D-A-D, Thunder Mother 06.05.16 Musikzentrum, Hannover

Bands: D-A-D, Thunder Mother Date: 06.05.16 Venue: Musikzentrum, Hannover

Endlich kamen D-A-D mal wieder nach Hannover und endlich endlich, konnte ich mich von der Live-Power von der All-Girl-Band THUNDERMOTHER überzeugen lassen und glaubt mir:
Es hat ordentlich im Gehörgebälk gekracht…

Obwohl ich sehr oft wegen den Vorbands nicht unbedingt das Tempo an den Tag lege, um pünktlich zu sein, waren THUNDERMOTHER diesmal ein triftiger Grund!
Vor einigen Monden durfte ich deren aktuellen Dreher „Road Fever“ reviewen und bin dabei schon abgegangen wie Schmidt´s Katze…

Girlschool dürfen dann auch langsam aber sicher in Rente gehen, soviel steht schon mal fest.
Die weibliche Multikulti-Ttuppe aus Schweden hatte das Hannover´sche Publikum innerhalb der ersten Spielsekunden fest im Griff um einen kleinen Überblick ihres musikalischen Schaffens Live zu präsentieren. Bei bestem Licht und Sound bestanden die Ladies aus Italien, Irland und Schweden die prüfenden Blicken und Ohren der Audience und wurden ordentlich abgefeiert, und das garantiert nicht nur wegen dem Look der Damen, die im Durchschnitt um die 22-24 Jahre alt sind. Ich kam mir während des Gesprächs mit ihnen sehr sehr alt vor… 😉

Thunder MotherU.a. erzählten sie mir recht aufgeregt nach der erfolgreichen Show, dass sie im Herbst eine Headliner-Tour durch Deutschland starten werden und endlich mehr ihrer musikalischen Perlen zum Besten geben können. Man darf gespannt sein, wie sie das noch toppen wollen, denn an diesem Abend hat einfach alles gestimmt: Die bierselige Laune im Publikum, das Licht, der Sound und vor allem die dreckige, nach Bier stinkende Rock´n´Roll Attitüde, die die Mädels verbreiteten.

Songtechnisch legten die Damen das Hauptaugenmerk natürlich auf die aktuelle Veröffentlichung, die wohl nicht viele in Hannover kannten, was sich aber mit dem Gig auf einen Schlag änderte, denn der Merch-Stand wurde nicht nur wegen Selfies mit den freundlichen, bodenständigen „Hopefuls“ gestürmt…

Irgendwo zwischen AC/DC, Joan Jett, Motörhead & Girlschool ist der Sound der sehr sympathischen Ladies zu finden, und das kommt immer gut an. Unglaublich was dieses junge Mädel am Mikro doch für eine Rockröhre besitzt und die Kolleginnen auch ohne hörbare Verspieler zum Abfeiern in die Menge „rotzte“! Sehr professionell, sehr gut, gern immer wieder, wir sehen uns im Herbst (sie sind auch auf einigen Festivals in diesem Jahr vertreten, siehe Homepage)!

Setlist:

01. Deal
02. Rock ’n‘ Roll D
03. Cheers
04. Thunderous
05. Dangerous Kind
06. Thunder M
07. Shoot To Kill
08. Roadkill
09. Tease

D-A-DNach einer kurzen Umbaupause begannen die Dänen D-A-D ihr Publikum mit auf eine Zeitreise zu nehmen, wie sie sentimentaler hätte nicht sein können:
Die Alben „Riskin´It All“ & „No Fuel Left For The Pilgrims“ wurden unter dem Motto „Riskin`It All For The Pilgrims“ komplett gespielt, d.h., ALLE 80er Jahre-Hits wurden an einem Abend gespielt, was eindeutig nicht nur der Band einiges abverlangte.
Der Gig wurde in 2 Parts gesplittet: zuerst gab es die Hits wie „Sleeping My Day Away“, „Jihad“, Point Of View“, „Lords Of The Atlas“, „Girl Nation“ usw. sowie den Rest der famosen Platte. Als Backdrop musste natürlich in dem Fall die „olle Tapete“ mit dem Hirschbild sichtbar sein, doch leider fehlte die Couch! Man kann halt doch nicht immer alles haben, was aber auch meiner Stimmung keinen abbrach. Die verrückten Dänen könnten wohl auch nackt auf einer nackten Bühne spielen und ich würde mich bei dem Songmaterial sauwohl fühlen, ist ja schon knapp 25 Jahre her, dass ich das zum 1. Mal Live erleben durfte und auch sehr oft in meinem Leben tat. D-A-D waren für mich der Auslöser unbedingt das Roskilde Festival in Dänemark zu besuchen, wo die Band einen wahren Superstar-Status hat und vor zig Tausenden rockt! Zudem sind sie ein Garant für tolle, unterhaltsame Shows, die jede dunkle Wolke über einen regelrecht weg bläst.

