PANZERCHRIST – Maleficium Part 2

cover artwork PANZERCHRIST Maleficium Part 2

Band: PANZERCHRIST 🇩🇰
Titel: Maleficium Part 2
Label: Emanzipation Productions
VÖ: 22/08/25
Genre: Death/Black Metal

Bewertung:

2,5/5

Die dänischen Veteranen PANZERCHRIST präsentieren mit Maleficium Part 2 den zweiten Teil ihres ambitionierten Doppelalbum-Konzepts. Es ist zugleich das erste Werk ohne den langjährigen Kopf und musikalischen Mastermind Michael „Panzergeneral“ Enevoldsen.

Aggressiver Black Metal mit dämonischen Vocals und infernalischem Drumming

Höllische, fast schon filmische Klänge, Schreie und bedrohliche Soundflächen eröffnen mit „Witchfinder General“ das Album und ziehen den Hörer sofort in die düstere Atmosphäre. Danach bricht ein infernaler Orkan los: dämonisches Kreischen, gnadenlos treibendes Schlagzeug, eine wuchtige Mischung aus Death- und Black-Metal-Elementen. Eine regelrechte Wand aus Sound, bedrückend und aggressiv. Die Vocals im typischen Black-Metal-Stil stehen klar im Vordergrund, das Drumming treibt unerbittlich voran – ein kraftvoller, gelungener Einstieg.

Gründer Michael „Panzergeneral“ Enevoldsen hat sich sowohl von der Band als auch von der Musikszene zurückgezogen – und erstmals in ihrer Geschichte stehen PANZERCHRIST ohne ihn da. Gegründet 1993, hat sich der Sound der Band immer wieder gewandelt, mal mit mehr, mal mit weniger Black-Metal-Anteil. Maleficium Part 2 markiert nun das zehnte Studioalbum.

Harm Bidder“ wirkt im Vergleich zum Opener langsamer, bleibt aber bissig. Die Komposition ist einfacher, weniger verschachtelt, aber weiterhin von den dominanten Vocals geprägt. Eine tremolo-gespielte Lead-Gitarre bringt einen melodischen Akzent, dazu ein passendes Solo. In „Catalyst of Chaos“ wechseln sich schrille Screams mit tiefen Growls im Songende ab. Eingängige, wiederholte Gitarrenmotive und ein technisch versiertes Solo machen diesen Song zu einem der Höhepunkte.

Langsame, dissonante Songs

Die aktuelle Besetzung besteht fast komplett aus Neuzugängen. Der „dienstälteste“ Musiker, Gitarrist Frederik O’Carroll (ex-Mordulv, ex-Nidhug), war bereits zwischen 2002 und 2005 Teil der Band und kehrte 2023 zurück. Ebenfalls seit 2023 an Bord: Gitarrist Danny Bo (ex-Arsenic Addict, ex-Defilementory), Sängerin Sonja Rosenlund Ahl (ex-Arsenic Addict) und Drummer Ove Lungskov (u.a. Rotten Ocean). Bassist Rune Wasmer (ex-Blodrus) stieß kurz vor den Albumaufnahmen dazu.

Hex Maleficium Pex“ ist langsamer, dissonant und lebt von einer präsenten Lead-Gitarrenlinie. Etwas mehr Bass als sonst prägt den Song. Trotz Tempowechseln bleibt das Stück insgesamt eher inspirationslos und wenig melodiös. „Suffer My Fury“ beginnt mit infernalischen Ambient-Klängen, kommt zunächst kaum in Fahrt, steigert sich dann in Aggression – jedoch ohne besondere Höhepunkte.

Auch „On Walpurgis Night“ startet mit atmosphärischen Sounds, ist doomlastig und mit simplen Riffs ausgestattet. Die Stimmung ist düster, das Tempo zäh. „Black Mirror“ versucht es anfangs mit einer eingängigen Melodie, doch häufige Rhythmuswechsel zerstören den Fluss. „The Descent“ beschließt das Album im gleichen Stil: langsam, atmosphärisch, ohne klare Melodie.

Unentschiedener Stil, roh und wenig melodiös

Die Produktion ist roh und leicht verwaschen – stark in Richtung Black Metal gemischt. Die Rhythmussektion ist zu weit im Hintergrund, Gitarren klingen teils solide, gehen aber oft im Mix unter. Zu viel Gewicht liegt auf den Vocals, wodurch die instrumentale Klasse der Band zu kurz kommt. Inhaltlich dreht sich das Album – wie schon bei Teil 1 – um Hexerei, diesmal noch tiefergehend mit Geschichten über Verfolgung, Trauer, moralische Verkommenheit und deren Spiegelung in der heutigen Zeit.

Es wirkt, als könne sich die Band nicht entscheiden, ob sie aggressiv oder atmosphärisch sein will. Stilistisch unausgegoren, kompositorisch inkonsequent. Die ersten drei Songs überzeugen, danach fehlt es an Inspiration und Durchschlagskraft. Technisch, vor allem an den Gitarren, ist viel Können vorhanden, doch die Dominanz der Vocals und der fehlende Fokus nehmen dem Album die Stärke. 

Die Glanzzeiten der Band liegen klar in den frühen 2000ern – seitdem wechseln sich durchschnittliche Veröffentlichungen mit vereinzelten Lichtblicken ab. Ohne den „Panzergeneral“ fehlt es hörbar an Richtung und Authentizität.

Fazit: Eine Band ohne klare Linie und frische Ideen – Maleficium Part 2 hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.

Tracklist

01. Witchfinder General
02. Harm Bidder
03. Catalyst Of Chaos
04. Hex Maleficium Pex
05. Suffer My Fury
06. On Walpurgis Night
07. Black Mirror
08. The Descent

Besetzung

Frederik O’Carroll – Guitars
Sonja Rosenlund Ahl – Vocals
Danny Bo – Guitars
Ove Lungskov – Drums
Rune Wasmer – Bass

Internet

PANZERCHRIST – Maleficium Part 2 CD Review

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