Hammerfall

Infected nennt sich Hammerfall Album Nummer 8, bei dem sich die 5 Schweden doch einiges Neues haben einfallen lassen. Das ist natürlich ein guter Grund um sich mit Sänger Joacim Cans zu unterhalten.

Hallo Joacim, wie geht’s dir so?

Hallo Chris, ich kann mich nicht beklagen, die Sonne scheint, aber ich bin ein bisschen hungrig.

Infected ist ja jetzt schon das achte Album von euch, was erwartet ihr euch von diesem Album?

Es ist immer hart über Erwartungen zu sprechen, erstens mal bin ich stolz auf das Album und auch stolz auf die Songs, ich finde es ist ein starkes Album, es ist typisch Hammerfall mit ein paar neuen Elementen, einfach eine kleine Veränderung zum Sound den wir über all die Jahre entwickelt haben. Wir erwarten natürlich, dass es ein erfolgreiches Album wird, das auch den Respekt der Journalisten und Fans verdienen soll und bei dem auch alle erkennen sollen, was wir damit erreichen wollen. Ich hoffe es wird erfolgreich und bringt uns rund um die Welt um tolle Festivals und Shows spielen zu können.

Eine große Änderung bei diesem Album ist ja, dass Oscar und Pontus den Platz als Produzenten übernommen haben, unterstützt von Co-Produzenten James Michael. Warum habt ihr dieses Mal nicht mit eurem langjährigen Partner Charlie Bauerfeind gearbeitet?

Um das zu erreichen was wir wollten, mussten wir den Sound etwas ändern. Charlie Bauerfeind steht einfach für einen speziellen Sound. Wir wollten einfach einen Sound der perfekt zu den Songs passt. Als Pontus in die Band kam, wussten wir, dass er ein großartiger Produzent und auch Tontechniker ist, also haben wir uns gedacht, warum so viel Zeit und Geld ausgeben, wenn wir eh jemanden in der Band haben, der es kann. Wir haben dann nur noch jemanden gesucht, der die Produktion des Gesanges und des finalen Mixes übernimmt, und da hatte ich eine Idee. Warum sollten wir nicht einen Produzenten wählen, der mit einem ganz anderen Typ von Metal arbeitet. Mir fiel dann eben James Michael ein, da ich ein großer Fan von Sixx: A.M. und auch seinem Gesangs- und Songwriting-Stils bin. Also hab ich den anderen Jungs vorgeschlagen, dass wir vielleicht nach Nashville fahren sollen um dort die Gesangsaufnahmen zu machen. Wir haben es dann auch wirklich gemacht und jetzt wo ich das Album in meinen Händen habe, bin ich wirklich sehr zufrieden damit, wir er es geschafft hat, dass ich 100% aus meiner Stimme heraushole. Er hat mir dabei auch sehr viel Selbstvertrauen verliehen. Es hat sich also wirklich als sehr gute Idee heraus gestellt.

Wieviel Einfluss hatte er auf den Sound bzw. die Songs?

Überhaupt keinen. Alle Songs haben wir als Band geschrieben, aufgenommen haben wir in Göteborg ja und beim Gesang, okay da hat er ein wenig als mein Vocal Coach gearbeitet. Ich würde also sagen er hatte keinen Einfluss, aber für den finalen Mix und meine Performance hatte er einen großen Einfluss.

Wie ist eigentlich das Songwriting abgelaufen, gibt’s da spezielle Aufgaben innerhalb der Band oder macht ihr alles zusammen?

Es ist mehr oder weniger so wie schon seit einigen Jahren, Oscar und ich sind mittlerweile ein sehr gutes Team, ja und wenn die Songs fertig sind präsentieren wir sie den anderen Jungs und proben dann. Es ist immer das gleiche, Oscar und ich sind ein gutes Songwriting-Team, es ist vielleicht hart für die anderen da rein zu kommen, aber wir machen das seit dem ersten Tag so. Es hat zwar auch Pontus Teile zu einem Song beigetragen und auch Fredrik, aber ich sage es einmal so, nur weil du ein Instrument gut spielen kannst, heißt das noch lange nicht dass du ein guter Songwriter bist.

Wann hattet ihr denn eigentlich Zeit für das Songwriting, ihr wart ja doch sehr viel auf Tour?

Ich würde sagen vor dem Sommer 2010 und nach dem Sommer 2010, wir haben ja letztes Jahr sehr viele Festivals gespielt, ja ich würde sagen Frühjahr und Herbs 2010, es hat dann schon so an die 7 Monate gedauert.

