TAEDIFER – Indivinus

cover artwork TAEDIFER Indivinus

Band: TAEDIFER 🇨🇿
Titel: Indivinus
Label: Archaic Sound
VÖ: 20/12/25
Genre: Death Metal

Bewertung:

4/5

Das tschechische Kollektiv TAEDIFER spielt ehrlichen Old-School Death Metal und präsentiert mit „Indivinus“ sein Debütalbum voller aggressiver Musik und sepulkraler Melodien im Geist des klassischen schwedischen Death Metal. 

Solider Einstieg in klassischen Death Metal

Sehr atmosphärische erste Akkorde, aber es dauert nur Sekunden, bis sehr solider Death Metal einsetzt. „Doom Deserved“ bringt tatsächlich eine Aura von Old-School Death Metal, einen sehr dichten Sound, guten Rhythmus, heruntergestimmte Gitarren und tiefe Growls. Ein sehr positiver erster Eindruck, ein Song, der alle Zutaten von qualitativem Death Metal enthält. 

TAEDIFER ist eine Band aus erfahrenen Musikern, bekannten Größen der tschechischen Szene. Die Band wurde 2021 ursprünglich als Studioprojekt gegründet, das zu einer regulären Band heranwuchs. Die Musiker hinter dem Projekt sind Gitarrist Petr „Pepe“ Ouško (ex-Bone Orchard, ex-Sedative, The Old Four) und Schlagzeuger Marek Verner (ex-Bone Orchard, ex-Sedative, The Old Four), beide Gründungsmitglieder. Komplettiert wird die Band durch Gitarrist Robert Kubík (ex-Ingrowing, ex-Locomotive, ex-Siax, Jig-AI), Sänger Radek Popel (Dievision, Motorband, Dark Angels, After Rain, ex-Avenger, Bohemyst) und Bassist Pavel „Kebab“ Troup (Křemežský Výběr, Gutalax). 

Mit einem melodischeren Ansatz kommt „Hateseed„, aber auch hier sind es nur einleitende Akkorde, gefolgt von massivem Sound, infernalischen Vocals und gnadenloser Rhythmussektion. „Demons Of The Past“ hält das rasende Tempo weiter aufrecht und kommt mit noch dämonischeren Vocals. Eine melodische Lead-Gitarrenlinie bringt ein gutes kontrastierendes Element in die Musik. Die bleibt aber aggressiv und bestrafend, ein sehr gesundes Beispiel für Death Metal. 

Typische Produktion mit guter Dosierung

Die Produktion ist ebenfalls typisch, nicht roh aber auch nicht zu poliert, perfekt dosiert, um die Musik auszudrücken. Surrende Riffs legen einen permanenten Sound über das gesamte Album, auf dem melodischere Solos oder effektive Growling-Vocals mit Akzenten kommen, verzerrte Gitarren oder morbide Vocals. Die makabre Klanglandschaft ist voll mit einer sehr gut integrierten Rhythmussektion, die Ordnung hält und die meist sehr schnelle Musik bestimmt. 

Nach dem üblichen atmosphärischen Intro mit wenigen Noten führt „Stone Cold“ deutlich melodischer fort als die vorherigen Songs. Ein intelligent komponierter Dialog zwischen den Gitarren in einer guten Demonstration technischer Fähigkeiten. Konstante Riffs und bestrafende Drums, schnell und mit hämmernden Schlägen, setzen eine Dynamik, die sehr gut mit den gutturalen und vor Wut strotzenden Vocals funktioniert. Tremolo-gepickte Lead-Gitarre kehrt später im Song zurück, aber kurz und nur als melodischer Akzent. Ein komplexer Song, ein Höhepunkt des Albums. 

