Motörhead – Clean Your Clock

Band: Motörhead
Titel: Clean Your Clock
Label: UDR
VÖ: 27.05.16
Genre: Rock ’n‘ Roll
Bewertung: 5/5
Written By: Totti

Kein „We are Motörhead and we play Rock´n´Roll“…

Das Live-Vermächtnis „Clean Your Clock“ zur letzten Tour von Motörhead startet mit Sirenengeheul und schon fliegt er los, der französisch dekorierte Bomber unter der Hallendecke…

Zum letzten Mal im Münchener Zenith…zum allerletzten Mal an diesem 21. November 2015 in München. Der Motörhead´sche Bomber fliegt seit dem 28.12.2015 (das ist auch noch mein Geburtstag) überhaupt nicht mehr… Lemmy Kilmister erlag seinem Krebsleiden.

Zu Lemmy´s Ehren, schiebe ich den stellenweise zu leisen Gesang auf die Abmischung 😉
Aber sonst gibt es einen amtlichen Motörhead-Gig der „Bad Magic-Tour“ auf der einige neue und nicht ganz neue Songs, aber auch viele der gewohnten und gewünschten Klassiker zu hören waren.
Man könnte jetzt wieder diskutieren und debattieren warum der und der Song nicht gespielt wurde, aber dafür kam ja der und der andere Song in die Setlist.

Es letztendlich allen recht zu machen würde in dem Fall bedeuten, Motörhead müssten so ziemlich jedes Album durchspielen…denn jeder hat seine Favoriten, die sich auch überschneiden, keine Frage. Aber grundsätzlich wäre das ein verdammt langer Gig…

Nun ist es vorbei und ich höre leicht wehmütig dieses Album bereits das 3. Mal hintereinander während ich so über meine Erlebnisse mit Motörhead nachdenke…wie oft ich sie in welcher Konstellation gesehen habe, wie oft ich Lemmy habe lachen hören wenn ich irgendwo beim Aufbau mit beschäftigt war, was eigentlich mein Albumfavorit ist, wann ich denn eigentlich wirklich angefangen habe Motörhead zu hören, wieviele Shirts ich eigentlich habe, das „Just `Cos You Got The Power…“ eigentlich sträflich unterbewertet ist, das „When The Sky Comes Looking…“ eigentlich ein wunderschöner Song ist, mir „Orgasmatron“ von Platte einfach besser gefällt weil es düsterer klingt, das „Ace Of Spades“ wohl nie ausgelutscht klingen wird und das „Overkill“ wohl das Beste sein kann, womit man ein Konzert beschließt!

Ein Konzert auf dem auch wieder hörbar klar wird, dass eine Band wohl doch nur am besten klingt, wenn man sich viele Jahre lang auf seine Kollegen verlassen kann denn Phil, Mikkey und Lemmy klingen verdammt tight und superb aufeinander eingespielt. Soundtechnisch kommt das Album schon sehr nahe an das Live-Feeling ran bei dem man denkt: Cool hier in der 2. Reihe!

Fazit: Was ist denn „Clean Your Clock“ nun?
Eine der letzten Möglichkeiten Geld aus Motörhead zu quetschen?
Eine Art Tribut an sich selbst?

Ein sehr gutes Live-Album einer sympathischen Rockband die sehr vieles in der Karriere falsch gemacht hat, sich auch an allen Ecken und Enden betrügen und über den Leisten ziehen lassen hat?
Eine Trauerbewältigung?

Nun, Geldmacherei ist das nicht, denn niemand der Anwesenden konnte ahnen, dass es letztendlich doch sehr schnell zu Ende ging…es war gut das die Plattenfirma zufällig die Gigs in München hat mitschneiden lassen. Es soll wohl auch eine Extra-Edition erscheinen mit Bonus-Videoclips der Show, aber ich las nur irgendwo davon… vielleicht kommt man ja doch noch mit der kompletten Show auf DVD / Blu Ray um die Ecke…und auch das hätte für mich nichts mit Leichenfledderei zu tun!

Es ist ein sehr schönes (unfreiwilliges Abschieds-) Live-Album geworden, welches ich auch zu Lemmy´s Lebzeiten mit 5 von 5 Punkten honoriert hätte.
So wie ich die letzten Live-Alben auch bewertet hätte…

Lemmy! Danke für viele laute Stunden, schöne und seltsame Erlebnisse, die ich irgendwie mit Motörhead in Verbindung bringen kann! Ruhe in Frieden!

Tracklist:

01. Start
02. Live Intro
03. Bomber
04. Stay Clean
05. Metropolis
06. When the Sky Comes Looking for You
07. Over the Top
08. Guitar Solo
09. The Chase Is Better Than the Catch
10. Lost Woman Blues
11. Rock It
12. Orgasmatron
13. Doctor Rock Pt 1
14. Drum Solo
15. Doctor Rock Pt 2
16. Just ‚Cos You Got the Power
17. No Class
18. Ace of Spades
19. Whorehouse Blues
20. Overkill

Besetzung:

Ian „Lemmy“ Kilmister voc & bass)
Phillip „Wizzo“ Campbell (guit)
Mikkey Dee (drums)

Internet:

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