Juvaliant – Inhuman Nature

Band: Juvaliant
Titel: Inhuman Nature
Label: LMB Music
VÖ: 2010
Genre: Symphonic Progressive Power Metal
Bewertung: 4,5/5
Written by: Robert

Es erfreut einen immer wieder, wenn aus der hiesigen Gegend Bands es schaffen einen Plattenvertrag zu ergattern. In diesem Falle spreche ich von Juvaliant die sich wohl im letzten Jahr den sprichwörtlichen Arsch aufgerissen haben um ein geeignetes Label zu finden welches die Truppe signed. Geschafft haben sie es und bei LMB Music angeheuert. Das Debütalbum „Inhuman Nature“ setzt Maßstäbe die einfach Bände sprechen. Bereits bei vielen Pressekollegen konnte man nur gutes lesen bzw. hören. Wen verwundert es, denn das Album ist ein Kracher vor dem Herrn. Lange sind Thomas Strübler (voc), Robert Schönleitner (guit), Aleksandar Vesic (bass), Saso Gacnik (keys) und Sebastian Lanser (drums) schon im Buisness tätig. Persönlich sind mir die Jungs bereits seit ihrer ersten Band Unknown Dimension bekannt und schon damals war mein Eindruck jener, dass wir in künftigen Jahren noch viel von diesen Burschen zu hören, als auch zu sehen bekommen werden. Freunde des epischen Melodic Metal sind hier aufgerufen sich die Langrille zu zulegen.

Ein leichter, orchestraler Einschlag erschließt sich zu Beginn des Albums mit „Into The Abyss“ dem Intro zum Album. Sachte und behaglich wiegt man uns vorerst in Sicherheit. Doch bereits nach etlichen Sekunden werden ordentliche Geschütze aufgefahren. Das nenne ich mal einen wunderbaren Einklang für ein Epos. Fast schon Filmmusik reif startet man also den Rundling.

Nahtlos knüpft man auf diese Einleitung mit „Heroes (We Will Be)“ an, welches ein sehr treibendes Stück ist. Erdige, fast schon rotzige Gitarrenläufe duellieren sich hier mit etlichen Bombast Arrangements. Man wandelt aber auf sehr ausgewogenen Pfaden, dadurch überspannt man auch nicht den Bogen und das trotz all der im Hintergrund laufenden Einspielungen. Sehr modern präsentiert uns hier die Salzburger Mannschaft eine Runde bombastisch angehauchten Melodic Metal. Hymnisch auf der einen Seite, voran treibend auf der anderen und durch diese beiden Techniken begleitet man uns Phasenweise. Modern muss es klingen haben sich wohl die Herrschaften hier gedacht und so zeigt man sich auch leicht beeinflusst und das trifft auf alle Instrumente zu. Selbst vom Keyboardeinsatz gibt es hier von Synthy lastigen Sounds bis hinüber zu fast schon Deep Purple lastigem Orgeleinsatz eine gute, aussortierte Schnittmenge. Allen voran verzaubert uns Thomas mit seinem Organ doch auch die Gastgrowls von Andy Lind sind eine weitere Bereicherung im Gesamtbild. Selten erlebt man solch einen Start und das lässt einen fassungslos dasitzen und den Klängen dieses Epos lauschen.

Deutlich druckvoller setzt man gleich mit „Doomsday Machine“ nach. Treibend voran soll es hier gehen und das offeriert man uns auch quer durch die Bank. Vor allem das Drumming von Sebastian ist hier sehr dominant. Mit Forward Drumming und einer Bangerrhythmik lässt man uns kaum ruhig sitzen. Da ändern auch die hauchzarten Bombastschübe im Hintergrund nichts, hier kann man nach Herzenslust seine Rübe schütteln und bei den heroisch, hymnischen Parts kann man seine Fäuste gen Walhalla strecken. Während viele Kapellen aus diesem Genre kitschig wirken, beweisen die Jungs ihr goldenes Händchen und versüßen das Gericht reichhaltig und ausgetüftelt.

Ein moderner, progressiver verzerrter Einklang wird uns zu Beginn von „Live To Die“ geboten. Lange spielt man sich aber mit diesem Element nicht und der fast schon Kirchenchor artige Einsatz klingt dermaßen wuchtig das es einem die Sicherungen durch knallt. Ein Berg und Talfahrt von Gefühlen wird hier Sound mäßig wieder gegeben und dieser folgt man gespannt. Die Jungs bieten nämlich genau das Thrilling das eben viele Szenekollegen missen lassen. Dies liegt auch an den weitschichtigen, verstrickten Linien die man immer wieder auf einen Knotenpunkt zusammengefasst hat.

