SCAVENGER – Beyond the Bells

SCAVENGER - Beyond The Bells - album cover

Band: SCAVENGER 🇧🇪
Titel: Beyond the Bells
Label: No Remorse Records
VÖ: 22/03/24
Genre: Heavy Metal

Bewertung:

4/5

Bei der belgischen Truppe SCAVENGER kam mir sofort in den Sinn: Was, die gibt es noch? Der Antwerpener Trupp entstand 1980 und agierte bis 1984 als DEEP THROAT, ein für mich unglücklich gewählter Name. Ab 1984 bis 1986 musizierten die Belgier unter dem Namen SCAVENGER. Mit »Battlefields« wurde das erste und bis dato einzige Full Length Album veröffentlicht. Dieses befindet sich sogar in meinem Besitz. Im Anschluss wurde es komplett still um die Heavy-Formation. Mit 2018 wurde eine neue Ära eingeläutet. Tine Callebaut ersetzte den Originalsänger, Jan Boeken, welcher leider 2019 verstorben ist. Mit »Backslider« wurde im Jahr 2020 eine 2-Track-Single veröffentlicht und abermals waren vier Jahre vonnöten, um neues Kraftfutter zu bekommen. »Beyond the Bells« bricht ein langes Schweigen. Eines muss man der Truppe anrechnen, ihr unverkennbarer Sound lässt die Herzen der Metal-Fans höherschlagen. Ihre kraftvollen Gitarrenriffs gepaart mit energiegeladenen Drums bringen die heimischen Wände zum Beben und begeistern Retro-Fans des Leder-Nieten-Stahl definitiv. Tauche ein in die mitreißenden Klänge von SCAVENGER und entdecke einen musikalischen Schatz aus Belgiens!

Klassischer Metalstil mit frischen Ansätzen

Inspiriert von Bands wie IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST, zockt der belgische Trupp frisch und unbeschwert. Aufgrund des eigenen einzigartigen Stils, der sich durch kraftvolle Gitarrenriffs und energiegeladene Drums auszeichnet, kommt man als Old School Freund um dieses Klangmaterial nicht herum. Die Kombination aus melodischen Hooks und aggressiven Vocals macht ihre Musik zu einem wahren Ohrenschmaus für Heavy-Metal-Fans auf der ganzen Welt. SCAVENGER setzen sich von anderen Bands ab, indem sie eingängige Refrains und Speed lastige Songstrukturen in ihren Songs verwenden. Insbesondere der gesangliche Stil von Tine „Lucifera“ Callebaut ist eine Wucht und prägt das klassisch angehauchte Material ausnehmend stark. Oftmals denke ich beim Lauschen der Shouts der Belgierin, ob sie eine Gesinnungsschwester eines gewissen Kai Hansen zu alten HELLOWEEN Zeiten ist.  Eine breite Palette von klassischen Metal-Variationen wird vorgetragen.

Hingabe für den Retrobereich

Sämtliche Songs sind voller Leidenschaft und Hingabe für den Retrobereich. Den Start legt man mit »Black Witchery« hin. Mit dieser Herangehensweise in Sachen Speed lastigem Heavy Metal wird der Kurs weiter fortgesetzt. Kraftvolle Riffs und mitreißende Melodien erinnern an eine Ära des Metal im Beginn der 80er Jahre. Mit einem Spiegelbild ihrer Leidenschaft für Heavy Metal und ihrer unerschütterlichen Hingabe an die Kunst des Musikmachens weiß der belgische Metal-Trupp für Aufmerksamkeit zu sorgen. Diesem Flair schließen sich Songs wie »Watchout!« und »Streetfighter« an. Der vorgetragene Sound ist stark an Meisterwerke von JUDAS PRIEST und ACCEPT angelehnt. Leidenschaftlich und loyal dem klassischen Stil werden als Erfrischung eigene Variationen miteingebaut. Zwar hauchzart, im Kontrast hierzu erkennbar.

Eingängige Refrains und speedige Songstrukturen

Aufgrund der eingängigen Refrains und speedigen Songstrukturen ist dieses Klangmaterial bestens geschaffen, seine Retroparty zu feiern. Das stampfende »Slave To The Master« ist ein amtliches Highlight und erinnert an »Nightcrawler« von JUDAS PRIEST. Mit einer unbändigen Energie und einem einzigartigen Sound erspielen sich die Belgier die Gunst des Metal Puristen in einer lockeren Art und Weise. Ihre Leidenschaft für laute Klänge und kraftvolle Riffs spiegelt sich obendrein in der Produktion wider. Gut dem klassischen, leicht analogen Stil angelehnt, haben sich Bob Briessinck und Jens Larsson Mühe geben, den Sound druckvoller zu gestalten. Ohne allerdings den Charme des Old School Flairs zu zerstören.

SCAVENGER versetzen sich und den Hörer in einen regelrechten Rausch aus Musik und Emotionen. Die musikalische Zeitreise wird mit »Crystal Light« und den Bonussongs »Red Hot« und »Backslider« von der gleichnamigen Single aus dem Jahr 2020 beendet. Der Trupp hat aufgrund seiner Höhen und Tiefen eine dicke Lederhaut, die sie nur noch stärker gemacht haben. Mit energiegeladenen-speedigen Klängen reißen sie alle Metal-Generationen hoch und lassen sie zu den Klängen des neuesten Silberlings ordentlich abgehen.

Fazit: »Beyond the Bells« von SCAVENGER ist eine wunderbare musikalische Zeitreise in Sachen Leder-Nieten-Stahl.

Tracklist

01. The Warning Bell
02. Black Witchery
03. Watchout!
04. Streetfighter
05. Defiler
06. Hellfire
07. Slave to the Master
08. Nosferatu
09. Crystal Light
10. Backslider
11. Red Hot

 

Besetzung

Tine Lucifera Callebaut – Lead Vocals
Tim Naessens – Lead Guitar & Backing Vocals
Kevin Demesmaeker – Lead Guitar
Vincent DL. – Bass
Gabriel DS. – Drums

 

Internet

SCAVENGER – Beyond the Bells CD Review

Robert
Roberthttps://www.metalunderground.at
Soldat unter dem Motto morituri te salutant sich als Chefredakteur bemühender Metalverrückter. Passion und Leidenschaft wurden fusioniert in der Verwirklichung dieses Magazins.

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