VADER – was für eine Band. Was sie für die Metalszene bedeuten? Meister des Death Metal, Legenden und ein unverrückbarer Teil der extremen Metal-Geschichte. Und eine Band, die nie auf alten Erfolgen ausruht, sondern sich stetig weiterentwickelt, auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, neuen Maßstäben im Genre. Seit über fünf Jahren hat man auf neues Material gewartet – so lange wie noch nie zwischen zwei Veröffentlichungen in ihrer Karriere. Jetzt ist es da: kein Album, „nur“ eine EP – aber eine hochwillkommene.
„Humanihility“ setzt die eindrucksvolle Diskografie der Band würdig fort
„Genocide Designed“ eröffnet das Werk mit einem gnadenlosen Rhythmus. Typisch und unverkennbar VADER. Ein sehr starker Song: höllisches Riffing, das Schlagzeug irrwitzig schnell und präzise, dazu ein technisch brillantes Gitarrensolo. In bester VADER-Tradition – kompromisslos, direkt. Auch textlich aggressiv, während Peters Stimme frisch wirkt und sich perfekt in die Dynamik einfügt. Ein glasklares Highlight.
VADER haben in ihrer langen Karriere nie ein schlechtes Release abgeliefert. Und besonders ihre EPs genießen einen exzellenten Ruf. Die 2005 erschienene „The Art of War“ gilt vielen als eine der besten und wichtigsten Death-Metal-EPs überhaupt. Auch „Thy Messenger“ ist ein kompaktes, aber extrem starkes Werk. „Humanihility“ – inzwischen die zehnte EP der Band – reiht sich da nahtlos ein.
Gegründet 1983 im polnischen Olsztyn, bewegten sich VADER zunächst im Spektrum des extremen Metals, wurden aber schnell zu einer reinen Death-Metal-Band. Gründungsmitglied ist Piotr „Peter“ Wiwczarek, der bis heute das Gesicht der Band ist. Seit 2022 besteht das Line-up aus Peter (Leadgitarre, Gesang), Marek „Spider“ Pająk (Rhythmusgitarre), Maurycy „Mauser“ Stefanowicz (Rhythmusgitarre), Tomasz „Hal“ Halicki (Bass) und Michał Andrzejczyk (Schlagzeug).
Aggressive Songs mit beeindruckender Produktion
„Rampage“ startet abrupt und aggressiv – direkt, schneidend, typisch VADER. Der Gesang wird herausgeschleudert, ins Gesicht gebrüllt. Die Riffs: massiv, schnell, bedrohlich. Ein komplexes Solo mit zwei Gitarren zeigt technische Finesse – kurz, aber eindrucksvoll. Und definitiv ein weiterer Höhepunkt.
Die Produktion ist überragend – wie man es von den polnischen Meistern erwarten darf. Der Sound ist klar, perfekt ausbalanciert. Die Vocals sind bedrohlich und kraftvoll, die Gitarren sitzen präzise im Mix, das Rhythmusfundament arbeitet auf Top-Niveau – alles getragen von einer professionellen Produktion. Kein Wunder: Produziert wurde das Ganze von Scott Atkins in den Grindstone Studios.
Der dritte und letzte Track ist „Unbending“. Die Vocals sind etwas tiefer und gutturaler als gewohnt, klingen aber dennoch intensiv. Das Tempo ist verhaltener, aber dafür umso wuchtiger. Die Gitarren – kraftvoll gespielt – sorgen für Tiefe und Atmosphäre. Kein Wunder, dass der Song zur Hymne des diesjährigen polnischen Festivals erklärt wurde: hohes Headbanging-Potenzial und ein weiteres Highlight.
Die EP zeigt VADERs unverwechselbaren Sound aus Death und Thrash Metal
„Humanihility“ ist im Grunde ein Vorbote für das lang erwartete neue Album. In diesem Sinne ergibt das Format auch Sinn: keine Revolution, aber ein klares Lebenszeichen – und was für eins. Eine kleine, aber feine Veröffentlichung.
VADER gehören zu den wenigen Bands mit einem wirklich einzigartigen Sound, der sich nicht kopieren lässt. Ihre geschickte Mischung aus Death und Thrash Metal verleiht ihrer Musik ein infernalisches Tempo und eine ganz eigene Dynamik. Genau das bildet den Kern dieser EP – ein frischer Wind, der gleichzeitig vertraut klingt.
Fazit: Mit Humanihility beweisen VADER, dass sie lebendig sind – und in Bestform. Kurz, kraftvoll, voll Leben und Energie.
Tracklist
01. Genocide Designed
02. Rampage
03. Unbending (Mystic Festival Anthem 2025)
Besetzung
Peter – vocals, guitar
Mauser – guitar
Spider – guitar
Hal – bass
Michael – drums