Opera Magna – Poe

Band: Opera Magna
Titel: Poe
Label: Red Rivet Records
VÖ: 2010
Genre: Power Metal
Bewertung: 5/5
Written by: Robert

Aha Opera Magna sind wieder da und zwar mit ihrem zweiten Full Length Album „Poe“. Unbekannt sind mir die Jungs aus Valencia seit ihrem Debütalbum „ El Último Caballero“ nicht. Meiner Meinung nach konnte man sich gegenüber einer Flut von Genrekollegen aus dem Land des Sangria und Paella behaupten. Kann man gegen Szenegrößen wie Tierra Santa, Dark Moor, Mägo de Ozund so weiter mithalten? Ja man kann und das lockerst. Es zeigt sich aber das die Jungs aus Valencia deutlich orchestraler, als auch epischer in Erscheinung treten. Würde sogar sagen dass man dies noch mehr tut als beim Vorgänger. Sicher sind dabei immer gleich die Kleisterpaletten parat um eine Band in den Kitschsektor zu drängen. Diesem verwehren sich aber die Amigos und präsentieren uns das Material sehr ausgereift. Die Stücke gehen locker ins Gehör und haben auch was von einem Heldenepos. Das bei Bands aus dem spanischen Raum immer der Faktor der Muttersprache für sich spricht ist so eine Sache. Mir gefällt das immer wieder und sofort ist dies einfach ein Bonusfaktor der zur Band bzw. dem Material passt. Rhythmisch werden einschneidende Preschen geschlagen bei dem einem die Ohren schlackern. Weiters ist man stets bemüht ein Soli Inferno nach dem anderen zum Besten zu geben. Mag etwas nervend wirken, muss aber sagen die Saitenhexer vermögen es locker ihre Einzelbeiträge superb in den restlichen Sound einzubauen. Gut aufeinander abgestimmt machen nämlich diese durchaus Sinn. Dadurch schallt das Machwerk für meinen Teil etwas technischer ausgelegt, als auch werden Streckenweise theatralische Unterbrechungen geboten. Somit gibt es eben eine Runde des Power Stahls welche man durchaus mit monumentalem Beigeschmack betiteln kann und muss. Wer somit eher auf eine satte, raue Power Metal Runde steht ist hier am Holzweg. Zu stark wird einfach in den Symphonic Bereich gedrängt. Wer hier beheimatet ist wird im Gegenzug vor lauter Freude aufschreien. Atmosphärisch geht es auf der einen Seite rein und auf der anderen wieder raus. Zwischendurch wird eine Speedpassage nach der anderen abgefeuert und dieser sollte man sich nicht verwehren und dazu eifrigst die Rübe beuteln. Erinnert werde ich durch diese Mischkultur an alte Avalanche und Rhapsody of Fire Alben. Man überspannt aber meiner Meinung nach nicht den Bogen, sondern fügt die Klangmuster sehr passabel zusammen. Sicher gibt es einige Bands, welche das noch besser drauf haben, doch muss man den spanischen Szenekollegen eine durchwegs gelungene Mischung attestieren. Weiters ist auch der Gesang nicht so nervend, wie man es ebenfalls von vielen Bandkumpanen (auch aus dem spanischen Raum) gewohnt ist. Für meinen Teil klingt Fernando Asensi wie der kleine Bruder eines gewissen Fabio Lione. Der epische Klanganteil lässt ebenfalls einige Parallelen zu, allerdings sollte man sich hüten von einem billigen Abklatsch an dieser Stelle zu sprechen. Durchaus berechtig wird in einem Fährwasser musiziert und arrangiert, allerdings hat man es drauf mit einer sehr eigenständigen Rhythmik auf sich aufmerksam zu machen. Somit kann man von einem klanglichen, Power geladenen Heldenepos sprechen das ungemein animiert und vor den Player fesselt.

Fazit: Klassischer, epischer Power Stahl wie er leider dieser Tage immer mehr in Vergessenheit gerät. Während andere Bandkollegen mehr und mehr in die Filmmusik driften, vermögen es Opera Magna weiterhin, mit Stolz geschwelgter Brust voranzuschreiten. Unbeirrbar verneigt man sich vor diesem Stolz und kann die Herrschaften in ihrem Bestreben nur weiterhin unterstützen. Wer Rhapsody of Fire liebt (vor allem die ersten drei Machwerke) sollte auch vor diesem Output nicht Halt machen, es lohnt sich einfach für den Betroffenen sich hier reinzuhören und sich von solcher Musikkunst die Ohren verwöhnen zu lassen.

Tracklist:

01. El Cuervo
02. El Pozo Y El Pendulo
03. Un Sueño En Un Sueño
04. La Máscara De La Muerte Roja
05. Annabel Lee
06. El Demonio De La Perversidad
07. El Entierro Prematuro
08. El Retrato Oval
09. El Corazón Delator
10. La Caída De La Casa Usher
11. Edgar Allan Poe

Besetzung:

Adrià Romero (drums)
Enrique Mompó (guit)
Javier Nula (guit)
Alejandro Penella (bass)
Rubén Casas (keys)
Fernando Asensi (voc)

Internet:

Opera Magna Website

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Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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