Bassist Stig hatte auch sämtliche bunten und leuchtenden Bässe am Start, die er in seiner Karriere benutzt(e), während die Binzer-Brüder professionell, konzentriert aber doch mit viel Spaß in den Backen dem Publikum gaben, wonach es lechzte…
Nach einer kurzen Pause ging es dann mit dem 2.Set weiter (natürlich mit neuerem und passendem Backdrop) und Songs wie „Bad Craziness“, I Won´t Cut My Hair“, „Grow Or Pay“, „Down That Dusty 3rd World Road“, „Laugh ´N`A Half“ heizten die nostalgische Partystimmung immer weiter auf. Großartig, grandios! Wieder kamen sämtliche verrückt-verspielte Bässe zum Einsatz und immer noch wurde gezeigt, dass die Band (besonders Basser Stig) gern überall raufklettert, rumklettert und immer noch den selben Humor besitzt wie bereits vor über 2 ½ Dekaden.

Auch Drummer Laust Sonne hatte sichtlich seinen Spaß…auch wenn sein Anzug schon sehr schräg rüberkam! Er hätte auch als Versicherungsvertreter oder Autoverkäufer durchgehen können!

Am liebsten hätte ich vor Freude das eine und andere Tränchen kullern lassen, denn auch wenn sich viele Songs in aktuelleren Setlists der Band wiederfinden, war es ein unglaubliches Erlebnis, beide Alben hintereinanderweg zu hören. Und wieder bemerkte ich für mich: Verdammt bin ich alt geworden… 😉

Eigentlich hoffe ich ja insgeheim, dass irgendein Gig auf der Tour mitgefilmt wurde…
Wer das verpasst hat, ist selbst schuld! DAS kommt in der Art nicht wieder, soviel ist sicher! Gab ja schon öfter mal solche Nostalgie-Gigs diverser Combos, aber gleich 2 Alben?

Feinsten Cow-Punk-Hardrock mit gute Laune-Effekt und unvergesslichen Melodien gibt es nur, wenn D-A-D zur Live-Party rufen!

Setlist:

01. Bad Craziness
02. D-Law
03. Day of Wrong Moves
04. Rock ’n‘ Rock Radar
05. I Won’t Cut My Hair
06. Down That Dusty 3’rd World Road
07. Makin‘ Fun of Money
08. Grow or Pay
09. Smart Boy Can’t Tell Ya‘
10. Riskin‘ It All
11. Laugh ’n‘ a ½
12. Ill Will
13. Wild Talk
14. Siamese Twin
15. Overmuch
16. Lords of the Atlas
17. Girl Nation
18. True Believer
19. ZCMI
20. Rim of Hell
21. Point of View
22. Jihad
23. Sleeping My Day Away

Zugabe:
24. It’s After Dark

Fazit: Was für ein endgeiles Package man sich da ausgedacht hat, da saß eindeutig ein Musikliebhaber an den richtigen Reglern und Schreibtisch!
Und (auch wenn ich mich wiederhole!):
Wer nicht da war, hat etwas ganz Großes verpasst! Von der Vorband bis zu den letzten Klängen des Hauptacts, war alles einfach nur unbeschreiblich rockend „magisch“!

Ich habe bis jetzt bei keiner anderen Band erlebt, dass der Bassist mehr Equipment mitschleppt, als Gitarren, o.ä.! Aber: Jeder hat(te) seinen Spaß und nur das zählt letztendlich!
Diese Meinung wird das ausverkaufte Musikzentrum in Hannover bestimmt mit mir teilen!

Lazer
Lazerhttps://www.metalunderground.at
It's not about Satan, it's about Pussy and Poop. In Grind we trust!

Related Articles

- Advertisement -spot_img

Latest Articles