Goldsmith – Into The Wilds

Goldsmith – Into The Wilds - Artwork

Band: Goldsmith
Titel: Into The Wilds
Label: Metalpolis Records
VÖ: 03/10/25
Genre: Heavy Metal

Bewertung: 4,5/5

4,5/5

GOLDSMITH´ INTO THE WILDS sorgt für wilde Gedankenspiele, wie zum Beispiel dieses hier:
Hätte der kleine Daniel 1996 seine mit Metallicapostern verzierten Wände in seinem Zimmer bei solch einem Album seiner damaligen Lieblinge nicht „zwangsrestauriert“?
Die Antwort war gleich klar: Doch, hätte er! Allerdings würde ich in diesem Fall heute darüber lachen, wie dumm das damals war und nicht immer noch zufrieden auf die erste verantwortungsvolle Tat in meinem Leben zurückblicken.

Der hauptsächlich im Jazz beheimatete und mit einem sagenhaften James Hetfield – Timbre gesegnete Gitarrist Michael Goldschmidt schafft mit seinen beiden Kumpanen tatsächlich das zu vollbringen, was Metallica seit Jahrzehnten nicht auf die Reihe bekommen.
Nämlich ein durchweg saugeiles Album, welches durch seinen grenzenlosen Hörspaß und einer starken Produktion locker alles an die Wand spielt. Daß Goldschmidt sich hierbei auf die Neunziger beruft, ist das eine.
Daß er mit diesen Einflüssen jedoch ein Album erschaffen hat, welches nicht nur seine beiden schon sehr starken Vorgänger einfach mal so wegsteckt, das andere. Tatsächlich klingt dieses Werk nicht wie vor dreißig Jahren, sondern wie von heute.

Ein anderes Gedankenspiel erklärte ich ein paar Bekannten, danach spielte ich ihnen die bereits ausgekoppelten Songs vor. Unabhängig von einander gab es sogar im Wortlaut die gleiche Antwort: „Scheiße, das klingt ja wirklich so!“
Und wenn dieser Fiebertraum das Album so passend beschreibt, lasse ich die übliche Klugscheißerei und komme zu diesem:

Es gibt offensichtliche Einflüsse auf INTO THE WILDS.

Neulich gab es einen Riß im Gewebe der Raumzeit und zwei alternative Zeitlinien trafen aufeinander.
In beiden brachten Metallica 1991 das wohl erfolgreichste Metalalbum aller Universen heraus,
jedoch nahm die Geschichte im Paralleluniversum danach einen anderen Verlauf.
1994, nach Youthania traf sich Dave Mustaine mit seinen ehemaligen Kollegen und söhnte sich mit ihnen aus. Infolge kehrte er zu Metallica zurück, was Jason Newsted dazu veranlasste, die Segel zu streichen.
Es dauerte zwei Jahre, bis man Ersatz gefunden hatte, und zwar in Gestalt von Jeff Waters, der dem anstehenden Album dann auch produktionstechnisch den Feinschliff gab.

Herausgekommen war ein Album, welches stilistisch durchaus ein Kind seiner Zeit ist, aber musikalisch auch an den Vorgänger anschließen konnte.
Tracks wie Into The Wilds, Here`s My Revenge, In Skies Of Grey und Slingshot Boogie bieten bis heute trotz alternativen Anklängen straighten Metal, der voll auf die Kauleiste zimmert.
Auch die rockigen Elemente, welche im anderen Universum auf Load bestimmend waren, wurden in dieser Welt vor allem bei The Nowhere Kids, We Will Burn In Hell, Baron Blood und Evil/The Curse Is Upon Us verwurstet. Allerdings im Kontext einer natürlichen Weiterentwicklung, ohne den Fans vor den Kopf zu stoßen.
Die Anomalie hat sich mittlerweile wieder geschlossen, jedoch ist INTO THE WILDS ein dermaßen mächtiges Geschoß, das es über die Raumgrenze in unsere Zeitlinie hallte, wo es nun in Gestalt von GOLDSMITH` dritten Werk existiert.

Ein zeitloses Stück Heavy Metal.

INTO THE WILDS ist dabei weder Abklatsch noch Verneigung vor nur einer Band, sondern eine Reminiszenz an die eigene Jugend, untermalt durch das Talent eines sehr unterbewerteten Künstlers, der es schafft, die offensichtlichen neunziger Einflüsse frisch zu servieren.
GOLDSMITH legen somit ein absolutes Pflichtwerk für Metalfans jeden Alters vor, basta!

Tracklist

01. Into The Wilds
02. The Nowhere Kids
03. Here`s My Revenge
04. We Will Burn The Sky
05. Evil/The Curse Is Upon Us
06. Baron Blood
07. In Skies Of Grey
08. Slingshot Boogie

Besetzung

Michael Goldschmidt – Gesang, Gitarre
Dominik Schweizer – Bass
Christoph Brandes – Schlagzeug

Internet

GOLDSMITH – Into The Wilds CD Review

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