Wenn man sich jetzt das Artwork des Albums anschaut, kommt mir doch vor, dass es eher nach einem Death Metal Cover als nach einem typischen Hammerfall Album aussieht, habt ihr den Künstler gewechselt?

Oh ja haben wir, wir haben ja zuerst mal entschieden, dass wir Hector nicht auf dem Cover haben wollen, wir haben einfach gedacht, dass er auch nicht so gut auf genau diese Produkt passt. Es ist zwar weiterhin präsent, im Booklet, auf T-Shirts, aber wir wollten einfach mal was anderes.

Die erste Single One More Time ist ja schon veröffentlicht, wie sind da die ersten Reaktionen?

Geteilt würde ich sagen, Leute haben ja Angst vor Veränderungen. Es fängt ja schon damit an, dass Hector nicht am Cover ist, das macht ja schon einige Leute verrückt. Viele Leute mit denen ich gesprochen habe verstehen aber, dass wir einfach was verändern wollten. Ich finde aber, dass die Leute, denen der Song nicht gefällt, nicht gleich das ganze Album verurteilen sollen, jetzt wo sie nur einen Song kennen.

Warum habt ihr eigentlich One More Time gewählt und keinen anderen?

Ich finde der Song repräsentiert das ganze Album sehr gut. Der Song zeigt die Veränderungen und die neuen Elemente, hat aber auch die starken Melodien, die ja immer Teil von Hammerfall waren.

Ihr seid ja schon für ein paar Festivals bestätigt, wie das Novarock in Österreich oder ein paar Sonisphere Festivals – wie schaut es mit weiteren Festivals aus?

Wir werden schon ein paar Festivals spielen, es sind natürlich weniger als letztes Jahr wo wir doch auf sehr vielen waren. In der Schweiz und in Österreich ist es jeweils nur eines, in Deutschland zwei, es sind nicht so viele aber dafür gut verteilt. Es kommt ja auch später im Jahr noch eine große Tour.

Wie schaut es dann eigentlich mit dem Live-Set aus? Werdet ihr euch auf die neuen Songs konzentrieren oder doch ein Best-Of Set spielen?

Naja wir haben uns eigentlich noch nie speziell auf ein Album konzentriert, wir haben immer versucht eine breite Auswahl an Songs zu spielen. Es kann schon sein, dass wir bei dieser Tour etwas mehr den Fokus auf das neue Album legen, die alten Hits, bei denen die Leute ausflippen werden aber auf keinen Fall fehlen. Es wird eine gute Balance zwischen alten und neuen Songs geben.

Du hast ja auch einmal ein Solo-Album veröffentlicht, Beyond The Gates hat aber jetzt auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel – hast du vor da mal was Neues zu machen?

Nein, ich habe eigentlich weder die Zeit noch die Energie um mich auf ein solches Solo-Abenteuer zu stürzen. Wenn ich jetzt wieder ein Solo-Album veröffentlichen würde, würde es bestimmt ganz anders klingen.

Was denkst du eigentlich über Medien wie YouTube, MySpace, Facebook, sind die gut für die Musikszene?

Es ist einfach Realität, ich kann es ja immer noch kaum glauben dass es nur noch wenige Plattenläden gibt. Ich kann mich noch gut daran erinnern als ich aufgewachsen bin und den halben Tag im Laden nebenan verbracht habe um mir alle neuen Alben anzuhören. Es war da schon hart als alle nur Songs downloaden wollten – wie soll dann Geld hereinkommen um Songs aufzunehmen und auch die Studios zu bezahlen. Das war schon so ein Problem als der Internet-Boom losgegangen ist. In Schweden haben wir ja jetzt ein gutes System wo du einen bestimmten Betrag bezahlst und alle Songs streamen kannst, aber eben nicht downloaden kannst. Ja und Facebook und MySpace sind schon gute Produkte um sich zu promoten, man muss aber auch immer aufpassen, was man dort vielleicht veröffentlicht, weil sobald es dort drin ist, bleibt es auch dort, das finde ich schon gefährlich.

Ja dann wären wir auch schon am Ende, die letzten Worte gehören dir.

Ich hoffe ihr habt Spaß mit dem Album, bitte verurteilt es nicht von Beginn an wenn ihr nur den ersten Song gehört habt, es ist ein Hammerfall Album. Ich hoffe wir kommen auch heuer noch nach Österreich, nicht nur auf‘s Nova Rock sondern auch später auf Tour.

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