Graveworm – Diabolical Figures

Band: Graveworm
Titel: Diabolical Figures
Label: Massacre Records
VÖ: 2009
Genre: Dark Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Die Grabwürmer sind nach zweijähriger Schaffenspause wieder zurück. Live hatten uns die Südtiroler immer schon begeistern können und so war vor allem meine Person schon gespannt wie die Weiterführung von „Collateral Deffect“ klingen würde. Am 26.06.09 ist es nun soweit und mit „Diabolical Figures“ ist nun das Album Nummer 7 soweit via Massacre Records in die Plattenläden gehieft zu werden. Stefan Fiori (voc), Eric Righi (guit), Orgler „Stirz“ Thomas (guit), Harry Klenk (bass), Sabine Mair (keys) und Maschtl Innerbichler (drums) haben schon immer mit einem verschmitzten, diabolischen Lächeln bzw. Augenzwinkern ihre Thematik an den Metal Fan gebracht. Doch eines hat man merklich verändert, nämlich den Härtegrad hat man merklich nach oben geschraubt und das steht unseren südlichen Nachbarn sehr gut.

„Vengeance Is Sworn“ ist wie ein Blitzgewitter und ballert amtlich daher. Auf die Mischung aus alten Crematory Sachen hat man hier einmal mehr nicht verzichtet, obwohl es Graveworm noch nie so sonderlich rein Gothic like angegangen sind. Muss aber sagen durch die gehörige Mischung die man hier auf den Silberling gebannt hat wirkt das Stück äußerst Farben- und Facettenreich. Nach etlichen kürzeren Stopps wird wieder ordentlich gebrettert was das Zeug hergibt und die Dame hinterm Keyboard versorgt ihre Kollegen mit gut ausgefeilten Keyboardarrangements die zu keinem Zeitpunkt kitschig klingen. Sehr modern lastig geht es nun mit „Circus Of The Damned“ weiter. Diese Seite war mir persönlich noch recht unbekannt von der Truppe. Muss aber sagen steht ihnen gar nicht schlecht. Keine Angst es gibt hier keine klare Tendenz in den Kindergarten Metal, aber der Key bzw. orchestrale Hintergrund klingt sehr erfrischend und etwas moderner. Im Großen und Ganzen gibt es auch hier die Weiterführung für alle Fetischisten, die sich gerne von Nackenfräsenden Rhythmen anstecken lassen. Den zusätzlichen Härtegrad liefert hier der Frontmann der wieder einmal Gischt und Galle spuckt und alles rausbrüllt was sich in den letzten Jahren bei ihm aufgestaut hat. Der recht blecherne Drumsound reiht sich nahtlos ein und macht die Nummer sehr roh und ungeschliffen. So etwas schaffen nur die Südtiroler, bei anderen würde dies wohl stümperhaft dahindümpeln. Die laufende Kettensäge verstummt auch beim folgenden „Diabolical Figures“ nicht. Obwohl man hier das Tempo merklich gedrosselt hat und man erst einmal im flotteren Midtempobereich auslangen findet. Erst nach und nach zünden hier die Triebwerke, wobei man den gewissen Grat nicht überschreitet und so einen guten Düstertrack mit vielen klassichen Tasteneinlagen verschönert hat. Nur diese bieten hier das gewisse Maß an Melodie, denn der restliche Bandtross brettert hier sehr rau und dreckig dahin. Zackiger und mit viel Feuer unterm Hinter serviert man uns nun „Hell’s Creation“. Mit einer diabolischen Geschwindigkeit raubt man einem beim Zuhören hier alle Sinne. Von der Machart, sprich dem Wechsel zwischen Keyboard und bretternder Härte wird hier dem Vorgänger zwar ähnlich gewerkt, wobei man aber hier viel Geschwindigkeit ins Spiel einfließen hat lassen und diese Rhythmen wühlen einen ordentlich