Aus der aufstrebenden, wenn auch unkonventionellen Metal-Szene Indiens hervorgehend, haben sich GODLESS an die Spitze der dortigen Death-Metal-Landschaft gekämpft. Gegründet 2015 in Hyderabad von erfahrenen Musikern, die bereits in anderen Bands gespielt hatten, entwickelt sich die Band seither stetig weiter.
GODLESS – eine aufstrebende Macht in der indischen Death-Metal-Szene
Bassist Abbas Razvi (ex-Skrypt, ex-Hollow Point) ist das einzige verbliebene Gründungsmitglied. 2019 stieß Gitarrist Moiz Mustafa hinzu, und 2024 wurde das Line-up durch Schlagzeuger Nikhil Rajkumar (Demonic Resurrection, Incendiarius, Ksetravid) und Sänger Nangsan Lyngwa (Catatonic, Nangsan, ex-Plague Throat, ex-Dead Calm Chaos) vervollständigt.
Ihr Debüt gaben GODLESS 2016 mit der kompromisslosen Vier-Track-EP Centuries of Decadence, die ihnen sofortige Aufmerksamkeit bescherte. Mit ihrem ersten Full-Length-Album States of Chaos (2021), das sowohl von Fans als auch Kritikern hoch gelobt wurde, unterstrichen sie ihren Anspruch, eine treibende Kraft im Death Metal zu werden.
GODLESS – tief in klassischem Metal verwurzelt, doch stets auf der Suche nach neuen Extremen
Ihr Name mag eine nihilistische, kompromisslose Haltung suggerieren, doch es ist vor allem ihre rohe, ungebändigte Energie und musikalische Geradlinigkeit, die GODLESS auszeichnen. Von Beginn an stark von klassischem Metal geprägt, erkunden sie unermüdlich die Grenzen ihres Sounds und bewegen sich dabei zwischen Thrash, Death und darüber hinaus.
Dabei bleiben sie stets dem Kern des Death Metal treu, ohne sich neuen Entwicklungen zu verschließen.
Ein Inferno aus brutalen Rhythmen, düsterer Atmosphäre und technischer Finesse
Der Opener Amorphous Mass entfesselt eine gewaltige Klangwand: brachiale Riffs, erbarmungslose Rhythmen und eine beklemmende Atmosphäre. Technische Elemente fügen sich unauffällig ein, während prägnante Gitarrensolos den Track abrunden. Die rohen, unerbittlichen Vocals verstärken die Intensität zusätzlich.
Doctrine of Hate besticht durch seinen abwechslungsreichen Gesang – von tiefen Growls bis hin zu markerschütternden Screams. Ein durchweg schnelles Tempo, donnernde Basslinien und wuchtige Drums treiben das Stück voran. Besonders das Gitarrensolo in der Mitte sticht hervor und macht den Song zu einem der Höhepunkte der EP.
Silent Oppression setzt auf unaufhaltsam mahlende Riffs, gutturale Vocals und eine bedrohliche Atmosphäre. Rasende Blastbeats treiben das Tempo an, während abrupte Tempowechsel für Dynamik sorgen. Zerreißende Solos und infernalischer Gesang verstärken die beklemmende Intensität des Tracks.
Mit Prologue to Dissent folgt eine kurze, fast akustische Verschnaufpause – ein atmosphärisches Intermezzo, das den perfekten Übergang zum furiosen Finale bildet. Denn mit Echoes of Collapse entfacht GODLESS erneut ein Inferno: hohes Tempo, sägende Gitarrenriffs und gnadenlose Drums. Die wütenden Vocals, kombiniert mit sägenden Gitarren und Tremolo-Solos, sorgen für einen intensiven Abschluss. Einer der stärksten Tracks der EP – doch leider viel zu kurz, denn die Musik hinterlässt definitiv Lust auf mehr.
Death Metal in seiner reinsten Form
Die Produktion ist kraftvoll und klar, ohne den rohen Charme zu verlieren. GODLESS liefern ein authentisches Death-Metal-Erlebnis von der ersten bis zur letzten Note. Textlich bewegen sie sich auf klassischen Pfaden: Tod, Anti-Religion, Konflikte und die Abgründe der menschlichen Psyche. Musikalisch orientieren sie sich an Bands wie Cannibal Corpse oder Deicide – brutal, traditionsbewusst und energiegeladen.
Innovationen sucht man hier vergeblich, doch genau das macht ihren Reiz aus: GODLESS stehen für kompromisslosen Death Metal ohne Schnörkel oder Zugeständnisse. Mit ungebändigter Energie haben sie sich einen festen Platz in der Extreme-Metal-Szene gesichert.
Dass es sich „nur“ um eine EP handelt, ist bedauerlich – die Qualität der Songs weckt definitiv den Wunsch nach mehr. Hier fehlt nichts, was ein großartiges Death-Metal-Album ausmacht.
Fazit: GODLESS überzeugen mit ihrer leidenschaftlichen Hingabe zu purem Death Metal.
Tracklist
01. Amorphous Mass
02. Doctrine of Hate
03. Silent Oppression
04. Prologue to Dissent
05. Echoes of Collapse
Besetzung
Abbas Razvi – Bass
Moiz Mustafa – Guitars
Nikhil Rajkumar – Drums
Nangsan Lyngwa – Vocals