PROSCRIPTION – Desolate Divine

cover artwork PROSCRIPTION Desolate Divine

Band: PROSCRIPTION 🇫🇮
Titel: Desolate Divine
Label: Dark Descent Records
VÖ: 29/08/25
Genre: Blackened Death Metal

Bewertung:

4/5

Desolate Divine” ist das zweite Album der finnischen Blackened-Death-Metal-Band PROSCRIPTION, die mit ihrem Debüt Conduit bereits einen starken Eindruck hinterlassen hat. Nun, fünf Jahre später, präsentieren sie ihr nächstes Werk – mit derselben Aggressivität und Leidenschaft.

Dicht, aggressiv und massiv

Altschul-Death-Metal-Klänge eröffnen das Album mit dem ersten Song Gleam Of The Morningstar: doppelte Vocals, Growls und Shrieks, die in ihrer Kombination sehr kraftvoll wirken. Solide Riffs, eine wuchtige Rhythmussektion. Nicht übermäßig melodisch, aber mit starkem dramatischem Einschlag. Auch die gesprochenen Passagen fügen sich gut ein. Ein druckvoller und aggressiver Auftakt in das Album.

Der Gesamtsound von PROSCRIPTION ist durchgehend dicht und aggressiv, wie auch im folgenden Stück Bleed The Whore Again. Eine tremolierte Leadgitarre verweist auf den Blackened-Anteil, ansonsten dominiert ein kompromissloser Death-Metal-Sound. Hier finden sich deutliche Old-School-Einflüsse, die jedoch mit einem modernen Ansatz verbunden sind.

Besonders auffällig ist das Schlagzeugspiel – eindrucksvoll, konstant und allgegenwärtig. Verantwortlich dafür ist Mikko Koskinen (Brutal Torment, Tenebrae Aeternum, ex-Morthibus), der seit 2017 fest dabei ist. Ebenfalls von Beginn an dabei sind Apep (ex-Sacrificium Carmen, ex-Ominous) am Bass sowie Christbutcher (Bloodgreed, ex-Dethroned, ex-Excommunion, ex-Maveth) an Gitarre und Vocals. Neu in der Besetzung ist Leadgitarrist Kalle Laanto (Tramalizer, Unhoped, ex-Cryptborn), der noch vor den Aufnahmen zum Album zur Band stieß.

Bedrohlich und gnadenlos

Auch die nächsten Stücke Entreaty Of The Very End und The Midnight God halten den bedrohlichen und gnadenlosen Tonfall aufrecht, wobei letzteres eher langsam und weniger melodisch ausfällt. Mit Behold A Phosphorescent Dawn folgt ein stärker melodischer Moment, ohne die Brutalität zu verlieren. Düsteres Ambiente, infernalische Vocals, ein tremoliertes Lead, das sich durch die Klangwände schneidet. Klassischer aufgebaut, aber sehr effektiv – ein Höhepunkt des Albums.

Die Produktion ist solide – nicht zu roh, aber auch nicht klarpoliert, ganz typisch für das Genre. Alles sitzt eng im Mix, Gitarren liefern eine durchgehende Soundwand, Vocals liegen dominant darüber. Schlagzeug und Bass brechen nur gelegentlich hervor. Textlich dreht sich das Album um Antichristliches und dunklen Spiritualismus.

Heave Ho Ye Igneous Leviathan erlaubt Bass und Rhythmussektion mehr Präsenz, auch Tempowechsel sorgen hier für zusätzliche Dynamik. Die Drums prügeln unablässig, Vocals wechseln zwischen tiefen Growls und schrillen Schreien – eingebettet in ein Meer verzerrter Klänge. Ein weiterer gelungener Moment.

Dunkel, höhlenartig, eindringlich

Der Titeltrack Desolate Divine behält Tempo und Direktheit bei, ein Stück voller Gewalt und Abgründe. Ein kontrastreiches Lead hebt die Melodie hervor, insgesamt ein gradlinigerer Song, aber dennoch druckvoll und wirksam.

Mit The Great Deceiver gibt es erstmals eine rein atmosphärische Passage ohne Blastbeats – eine kurze, stimmungsvolle Interlude, die als Übergang zum finalen Stück dient. Not But Dust bündelt zum Abschluss noch einmal die ganze Kraft: Melodie, starke Riffs, donnernde Rhythmussektion, makabre Vocals und ein langes, intensives Solo. Das klare Opus des Albums – ein würdiger Abschluss.

Aggressive, brachiale Wucht ohne Experimente

PROSCRIPTION erfinden hier nichts neu – aber sie liefern genau das, was man von ihnen erwartet: Blackened Death Metal, der unnachgiebig durchzieht. Gut komponiert, technisch stark gespielt, wuchtig produziert. Ein massiver Sound mit wenigen Ausbrüchen, aber genug Energie, um das Album durchgehend packend zu halten.

Von der ersten bis zur letzten Note bleibt der Sound einheitlich, direkt und aggressiv. Die Finnen wissen genau, welchen Weg sie gehen, und tun das ohne Umschweife. Das Ergebnis: ein Death-Metal-Album, das sein Versprechen hält – geradlinig, brutal und kraftvoll. Ein Werk, das die Position von PROSCRIPTION im Genre festigt.

Fazit: Brutal, packend, technisch stark: Desolate Divine zeigt PROSCRIPTION als gereifte Band mit klarem Kurs und geballter Energie.

Tracklist

01. Gleam Of The Morningstar
02. Bleed The Whore Again
03. Entreaty Of The Very End
04. The Midnight God
05. Behold A Phosphorescent Dawn
06. Heave Ho Ye Igneous Leviathan
07. Desolate Divine
08. The Great Deceiver
09. Not But Dust

Besetzung

Christbutcher – Guitars, Vocals
Apep – Bass
Mikko Koskinen – Drums
Kalle Laanto – Guitars (lead)

Internet

PROSCRIPTION – Desolate Divine CD Review

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