auf. Kurze Breaks läuten den melodischen Teil ein, bevor wieder das Gaspedal ordentlich gedrückt wird. Ruhig erklingt nun der Beginn von „Forlorn Hope“, welcher mit sauberen, gediegenen Synthyarrangements angereichert wurde. Doch lange wehrt die Ruhe hier nicht und wie bei einem Überfall brüllt Stefan den harten Teil des Stücks ein. Vom Tempo her lässt man es hier sehr schwermütig angehen, doch einfach allein schon durch das Gebrülle des Frontgrunzers kommt keine melancholische Stimmung auf und das ist im Falle von Graveworm auch gut so. Wobei ich glaube auf diesem Machwerk hat man ein gutes Auslangen an Gothic und Death/Black Metal Tradermarks gefunden, wo man auf eine gleichberechtigte Mischung geachtet hat. Mit „Architects Of Hate“ bekommt man genau das was der Titel aussagt. Die volle Wut und Härte in Reinkultur, wobei hier im besten Brettersound dahingezockt wird wie eine Dampfwalze die alles Platt macht. Die Keyeinschübe sind etwas dezenter ausgefallen und der Fronter brüllt einmal mehr einen eisiges Programm. Schöner, roher Bangertrack mit vielen scharfen Ecken und Kanten. Weiter geht die unaufhaltsame Fahrt des Südtiroler Todeskommandos mit „New Disorder“, wobei hier nach und nach die Synthysounds von Sabine mehr Oberwasser bekommen. Doch weiterhin dominant halten ihre Bandkollegen die Zügel fest im Griff und liefern sich hier eine fetzende Schlacht in bester Manier zu dem man sich bestens eine Nackenverstauchung zuziehen kann. „Message In A Bottle“ sorgte bei mir erst einmal für Verwunderung. Erst nach dem zweiten Durchlauf bin ich drauf gekommen das es sich hier um eine Abänderung des Police Klassikers handeln muss. Nach dem fünften Durchlauf ist mir klar es ist diese Nummer aus den 80ern und ich muss sagen ich verneige mich vor Graveworm, denn dieses Cover ist einfach so grenzgenial in Szene gesetzt dass einem nichts anderes übrig bleibt. Cover gibt es viele, doch so eine gute und mit viel Eigendynamik versehenes Stück habe ich selten erlebt. Das spricht einfach für das Können der Südtiroler, Hut ab. Genug gecovert, denn mit „Ignoreance Of Gods“ bläst man uns wieder im besten rotzigen Düsterstil die Ohren durch. Der gewisse modernde Grad wird durch einige Soundverzerrungen an den Vocals geliefert. Die passen sehr gut dazu und geben dem Track den gewissen modernen Anstrich. Den Abschluss bekommen wir noch durch „The Reckoning“ geboten. Einem bretternden Outro dass, das Album bestens ausklingen lässt.

Fazit: Geiles Teil das uns hier von Graveworm geboten wird. Gute Weiterführung des Stils und dennoch härter und intensiver mit einer fast durchgehend gleichberechtigten Mischung aus Düster und Synthyklängen. Feiner Silberling muss man haben, schon alleine wegen dem Grenzgeilen Cover von Police.

Tracklist:

01. Vengeance Is Sworn 04:17
02. Circus Of The Damned 05:58
03. Diabolical Figures 04:54
04. Hell’s Creation 04:04
05. Forlorn Hope 06:27
06. Architects Of Hate 04:06
07. New Disorder 03:09
08. Message In A Bottle 04:16
09. Ignoreance Of Gods 04:56
10. The Reckoning 02:14

Besetzung:

Stefan Fiori (voc)
Eric Righi (guit)
Orgler „Stirz“ Thomas (guit)
Harry Klenk (bass)
Sabine Mair (keys)
Maschtl Innerbichler (drums)

Internet:

Graveworm Website

Graveworm @ Facebook

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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