Leicht dissonanterer Sound findet sich in „Crowned Deceiver„, direkt und wütend, geschriene, herausgespuckte Vocals, aber ein massives Riffing, ein atmosphärisches Solo und gute Instrumentierung im Allgemeinen. In dieselbe Richtung geht das Album weiter mit „Devil Thy Lover„, langsamer aber gleichermaßen erdrückend, und „Embrace The Darkness„, dynamisch, mit wieder einmal beeindruckender Lead-Gitarre und auch einer tieferen Art von Growls. Ein emotionalerer Song mit melodischem Refrain. 

Doom-Tempo und ungewöhnliche Gitarrensounds

Ein Doom/Death-Tempo beginnt in „Skinless„, langsam und zermalmend, der Song bleibt langsamer und abrasiv. Ein paar dissonante Gitarrenquietscher, wie ein gequälter Gitarrensound, als würde die Gitarre versuchen, einen besseren Klang zu bringen, spiegelt die Verse auf sehr direkte Weise wider, obwohl das nicht der beste Moment der Band ist. 

Guter Rhythmus kehrt zurück in „Even The Death May Bleed„, ein Song mit Gastmusiker an den Gitarren: Matt Harvey (Exhumed, Gruesome), erwähnt nur für das Gitarrensolo, das tatsächlich beeindruckend ist, aber auch einige Vocal-Momente von ihm lassen sich erahnen. Wieder ein sehr dynamischer Song, die Riffs sind schwer, das Tempo ist gut, wie erwähnt, macht auch das Vocal-Duo einen guten Eindruck. Ein weiterer Höhepunkt. 

Der finale Song „Blood Red Rain“ ist ein weiterer Song mit einem Gastmusiker, diesmal ist es der Sänger Eric Forrest (ex-Voivod, E-Force). Ein völlig anderer Typ von Vocals, aber er ergänzt den Sound von TAEDIFER sehr gut. Wahrscheinlich wegen des veränderten Vocal-Sounds oder des anderen Ansatzes in der Komposition, aber in bestimmten Passagen klingt es nach Thrash Metal, zumindest nach einer Kombination zwischen den Genres. Aber ein weiterer solider Song, guter Rhythmus und eine gute melodische Linie. Das Album endet auf einer hohen Note, beeindruckend. 

Mehr als nur schwedischer Death Metal 

Ein Album, das von Anfang bis Ende soliden Death Metal beibehält, ohne entspannende oder atmosphärische Momente. Scheinbar einfache Musik, aber hinter diesem oberflächlichen Eindruck stecken sehr technische Musiker, und sie beweisen das in sehr komplexen musikalischen Momenten. Es ist nicht nur bestrafender und aggressiver Death Metal, man bekommt melodische Solos, Rhythmuswechsel, die komplexe Instrumentierung bringen. Insgesamt aber zeigen sie beeindruckende Energie und Kraft. 

Mehr als nur eine Tribute-Band, die versucht, den guten alten schwedischen Death Metal am Leben zu erhalten, kommt TAEDIFER mit vielen originellen Elementen, die das Album zu viel mehr als nur einer Kopie machen. Ein durchweg angenehmes Hörerlebnis, ein energiegeladenes Werk, inspiriert, mit vielen sehr guten Momenten. Eine Empfehlung für Fans des Genres, sicher ein Album, das ein paar Durchläufe verdient, solider und einschneidender Death Metal. 

Fazit: Das Debütalbum der tschechischen Band TAEDIFER, „Indivinus“, ist ein starkes Statement in den alten Adern des schwedischen Death Metal.

Tracklist

01. Doom Deserved
02. Hateseed
03. Demons Of The Past
04. Stone Cold
05. Crowned Deceiver
06. Devil Thy Lover
07. Embrace The Darkness
08. Skinless
09. Even The Death May Bleed / feat. Matt Harvey
10. Blood Red Rain / feat. Eric Forrest

Besetzung

Petr “Pepe” Ouško – Guitar
Robert Kubík – Guitar
Radek Popel – Vocals
Pavel “Kebab” Troup – Bass
Marek Verner – Drums

Internet

TAEDIFER – Indivinus CD Review

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