Mehr im traditionellen Melodic Epos angesiedelt geht es mit „Hell’s Roundabout“ weiter. Zu Beginn soliert sich hier Robert Schönleitner einen Ast ab bevor man uns zu einer Bangerrunde einlädt. Dieser Stil ist zwar weg bereitend, doch auch hier serviert man uns etliche Beigaben der monumentalen Art. Bei diesem Song ist aber das Ganze deutlich simpler und straighter ausgefallen. Dennoch versinkt das Stück nicht in der Belanglosigkeit. Vielmehr geht hier die Post einfach ab und auch mit dieser Technik weiß man zu glänzen.

Stampfend, flott rockend wird nun „Killing Child“ eingeläutet. Satte erdige Gitarren bahnen sich hier den Weg und werden von hauchzarten Orchestralschüben begleitet. Eine rockige Hymne ist dadurch entstanden und diese hämmert sich fest im Gehörgang fest. Weiters zeigt man sich wesentlich verspielter und so serviert man uns hier einige Solieinlagen. Alles in allem geht es hier um einige Nuancen ruhiger vonstatten und das Endergebnis ist ein wuchtiger Midtempo Song.
Wie ein Blitzschlag wird gleich im Anschluss „On Wings Of Steel“ gestartet. Von Null auf Hundert wird das Tempo gestartet und hier wird nach dem Midtempostück von vorhin enorm gepeitscht. Doch auch leichte Breaks sind als Erweiterung auszumachen. Erneut kredenzt man uns ein reichhaltiges, mindesten 8 Gänge Menü. Zusätzlich wird es einmal mehr hymnischer, dennoch kopiert man sich nicht selbst, vielmehr ist ein Epos nach dem anderen wahres Ambrosia für die Ohren.

„Silent Agony“ ist an vorletzter Stelle stampfend, rockend ausgefallen. Zusätzlich erschließt sich hier ein etwas verträumterer Klang, selbiger ist aber nicht dominant sondern als Zusatz raus zuhören. Beherzt greift die Truppe weiterhin in die Saiten bzw. Tasten und allen voran machen die Bombasteinlagen ganz schön Druck. Immer wieder bricht man aus und wechselt zwischen sanft und härter rockend hin und her. Ein Wechselbad der Gefühle spielgelt sich hier Sound technisch wieder.

Zu guter Letzt zieht man mit „Cold Distance Of The Universe“ in drei Parts (1. The Search / 2. The Call / 3. Understanding) den Schlussstrich. Hier werden alle Register gezogen und diese alles vollendende Epos ist einfach unglaublich. Hart, gefühlvoll, melodisch bis hinüber zu reichhaltigen Bombastschüben wurde hier alles auf einen Konsens gebracht. Die Burschen bieten uns zum Schluss eine Metal/Rock Oper die einen dazu veranlassen mit herunter geklappter Kinnlade dazusitzen. Grenzgenialer Schluss der nicht farbenbunter, als auch vielschichtiger ausfallen könnte.

Fazit: Wenn man bedenkt dies ist ein Debüt Album, können sich schon jetzt viele Szenekollegen ein Scheibchen abschneiden. Dennoch werden die niemals solch einen Klassiker zusammenbringen wie eben Juvaliant mit ihrem Einstand. Melodic Metal wie er sein sollte. Dieses Werk ist nicht nur für eingefleischte Szenefreaks sondern auch für eine breite Metal Fanschicht zu Recht geschnitzt worden. LMB haben gut daran getan sich diese Truppe zu sichern. Bin mir sicher etliche Plattenfirmen werden sich jetzt ins Hinterteil beißen dass SIE nicht diese Band unter Vertrag genommen haben.

Tracklist:

01. Into The Abyss (Intro) 01:55
02. Heroes (We Will Be) 05:50
03. Doomsday Machine 04:41
04. Live To Die 05:46
05. Hell’s Roundabout 07:01
06. Killing Child 08:19
07. On Wings Of Steel 05:11
08. Silent Agony 05:32
09. Cold Distance Of The Universe 11:32

Besetzung:

Thomas Strübler (voc)
Robert Schönleitner (guit)
Aleksandar Vesic (bass)
Saso Gacnik (keys)
Sebastian Lanser (drums)
Internet:

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Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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