Metal On The Hill – 30.08.2025, Kasematten Graz
Ein paar Tage ist jetzt doch schon wieder her, dass Napalm Records aus Eisenerz zur labeleigenen Werkschau auf die Kasematten am Grazer Schloßberg luden.
Beim heurigen Metal On The Hill war mit BLIND GUARDIAN, VISIONS OF ATLANTIS, ANGELUS APATRIDA, 1914, BRAINSTORM und HIDDEN FATES eine bunte Mischung an eisernen Subgenres vertreten. Wie verlief das Festival der Schwarzgekutteten am Schloßberg heuer?
BRAINSTORM
Die Grazer Verkehrs- und Eventplanung sorgte mit drei Großveranstaltungen an einem Tag (Grazer Bundesliga-Derby, Altstadtkriterium als Radrennen und MotH) effizient dafür, dass Staus ein Pünktlich-Kommen zum Opener Hidden Fates unmöglich machten. Das tut mir leid, da ich sie wirklich gerne gehört hätte.
Als ich es dann durch Bim-Chaos und Stau in die Kasematten geschafft hatten, waren diese bereits gut gefüllt und Brainstorm am true-metallischen Werk. Die Truppe aus Deutschland besteht aus Routiniers, die wissen was sie tun. Mit energiegeladener Show und astreinem Sound nahmen sie das Publikum schon ordentlich mit – dass sie nicht ganz meine Schublade sind und mich daher nicht voll ereichten, dafür können sie nix. Ein solider Gig!
1914
Nach kurzer Umbauphase ging es mit den ukrainischen Extrem-Doomern 1914 weiter – schon auf Platte eher meine Wellenlänge. Und sie lieferten ab. Ihr Sound walzte durch die Kasematten. Ein wiederholtes „Fuck war! Fuck imperialism! Fuck Putin“ zog das Publikum klar auf ihre leidgeprüfte Seite als Ukrainer. Ein massiver Auftritt, der Lust auf noch mehr machte.
Angelus Apatrida
Dann folgten die Thrasher, die für mich die eigentlichen Gewinner des Tages waren: Angelus Apatrida aus Spanien. Mit ihrer Mischung aus Bay-Area-Thrash-Zeitmaschine und Fun gaben sie von Beginn an Vollgas. Einen beinahe konstanten Moshpit habe ich so in den Kasematten noch nie gesehen – genau so sollte es sein. Eine gethrashte Verneigung vor Ozzy per Paranoid-Anspielen rundete einen energiegeladenen Gig ab.
Visions of Atlantis
Als vorletzte Band folgten Visions of Atlantis, die Nightwish im Napalm-Rooster. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mit Beiträgen dieser Art echt nichts anfangen. Vieles davon hat einfach schon Kirmes- und Ballermannfeeling, wo mir die Authentizität fehlt. Man muss aber anerkennen, dass die Band, das was sie macht, professionell und mit Aufwand durchzieht – was das Publikum auch dankte. Aber irgendwie bleibt’s halt Plastik.
Blind Guardian
Schließlich folgte mit Headliner Blind Guardian die Band, die wohl am meisten erwartet wurde und lieferte ein furioses Best-Of-Set. Es ist gut zu wissen, dass es Hansis nicht nur im Grazer Stadtpark, sondern auch im Metal gibt. Dieser Hansi lieferte genau das ab, was man erwartete: seine eigene Form des Gesangs und der Publikumsinteraktion. Wenn man den „Bard’s Song“ im Gepäck hat, kann eh nichts schief gehen. Danke dafür!
FAZIT: Das Metal on the Hill 2025 war ein kurzweiliges Ein-Tages-Festival. Der Headliner war schon den Besuch wert.