KATAKOMBA – The Second Death

Katakomba - The Second Death - album cover

Band: KATAKOMBA 🇸🇪
Titel: The Second Death
Label: Majestic Mountain Records
VÖ: 10/10/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

Schwedens Death-Metal-Szene ist seit jeher ein fruchtbarer Boden für Extreme – von Stockholm bis Göteborg, von NIHILIST bis NECROPHOBIC. Mit »The Second Death« treten KATAKOMBA nun an, um dieser Tradition eine neue, düstere Facette hinzuzufügen. Das Quintett um Fabian Brodén (Gesang), Anton Bryvall (Gitarre), Leo Kulle Häll (Gitarre & Backings), Robin Magnusson (Bass & Backings) und Ernst Eklund (Schlagzeug) liefert ein Album, das sich zwischen okkult aufgeladenem Nihilismus und präziser technischer Raserei bewegt – kompromisslos, intelligent und bedrohlich.

Finsterer, erhabener Ritus

Schon nach den ersten Sekunden von »Aquelarre« ist klar: KATAKOMBA sind nicht hier, um bloß den nächsten Oldschool-Death-Metal-Klopfer rauszuhauen. »The Second Death« ist ein finsterer, erhabener Ritus – acht Songs, in denen Tod, Wahnsinn und Schönheit eine verstörend harmonische Einheit eingehen. Der Eröffnungstrack zieht den Hörer in ein schwarzes Mahl aus dissonanten Gitarren, wuchtigen Schlagzeugattacken und Brodéns beschwörendem Growl, der mehr predigt als schreit. Der Sound ist roh, aber kontrolliert.

Was hier aus den Boxen wuchtet, ist keine bloße Aggression, sondern ein Gefühl von Untergang, getragen von Melancholie und Größe. Mit »Atropos« und »To Sow Dragons Teeth« zeigt sich die Band als Meister rhythmischer Spannung und finsterer Atmosphäre. Hier treffen verschachtelte Riffs auf latente Melancholie, die an die apokalyptischen Klangwelten von ULCERATE oder die kalkulierte Brutalität GORGUTS’ erinnert. KATAKOMBA verzichten auf überflüssige Zierde – jedes Riff, jeder Schlag sitzt, und das Ergebnis ist ein Gefühl von unaufhaltsamem Verfall.

Emotionale Dimension des Untergangs.

Der Mittelteil des Albums, angeführt von »Amour Fou / The Second Death«, öffnet sich stärker der emotionalen Dimension des Untergangs. Hier schimmern fast post-metallische Texturen durch die Dunkelheit, bevor »Mori in Absentia« wieder alles in kalte Präzision zurückzwingt. Mit »Anhelo« erlaubt sich die Band einen Moment introspektiver Schönheit, ehe »Saturn Devouring His Son / Vomitorium« den Kreis mit einem eruptiven Finale schließt – ein würdiger Abschluss eines Werkes, das seine thematische Schwere konsequent durchzieht.

Textlich beschäftigt sich »The Second Death« mit Themen wie Sterblichkeit, existenzieller Angst und dem unvermeidlichen Ende, eingebettet in eine dichte, düstere Atmosphäre, die für den schwedischen Death-Metal charakteristisch ist. Die Produktion schafft einen Ausgleich zwischen Klarheit und Brutalität, sodass jedes Instrument zur Geltung kommt, ohne die rohe Intensität des Albums zu beeinträchtigen.

Die Produktion ist organisch, schwer und warm – kein Plastik, geschweige denn Hochglanz. Man hört jeden Atemzug, jeden Saitenschlag, jede Spur von Blut, die dieses Album durchzieht. Der Mix lässt jedes Instrument atmen und sorgt dafür, dass die komplexen Gitarrenparts und die hämmernden Drums im Vordergrund stehen, ohne die rohe Energie des Albums zu beeinträchtigen.

KATAKOMBA gelingt mit »The Second Death« ein bemerkenswertes Kunststück: Sie verbinden den Geist des klassischen schwedischen Death Metal mit der modernen, intellektuellen Härte einer neuen Generation. Das Ergebnis ist kein Nostalgieprodukt, sondern ein Statement – roh, komplex und zutiefst apokalyptisch. Ein beeindruckendes Death-Metal-Album, das Brutalität und Intellekt, Chaos und Struktur in perfekter Balance hält. Wo viele Bands an der eigenen Ambition scheitern, finden KATAKOMBA Klarheit im Sturm.

Fazit: Ein wuchtiges, kompromissloses Album zwischen Ritual und Raserei. »The Second Death« erhebt KATAKOMBA zu einer der spannendsten neuen Stimmen des modernen Death-Metal.

Tracklist

01. Aquelarre
02. Atropos
03. To Sow Dragons Teeth
04. Amour Fou / The Second Death
05. Mori in Absentia
06. Asmodea
07. Anhelo
08. Saturn Devouring His Son / Vomitorium

 

Besetzung

Anton Bryvall – Guitars
Fabian Brodén – Vocals
Ernst Eklund – Drums
Leo Kulle Häll – Guitars & Backing Vocals
Robin Magnusson – Bass & Backing Vocals

 

Internet

KATAKOMBA – The Second Death CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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