SHADOWS – Miseria

cover artwork SHADOWS Miseria

Band: SHADOWS 🇩🇪
Titel: Miseria
Label: Selfrelease
VÖ: 29/08/25
Genre: Blackened Death Metal

Bewertung:

2,5/5

Die Berliner Band SHADOWS, ein Blackened Death Metal Projekt mit Mitgliedern aus Deutschland und Schweden, präsentieren mit „Miseria“ ihr Debütalbum.

Das Album startet mit sehr melodischem Sound

Das Album beginnt mit „As Above so Below“, einem sehr direkten und zugleich melodischen Stück. Gutturale Vocals, ein konstanter Rhythmus, dann ein plötzlicher Tempowechsel: unbarmherzige Drums setzen ein und der Song wird aggressiver, die Vocals verwandeln sich in kraftvolle Schreie. Doch das energische Moment wird durch ein langes Gitarrensolo gebrochen – ebenfalls melodisch, aber damit ist die Spannung dahin. Die Struktur wirkt insgesamt klar und vorhersehbar, das typische Wechselspiel zwischen schnellen und langsameren Passagen. Noch nicht deutlich im Death Metal verankert, und vom „Blackened“-Teil ist ebenfalls nichts zu spüren.

Lamia“ führt den eingeschlagenen Weg fort, im gleichen Stil und mit bereits gefestigter Atmosphäre. Langsamer, mit zerbrechlichen Gitarren, aber einer soliden Rhythmusarbeit und treibenden Drums. Sehr melodisch, die Lead-Gitarre trägt eine tremolo-gespielte Linie. Die Vocals zeigen unterschiedliche Ansätze, vom Kreischen bis hin zu variantenreichen Techniken. „Delivered from Sin“ bringt eine stärker melancholische Stimmung, verzweifelte Schreie, aggressive Drums, eine düstere Atmosphäre. Die melodische Linie, leise in den Hintergrund gemischt, stammt von den Gitarren, ist aber kaum wahrzunehmen.

Ein dichter Sound und inspirierte Komposition

SHADOWS wurde 2021 von Gitarrist und Sänger Dejan Milenkovits (ex-Enshrined) während des Lockdowns als Soloprojekt gegründet. Erste Songs erschienen Anfang 2022. Anfang 2025 wuchs die Band: Drummer Joél Cirera (ex-Ominous, ex-Enshrined, ex-Crazy Lixx) und Gitarrist Martin Bermheden (Fall ov Serafim, ex-Enshrined, ex-Ignatum, ex-Nocturnity, ex-Tears of Melancholy, ex-Visceral Bleeding) stießen hinzu. Beide hatten zuvor schon mit Milenkovits bei Enshrined zusammengearbeitet. Komplettiert wurde das Lineup schließlich durch Andreas Holm am Bass.

Mit „Nadir (No Consent)“ beginnt ein deutlich aggressiveres Kapitel. Und aggressiv heißt bei SHADOWS vor allem extrem schnelle Drums. Weniger melodisch als die Stücke zuvor, dafür dichter, härter und insgesamt kraftvoller. Die Vocals sind abwechslungsreicher, die Komposition zeigt mehr Ideen. Gute Wechsel in Tempo und Dynamik, ein überzeugender Song – einer der Höhepunkte des Albums.

Schlechte Produktion

Die Produktion ist der größte Schwachpunkt. Die Rhythmussektion ist zwar klar und wuchtig, aber unausgewogen: Drums viel zu laut, der Bass im Mix fast unhörbar. Gitarren verschwinden im Hintergrund, nur die Solos treten hervor. Riffs sind kaum auszumachen. Im Gegensatz dazu sind die Vocals zu stark betont – sie tragen sowohl Melodie als auch Aggressivität. Ein Paradebeispiel für eine unausgeglichene Abmischung: falsche Akzente, unausgewogene Balance, schnell ermüdend.

Spring Sleepwalker“ zeigt erneut das dominante Schlagzeug, das alles andere überlagert. Dazu Vocals, die am Ende in schrille Schreie kippen – so produziert, bleibt der Song ein unglücklicher Moment. „A Seance“ bewegt sich im gleichen Klangbild, Drums und Vocals im Vordergrund, nur kurz unterbrochen von einem atmosphärischen, langsameren Mittelteil.

Mässa XCIV“ beginnt mit einem klaren Tremolo-Riff, das den Black Metal-Einfluss betont. Doch die Vocals bleiben auf Dauer monoton, und die Drums prügeln ununterbrochen ohne Variation – eine schwache Phase des Albums. Der Pluspunkt ist das Gitarrensolo mit zwei Tremolo-Linien. „Cycles“ bietet nichts Neues: Schlagzeug und harsche Vocals, ohne Fantasie, nur Geschwindigkeit. Das Finale „Unnamed Sorrow“ ist langsamer, mit kreischenden Vocals und dramatischem Unterton, nicht sonderlich melodisch und kein überzeugender Abschluss.

Das Debüt zeigt Potenzial, wird aber durch die Produktion gebremst

Musikalisch bewegen sich SHADOWS deutlich näher am Melodic Death Metal als an Blackened Death Metal. Viel Atmosphäre, Melancholie, Traurigkeit, manchmal auch Dunkelheit und Bedrohung – aber mit klarer Nähe zum Melodic-Bereich. Death Metal bleibt, abgesehen von Growls, eher im Hintergrund.

Das ist schade, denn gute Ansätze sind vorhanden: eingängige Momente, melodische Linien, interessante Ideen. Mit stärker hervorgehobenen Riffs, ausgewogenerer Dynamik und fantasievollerem Drumming hätte „Miseria“ ein wirklich starkes Album werden können. Für ein Debüt bleibt die Bilanz: SHADOWS zeigen Potenzial und ein gutes Gespür für Atmosphäre, doch die unausgeglichene Produktion verhindert, dass sie ihr volles Können entfalten.

Fazit: SHADOWS legen mit „Miseria“ einen vielversprechenden Erstling vor, doch die schwache Produktion bremst das Album entscheidend aus.

Tracklist

01. As Above so Below
02. Lamia
03. Delivered from Sin
04. Nadir (No Consent)
05. Spring Sleepwalker
06. A Seance
07. Mässa XCIV
08. Cycles
09. Unnamed Sorrow

Besetzung

Dejan Milenkovits – Vocals, Guitars
Andreas Holm – Bass
Joél Cirera – Drums
Martin Bermheden – Guitars

Internet

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