NEED2DESTROY – Anti

NEED2DESTROY Anti album cover

Band: NEED2DESTROY 🇩🇪
Titel: Anti
Label: Fastball Music
VÖ: 21/11/25
Genre: Alternative Metal

Bewertung:

4/5

Mit »Anti« liefern NEED2DESTROY ihr neuestes Album ab und zeigen eindrucksvoll, dass die Band aus der Alternative- und Groove-Metal-Szene noch lange nicht am Ende ihrer kreativen Kraft angelangt ist. Mit einer Mischung aus aggressiven Riffs, durchdachten Arrangements und einer unverwechselbaren Attitüde setzt das Quartett ein Statement, das sowohl Fans von Crossover-Elementen als desgleichen eingefleischte Metal-Hörer begeistert.

Energiegeladen und abwechslungsreich

Die Band, bestehend aus Milan Tajdic an der Gitarre, Diego Carabajal am Gesang, Simon Koesling am Schlagzeug und Wolle van Hogh am Bass, hat sich in den letzten Jahren eine solide Fangemeinde erspielt. Mit »Anti« scheint die Gruppe nun noch einen Schritt weiterzugehen: Die Songs sind energiegeladen, abwechslungsreich und zeigen eine gewisse Reife, die in der Szene ihresgleichen sucht.

Das Album beginnt mit »Thermometer«, einem wuchtigen Opener, der sofort die Richtung vorgibt. Die Riffs von Tajdic sind kantig und präzise, während Carabajals Stimme zwischen aggressivem Shouting und melodischem Gesang pendelt. Das Stück wirkt wie ein Aufwecker, das den Hörer direkt in die raue Welt von NEED2DESTROY zieht. Rhythmisch treibt Koesling das Stück mit treibenden Drums voran, während van Hogh dem Ganzen eine druckvolle Basslinie hinzufügt, die den Groove betont und gleichzeitig für Tiefe sorgt.

Breaks und Tempowechsel

Mit »Zombie« zeigt die Band, dass sie nicht nur Härte, sondern daneben Atmosphäre beherrscht. Der Song hat einen leicht düsteren Unterton, der durch die clever eingesetzten Breaks und Tempowechsel zusätzlich Spannung erzeugt. Hier wird deutlich, dass NEED2DESTROY die Balance zwischen Eingängigkeit und Komplexität sehr gut beherrschen. Die Crossover-Elemente treten besonders in den rhythmischen Passagen zutage, in denen Groove-Metal auf alternative Klangflächen trifft – eine Mischung, die selten derart homogen wirkt.

»Welcome Motherfucker« ist ein direktes Statement. Der Song verzichtet auf Umschweife und haut sofort mit aggressiven Gitarren und prägnantem Refrain zu. Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie die Band mit roher Energie und präziser Songstruktur arbeitet. Der Track ist sowohl im Live-Kontext als obendrein auf Platte ein unmittelbarer Adrenalinschub.

Ein überraschender Moment des Albums ist »Psiocótico«, das mit lateinamerikanischen Rhythmen und einer leicht experimentellen Gitarrenarbeit aufwartet. Hier zeigt sich die Vielseitigkeit der Band, die bereit ist, ihre musikalischen Grenzen auszuloten, ohne den kernigen Metal-Sound zu verlieren. Ebenfalls interessant ist das kurze »Preludio«, das als atmosphärische Brücke fungiert und die Spannung auf die folgenden Stücke aufbaut.

Introspektive Momente

Die Mitte des Albums dominiert »Voces Internas«, ein Song, der introspektive Momente mit energiegeladenen Passagen verbindet. Die Lyrics wirken bewusst provokativ und fordern den Hörer heraus, sich mit inneren Konflikten auseinanderzusetzen – eine Thematik, die sich durch das gesamte Album zieht. Mit »Horizonte Sistema« und »Esquizofrénico« setzt NEED2DESTROY die Mischung aus Groove, Aggression und melodischer Eingängigkeit fort. Besonders die Gitarrenarbeit von Tajdic sticht hervor: technisch anspruchsvoll, hingegen dienlich für den Song.

Die letzten drei Tracks »El Fin«, »El Cielo« und das instrumentale »Bass Interlude« runden »Anti« ab. Während »El Fin« einen kraftvollen Abschluss bietet, glänzt »El Cielo« durch melancholische Melodien und einen fast hymnischen Charakter, der einen Kontrapunkt zur rohen Energie der vorherigen Songs setzt. Mit dem »Bass Interlude« bekommen die Hörer einen kurzen, indessen eindrucksvollen Einblick in das Bassspiel von van Hogh – minimalistisch, nichtsdestoweniger enorm wirkungsvoll.

Produktionstechnisch ist »Anti« ein Gewinn. Die Mischung aus klaren Gitarren, druckvollem Schlagzeug und einem ausgewogenen Bass lässt jedes Instrument atmen, ohne die rohe Energie zu verlieren. Carabajals Stimme ist stets präsent, nie übertönt, und schafft es, die emotionale Intensität der Songs zu transportieren. Man spürt, dass hier Profis am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen.

Intensität und Vielschichtigkeit

NEED2DESTROY liefern mit »Anti« ein Album ab, das sowohl energetisch als überdies abwechslungsreich ist. Es verbindet rohe Aggression mit subtilen Nuancen, zeigt technisches Können ohne die Emotionalität zu verlieren und setzt die Band gekonnt in Szene. Für Fans von Alternative, Groove Metal und Crossover ist dieses Album ein Muss, aber auch Hörer, die sich erstmals auf NEED2DESTROY einlassen, werden schnell von der Intensität und Vielschichtigkeit der Songs überzeugt sein. Mit einer Bewertung von 4 von 5 Punkten positioniert sich „Anti“ als starkes Statement innerhalb der Szene – ein Album, das im Gedächtnis bleibt und Lust auf mehr macht.

Fazit: NEED2DESTROY beweisen mit »Anti«, dass sie zu den vielversprechendsten Acts im Crossover- und Groove-Metal-Genre gehören.

Tracklist

01. Thermometer
02. Zombie
03. Welcome Motherfucker
04. Super Pxrnx
05. Psiocótico
06. Preludio
07. Voces Internas
08. Horizonte Sistema
09. Esquizofrénico
10. El Fin
11. El Cielo
12. Bass Interlude

 

Besetzung

Milan Tajdic – Guitar
Diego Carabajal – Vocals
Simon Koesling – Drums
Wolle van Hogh – Bass

 

Internet

NEED2DESTROY – Anti CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles