STREAMS OF BLOOD – Vermaledeit

cover artwork STREAMS OF BLOOD Vermaledeit

Band: STREAMS OF BLOOD 🇩🇪
Titel: Vermaledeit
Label: The Hidden Art
VÖ: 18/12/25
Genre: Black Metal

Bewertung:

2/5

Eine Band, die sich mit einem simplen Satz präsentiert: „Streams Of Blood = Brutal Anti-Human Black Metal!!!„. Man versteht sehr klar aus diesem Motto, welche Art von Musik man hören wird – misanthropischer, aggressiver Black Metal. Und genau das bieten STREAMS OF BLOOD mit ihrem letzten Album „Vermaledeit„.

Brachiale Klangwand ohne Unterscheidung

Beklemmender Sound, schwer und mit sorgenvoller Atmosphäre geladen, eröffnet das Album. Der Opener „Shitstained Cuirass“ ist sehr im Geist von Old-School-Black-Metal – aggressiv, direkter Ansatz. Nicht sehr melodisch, dichte Instrumentierung, infernalische Vocals, tiefe Growls, dämonisch, sehr unfreundlich. Das Drumming ist sehr schnell und legt eine Basis aus rhythmischem Sound, auf der die Leadgitarre einige vage melodische Passagen bringen kann. Verzerrt, roh, trostlose Musik.

In derselben Klanglandschaft setzt sich „Paralyzed by Life“ fort – kalte und abgrundtiefe Atmosphäre, harsche und dissonante Musik. Wieder weit davon entfernt, melodisch zu sein. Die Drums in Ausbrüchen aggressiver und hämmernder Schläge, die gesamte Orchestrierung ist sehr dicht, und kaum lässt sich etwas in der Klangwand unterscheiden. Ein paar gute musikalische Ideen gehen leicht in der massiven Instrumentierung verloren.

STREAMS OF BLOOD wurden 2009 in Erlenbach am Main an der Nordwestgrenze Bayerns gegründet, zogen aber später nach Frankfurt am Main. Ein Projekt von Vocalist, Gitarrist und manchmal Bassist Thymos, das sich zu einer vollständigen Band entwickelte, aber kontinuierliche Personalwechsel führten dazu, dass sie auf dem aktuellen Album zu nur einem Duo zurückkehrten. Neben Thymos findet man den langjährigen Kollaborateur Terrorin – der Künstlername von Philipp Hammelmann (Lilith’s Breed, ex-Darkest Horizon) am Schlagzeug.

Mit komplett anderem Sound beginnt „Der Körper vergibt, die Seele nicht“ – viel langsamer und leicht melodischer, aber das ist nur ein kurzer Teil beim Songeinstieg. Der massive Sound kehrt sehr bald zurück und überdeckt alles andere. Aber eine klarere Komposition mit besserer Vision von Melodie und klarerer Richtung. Geschriene, gesprochene Vocals eröffnen eine Mittelpassage, wo wieder die Leadgitarre eine dominantere Position und mehr Melodie einnimmt. Auf gewisse Weise ein markanter Song im Meer aggressiver Klänge, das der Rest des Albums darstellt.

Linear, fade, ohne Akzente

Die Produktion ist roh, fast Lo-Fi – alle Instrumente und Vocals sind sehr eng in einer konstanten Klangwand gemischt, die STREAMS OF BLOODs Musik ist. Näher am trvesten und hermetischsten Sound der puristischsten Bands im Black Metal, aber es fehlt die Fantasie, sie wirklich besonders zu machen. Ein sehr ähnlicher Sound auf allen Songs, eine identische Produktion für alle Momente des Albums. Fast nichts sticht hervor, keine Akzente, keine Kontraste – eine sehr lineare und fade Produktion, und schließlich klingt das gesamte Album repetitiv, uninteressant.

Das Album setzt sich im selben Stil fort, ohne viele Änderungen in Melodie oder Ansatz. „Leichenlager“ wieder leicht melodisch mit sehr dominanten Drum-Passagen in marschähnlichem Tempo, „E(r)gotism“ mit einem Songnamen, der nichts mit Old-School-Metal zu tun hat – eher mit viel modernerem lyrischem, aber kindischem Ansatz. Atmosphärischer und für einen guten Teil der am wenigsten lärmende und aggressive Song auf dem Album, aber der etablierte Sound kehrt zurück und macht den Song zu einem fast identischen mit dem Rest des Albums. Und ohne klangliche Unterscheidung setzt sich „Tötungsglas“ fort, was wirklich der vorherige Song ist oder jeder andere vom Album wiederholt.

Ein willkommener Wechsel kommt mit den Eröffnungspassagen in „Fading Warmth (The End of a Melancholic Summer)„, aber wieder waren es nur die Eröffnungsakkorde. Unerbittlich unimaginative und uninspirierte Drums beginnen sofort zu hämmern, und der alte Sound der vorherigen Songs kehrt zurück. Aber der Rhythmus wird in den finalen Momenten des Songs kontrollierter – viel klarer und besser. Der finale Song „Egocentric Pessimism“ eröffnet mit einem anderen Leadgitarren-Sound, Tremolo-gepickte melodische Linie, insgesamt langsameres Tempo – endlich ein Song, der sich leicht vom Rest unterscheidet. Nicht lange – alter Sound kehrt zurück, aber auch die Leadgitarre bleibt für die gesamte Dauer interessanter und macht den Song zu einem herausstechenden.

Billige Old-School-Imitation ohne Ideen

Nicht viel Unterscheidung zwischen den Songs des Albums – alle wiederholen dieselben Akkorde, dieselbe Instrumentierung, dieselbe Balance zwischen Aggressivität und nur einem Hauch Melodie. Mit unerbittlichen Drums, die dieselben Schläge immer und immer wieder wiederholen. Zumindest sind die Drums hier nicht sehr weit vorn im finalen Mix, dennoch überhaupt nicht beeindruckend. Gitarren wiederholen ebenfalls dieselben Akkorde für das gesamte Album, mit Ausnahme der Leadgitarre, die mit unterschiedlichen und leicht interessanteren Linien daherkommt. Vocals mit identischem Stil für das gesamte Album bieten kaum Unterscheidung zwischen Songs. Selbst die Tempowechsel geschehen in denselben Momenten, Song für Song. Sehr einfallsloses Album aus dieser Sicht.

Auch die Musik bringt nichts Neues. Etwas, das man in jeder billigen Imitation einer Old-School-Black-Metal-Band hören kann. Sicher, technisch beweisen sie einige Fähigkeiten, aber nicht kompositorisch. Auch weniger interessant und weniger inspiriert als ältere Alben der Band. Viel trve-Bildsprache hinter der Band, aber weniger Musik. Durchschnittlicher Black Metal ohne etwas Beeindruckendes für das gesamte Album.

Fazit: STREAMS OF BLOODs letztes Werk „Vermaledeit“ präsentiert sehr repetitive Musik – nicht sehr einfallsreich, nur durchschnittlicher Black Metal.

Tracklist

01. Shitstained Cuirass
02. Paralyzed by Life
03. Der Körper vergibt, die Seele nicht
04. Leichenlager
05. E(r)gotism
06. Tötungsglas
07. Fading Warmth (The End of a Melancholic Summer)
08. Egocentric Pessimism

Besetzung

Thymos – Vocals, Guitars
Terrorin – Drums

Internet

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