommen weitere Instrumente hinzu: Keys und Synths, Saiteninstrumente mit indischem Lokalkolorit sowie ein melodisches Gitarrensolo. Rein instrumental, ein rein ambientales Stück, das eine besondere Stimmung schafft.

Mit Sloth schlägt das Album dann abrupt eine andere Richtung ein – nichts mehr von Ambient, sondern pure Aggression und hohes Tempo. Schreiende Vocals, starke Riffs, ein unerbittlicher Groove, eine dichte Soundwand voller Energie. Ein kraftvoller Auftakt, intensiv und lebendig.

ETERNAL RETURNS wurden 2009 gegründet. Heute besteht die Band aus Narendra Patel (Vocals), dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, Harsh Makwana (Bass, Backing Vocals) und Shankul Chavan (Gitarre). Obwohl keiner der Musiker große Vorerfahrungen aus anderen Projekten mitbringt, zeigt die Band ein gutes technisches Niveau.

Vielfalt der Genres – von Elektronik bis Nu Metal

Lust eröffnet mit einer markanten Basslinie, elektronischen Einflüssen und Vocals, die an Hip-Hop erinnern – der Nu-Metal-Faktor ist hier unüberhörbar. Das Tempo ist gedrosselt, thrashige Elemente verschwinden fast völlig, stattdessen prägen Sampling und Shouts den Song. Am Ende steht ein langes, komplexes Gitarrensolo, das abrupt abbricht. Mit Envy bleiben die Synths präsent, doch die Gitarren rücken wieder stärker in den Vordergrund. Aggressiver, weniger melodisch, aber mit einem Refrain in cleanem Gesang, der eine neue, wenn auch fragwürdige Dimension eröffnet. Die Komposition ist bedrückend, schwer, mit einem verschachtelten Gitarrensolo.

Die ersten Stücke wirken wie aus völlig verschiedenen Welten – stilistisch zersplittert, noch kein einheitlicher Klang. Mit Greed gelingt jedoch eine bessere Balance: Aggressive Parts wechseln sich ab mit gelungen eingesetzten Clean-Vocals, die dieses Mal schlüssiger eingebunden sind. Ein dynamischer, energiegeladener Song – einer der Höhepunkte der Platte.

Moderne, druckvolle Produktion

Die Produktion ist zeitgemäß und gibt dem Sound Tiefe. Alles wirkt dynamisch und klar, auch wenn die programmierten Drums stellenweise künstlich wirken – ein Manko, da die Band gar keinen festen Drummer im Line-up hat. Dennoch: insgesamt ein druckvoller, ausgewogener Sound, der besonders die Gitarren und die variablen Vocals hervorhebt.

Gluttony setzt auf starke Rhythmen, fette Riffs und Groove. Wieder tauchen Clean-Vocals im Refrain auf, doch die Songstruktur gleicht sehr der vorherigen. Trotzdem ein solider, energischer Track. Wrath dagegen startet melancholisch-melodisch, beinahe untypisch, bevor er ins Chaotische kippt: starke Riffs, Growls, aber erneut ein vorhersehbarer Clean-Refrain.

Mit Pride wird es cineastischer: explosionsartige Parts, ein dichter und intensiver Song. Das abschließende Emasculator fällt aus dem inhaltlichen Rahmen des Konzeptes, da es keine Todsünde im kirchlichen Sinn beschreibt. Musikalisch jedoch überzeugt es: starke Riffs, gequälte Growls, melodische Clean-Passagen – einer der besten Tracks des Albums und ein energisches Finale.

Zwischen Vielschichtigkeit und Wiederholungen

Einflüsse von Machine Head, Slipknot oder Korn sind unverkennbar. Stilistisch wirkt das Album jedoch stellenweise chaotisch, besonders im ersten Drittel. Später stellt sich eine größere Kohärenz ein, doch die Songstrukturen folgen oft demselben Schema: langsames Intro, aggressive Growls mit harten Riffs, dann der Clean-Refrain. Diese Vorhersehbarkeit schwächt die Gesamtwirkung.

Interessant sind die dezenten Einflüsse traditioneller indischer Musik – sie verleihen dem Sound eine originelle Note, ohne ihn zu dominieren. Die Band arbeitet mit viel Energie, Leidenschaft und einem modernen Songwriting, das klar auf ein breites Publikum zielt. Eingängige Hooks, gute Riffs, emotionale Intensität – ein Werk, das Fans moderner Metal-Spielarten gefallen dürfte.

Fazit: ETERNAL RETURNS liefern mit “Let There Be Sin” ein solides, modern klingendes Metal-Album.

Tracklist

01. Birth-Life-Death (Intro)
02. Sloth
03. Lust
04. Envy
05. Greed
06. Gluttony
07. Wrath
08. Pride
09. Emasculator

Besetzung

Narendra Patel – Vocals
Harsh Makwana – Bass, Backing Vocals
Shankul Chavan – Guitars

Internet

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